Beiträge von portaball im Thema „Temperaturmessung mit/ohne Zwangsbelüftung“

    Hallo Wolfgang,


    Stimmt - leider fehlt mir die Zeit mich richtig um die site zu kümmern. Meine mailadresse solltest Du aber eigentlich haben, wir hatten doch letze Woche einige mails getauscht ?
    Ich gebe die Adresse ungern auf Webseiten bekannt, da sie dort oft von den scannern der Spammer erfasst wird, und Spam bekomme ich nun wahrlich schon genug.


    Grüsse


    Jochen

    Hallo Karsten,


    natürlich könnte man den Spiegel auch aktiv herunterkühlen, zB. mit dem Wärmetauscher und der Kühlschlange von einem ausgedienten Kühlschrank :)
    Relativ einfach realisierbar und effizient wäre die aktive Kühlung mittels Peltierelementen, die man mit Wärmeleitkleber auf der Spiegelrückseite anbringt.
    Allerdings ist das alles wenig hilfreich, da es ja weniger um das Kühlen denn um einen Temperaturausgleich mit der Umgebung geht. Mit aktiver Kühlung schiesst Du leicht übers Ziel hinaus und der Spiegel wird kälter als die ihn umgebende Luft. Und ein zu kalter Spiegel hat dieselben negativen Auswirkungen auf die Qualität der Bilder wie ein zu warmer. Mehr noch, Du hättest zusätzlich mit Taubeschlag zu rechnen.


    Viele Grüsse


    Jochen

    Hallo ihr lieben Abkühlungsforscher :)


    prinzipiell beschert und die Temperaturdifferenz währen des Abkühlens doch 2 unterschiedliche Effekte, die beide die Qualität der Abbildung verschlechtern:


    1.) Die Veränderung der Parabelform des Spiegels durch unterschiedlich schnelle Abkühlung verschiedenen Bereiche des Spiegelträgers und dadurch entstehende Deformationen der Oberfläche (glücklich sind die, die sich Pyrex oder besseres geleistet haben <g>)


    2.) Die Bildung einer Warmluftschicht über der Spiegeloberfläche, entstehend dadurch, dass der Spiegel eine sehr lange Zeit (oder wahrscheinlich sogar immer) eine höhere Temperatur hat als die ihn umgebende Luft, und der Spiegel die Luftschichten über sich deshalb immer etwas erwärmt. Die stetige schwache Vermengung dieser etwas wärmeren Luftschichten mit kühleren Schichten etwas höher führt zu schwachen Turbulenzen, Luftschlieren und damit letztlich zu Wellenfrontdeformationen die uns die Bilder verderben.


    Zu Beginn der Abkühlungsphase treten beide Effekte stark bildverschlechternd in Erscheinung. Mit zunehmender Angleichung der Spiegeltemperatur an die Umgebungstemperatur wird der Einfluss von Punkt 1.) immer geringer und ist wahrscheinlich (?) sogar irgendwann vernachlässigbar gering. Nicht so der Effekt von Punkt 2.), der unsere schönen Abbildungen auch dann noch stört, wenn die Temperaturdifferenz von Spiegel zu Umgebung nur noch sehr gering ist.


    Bei Punkt 1.) hilft sicher am Besten ein möglichst starker Lüfter, der den Spiegel durch einen möglichst starken Luftstrahl schnellstmöglich herunterkühlt. Ich setze meinem 12.5er zB. von Hinten mit satten 200 Kubikmeter pro Stunde zu, was aber so starke Vibrationen verursacht dass man dabei nicht beobachten kann. Das macht aber nichts, denn der Sinn dieses Lüfters ist es, den Spiegel möglichst schnell auf eine der Umgebungsluft nahe Temperatur zu bringen.
    Bin ich der Meinung, dass sich die Temperaturen soweit angeglichen haben dass nur noch Punkt 2.) meinen Spechtelgenuss trüben kann, schalte ich den grossen Hauptlüfter ab und ein zweiter kleiner Lüfter vor dem Hauptspiegel tritt in Aktion. Dieser Minilüfter erzeugt von schräg vorne einen schwachen aber kontinuierlichen Luftstrom, der genau auf die Spiegelmitte zielt. Dadurch erhalte ich eine Verwirbelung, die verhindert, dass sich auf der Spiegeloberfläche eine wärmere Luftschicht bildet, welche die Abbildungsqualität heruntersetzt. Leider ist ein solcher Lüfter in einem Zylindrischen Tubus aus Platzgründen schwer anzubringen. In der Kugel meines Portaball hingegen war das völlig problemlos.


    Viele Grüsse


    Jochen