Hallo Stathis und *.*,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis Kafalis</i>
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Ich habe bisher die meisten praktischen Erfahrungen mit meinem offenen 17,5" Gitterrohr Dob ohne Lüfter mit 4 cm dickem Spiegel gesammelt. Ich konnte feststellen, dass im Schnitt in der ersten halben Stunde die Bilder kontinuierlich besser wurden, nach einer Stunde jedoch gar keiene Veränderung beobachtbar war. Das war für mich immer ein Zeichen, dass der Spiegel so ca. nach 40 Minuten planetentauglich ausgekühlt war - so glaubte ich zumindest, da ich es ja nie gemessen hatte.
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Am Anfang stand die Erfahrung - so wie du es hier vortrefflich formuliert hast [:)]
Aufbauend auf solche Erfahrungen versäumt es kein Anfängerastronomiebuch darauf hinzuweisen, dass man Newtonteleskope 20, 30 bis 40 Minuten auskühlen lassen sollte, bevor man sich an Planeten heranwagt. Diese Erkenntnis hat sich zu einer wertvollen Binsenweisheit entwickelt - ohne weitere Untersuchung bleibt sie aber auch nur eine Binsenweisheit.
Unsere eigene Wahrnehmung schlägt uns hier ein Schnippchen. Zu Beginn ist die Teleskopabbildung miserabel - verbessert sich zunehmend - dann nur noch langsam - und kommt schließlich zum Stehen - mehr hat man bislang in Amateurkreisen nicht beobachtet (und das war schon recht viel). Ergo, dass Ende der Fahnenstange ist nun erreicht!!!
Doch Fehlanzeige - nur weil der Wärmeaustausch ab jetzt nur mehr schneckenlahm voranschreitet, nehmen wir entsprechend unserer empirischen Erfahrung an, dass das Optimum erreicht wäre. Nur wer die Lufttemperatur und die Spiegeltemperatur während der Beobachtung misst, kann von einem Besseren belehrt werden.
Warum soll man an häufig genug wiederholten Binsenweisheiten zweifeln [:o)] Einen Newton soll man ca. 40 Minuten auskühlen lassen - wer einen Lüfter verwendet kann diese Zeit verkürzen, so sah meine simple Welt noch vor ca. 1 Jahr aus. Bis ich aus einer Laune heraus ein billiges Innen-/Außenthermometer kaufte, den "Außenfühler" am Primärspiegel befestigte und das Digitalteil mit seinem "Innentemperaturfühler" an der Tubusaußenwand befestigte. Dass der Spiegel nie exakt die Umgebungstemperatur erreichen wird, hatte ich schon erwartet - über die Größenordnung war ich jedoch wahrlich überrascht (deckte sich über zwei Daumen geschätzt mit den detaillierten Messungen von Kurt).
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis Kafalis</i>
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Was lernen wir daraus? Leute, schmeisst eure Okulare weg, klebt den Okularauszug zu, bohrt stattdessen neue Löcher in den Tubus und stopft Thermometer rein! Das geht auch bei Wolken und sogar am Tage
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Genau, das ist die logische Folgerung daraus, dass uns die eigene empirische Amateurerfahrung über viele Jahrzehnte etwas an der Nase herumgeführt hat [:D][:D][:D]
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis Kafalis</i>
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Was will uns das nun alles sagen[?] Mein Fazit ist wie folgt:
Auch ein Lüfter kühlt den Spiegel selbst noch nicht schnell genug aus .....
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Nun - ich nehme an, dass diesem Fazit noch weitere folgen werden ....[:o)]
Bislang stellten wir unseres Tüten auf, schalteten evtl. den Lüfter ein, kontrollierten die Uhrzeit und warteten. Je nach Ungeduld wurde dann früher oder später ein Okular eingeschoben und die Abbildung geprüft. Mit zunehmender Zeit und zunehmender Ungeduld wurden die Kontrollzyklen verringert, bis man anhand der Uhrzeit und dem visuellen Bild zum Schluss kam "jetzt reicht die Warterei".
Wer sein Teleskop konsequent mit Temperaturfühler bestückt, kann die Trödelphase viel effektiver nutzen, wenn er einen persönlichen Level für den Start der Beobachtungen definiert (ab welcher Luft-/Spiegel Temperaturdifferenz starte ich mit der Beobachtung).[;)]
Er braucht dann nicht mehr kleingläubig durchs Okular linsen, sondern setzt in dieser Zeit einen zusätzlichen mobilen Brutalolüfter (Modell Casablanca) ein. Dieser Lüfter kann dann direkt vor der Tubusöffnung oder beim Gitterrohrdobson direkt vor dem Hauptspiegel platziert werden - er versperrt die Kontrollsicht durchs Okular und muss auch nicht laufruhig sein. Die Uhrzeit ist egal - als Ausschaltkriterium gilt die gewünschte Temperaturdifferenz "Außenluft-Spiegel".
Danach übernimmt der saugende oder drückende, laufruhige, energiesparende Lüfter seinen Dienst (dieser kann natürlich in der ersten Phase auch mitspielen). Bei den weiteren Betrachtungen, ob saugend oder drückend und wie man die Spiegeloberfläche von Wärmetaschen freibläst, ist nun nur noch ein kleinerer Temperaturbereich maßgebend, auf den man sich besser konzentrieren kann.
Ich werde mich schon mal nach einem Lüfter für die Autowasserkühlung umsehen - ich nehme an, dass ein solcher brutal genug ist.
schöne Grüße