<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ute07</i><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Liebe Leute,
lange habe ich gezögert, auf diese Rezenzion eine Antwort oder auch, wenn man will, einen Kommentar zu verfassen.
Das Schlechte vorweg: Das Werk ist nicht nur nicht zu empfehlen, ich rate dringend vom Erwerb ab.
Wir müssen hier nicht diskutieren, ob die meiner Meinung nach mehr als euphorische Darstellung durch die Erstrezension der Tatsache geschuldet ist, daß der Verlag ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat; den klaren Blick sollte das aber niemals trüben.
Ich fasse meine Kritik kurz:
1. Das Buch entstammt im wesentlichen dem letzen Jahrhundert. Der Autor hat es sich leicht gemacht; die "Aktualisierungen" bestehen auf wenigen angehängten, man sollte sagen, angeklebten Sätzen. Bei einem Kapitel ist es ein einziger Satz. Das eine, hinzugefügte Kapitel reißt da gar nichts.
2. Der Autor guckte am liebsten durch Riesenlichteimer. Mit dem 10-Meter-Wohnmobil mag das funktionieren. Meine deutschen Landsleute fahren aber eher Polo, und auch bei der E-Klasse ist der Laderaum bei umgelegter Rücksitzlehne nur zwei Meter lang. Ach ja, die Ergänzugen: Irgendwo kommt dann der verschämte Hinweis, in der Zwischenzeit habe sich alles geändert. Der Autor guckt jetzt am liebsten durch mittlere Refraktoren und hat zwischen der ersten und der aktuellen Auflage festgestellt, daß er immer, ohne es zu wissen, die motorischen Nachführung vermißt hat.
3. Der Hauptteil des Buches wird von Beobachtungsberichten eingenommen. Man zahlt für ästhetisch eher abschreckende Zeichnungen.
4. Der oder die Springer-Verlage sind weiterhin auf dem absteigenden Ast; die Abbildungsqualität ist unter aller Sau. Ein angebliches Foto von einem Wohnmobil (genau, von dem Zehn-Meter-Ungetüm) ist schwarz in schwarz.
5. Die unter 1.) genannte Herkunft aus lange vergangenen Zeiten vermittelt einige lustige Blicke in die Vergangenheit - Fotos von amerikanischen Dicklingen in kurzen Hosen und mit peinlichen Schnurrbärten. So etwas braucht jedes Buch zur Astronomie, oder doch nicht?
6. Der wichtigste Kritikpunkt: Wie vom Rezensenten zitiert, glaubt Autor, sein Buch sei nichts für Anfänger. In den USA und in Deppistan mag das vielleicht zutreffen. Auf p. 37 erscheinen ein paar einfachste Berechnungen zu Austrittspupille etc. Autor bezeichnet solche als "math". Nein, lieber Herr Coe, Rechnen ist keine Mathematik und wenn Sie schon glauben das Dargebotene könnte Ihre Leser überfordern, dann, ja dann leben Sie offensichtlich wirklich im falschen oder besser, im richtigen Land.
7. Um das "Niveau" der verlegerischen oder Lektors- Qualität des Buches zu kennzeichnen: Irgendwo steht, man solle zeichnen; sehr gut dies. Zur Illustration wird ein Foto beigestellt - von Bleistiften! Und für einen solchen Dünnpfiff zahlt der Käufer!
Zum Nachweis, daß Rezensent offenbar nicht ganz bei sich gewesen ist: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein echtes Highlight findet sich am Ende des Buches, die Beschreibung einer Beobachtungsnacht „A Magical Evening“.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Dieses "Highlight" (schönes Deutsch) umfaßt 1,5 Seiten und beschreibt, wie der Autor mit vier oder fünf seiner Dicklinge auf einen Hubbel fuhr und dort Sterne ober Nebel gesehen hat. Morgens sind sie dann glücklich in die Schlafsäcke gekrochen. Für den Bericht einer solchen Erkenntnis sind knapp 50 Euro wohl angemessen...
Selten habe ich mich über ein Buch dermaßen geärgert. Nun ja, ich habe es gekauft, und schlimmer noch, gelesen. Reine Zeitverschwendung.
Schönen Gruß
Hans