Beiträge von Kurt im Thema „Temperaturmessung mit/ohne Zwangsbelüftung“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wäre toll, wenn ihr die Daten unter diesem Aspekt nochmal interpretieren könntet<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Martin,
    darauf möchte ich mich jetzt noch nicht einlassen, weil eben die Beobachtungsbedingungen / Teleskope viel zu unterschiedlich sind, um an Hand einer einizigen Meßserie allgemein verbindliche Schlüssse ziehen zu können. Meine Absicht war es in erster Linie zu zeigen, wie man mit verhältnismäßig geringem Aufwand (hoffentlich) reproduzierbare und nuztbare Meßdaten unter Beobachtungsbedingungen gewinnen kann. Interpretationen hab ich mir ganz bewußst verkniffen.


    Bei weiteren Untersuchungen werde ich mich natürlich in erster Linie um meine eigenen Teleskope kümmern. Damit habe ich vollauf genug zu tun. Danach kommt erst der Vergleich und die Diskussion mit anderen Beobachtungen und Meßergebnissen. Bitte daher um etwas Geduld.
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube hier wurde ich leicht missverstanden - hier soll ein Ventilator eines Autokühlers oder ein Casablancalüfter gegen einen laufruhigen, vibrationsarmen PC-Lüfter antreten.
    In der Phase, in der man ohnehin noch nicht beobachten kann, wird ein solcher "Brutalolüfter" eingesetzt - danach wieder aufgeräumt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Dieter,
    ist vielleicht in der Diskussion untergegangen: Mein obiges Teleskop mit Absaugung war nach spätestens 20 Minuten im freien voll "planetentauglich". Ähnliche Erfahrungen konnte ich mit meinen 10" Cassegrain machen (Masse des Spiegels 5,6 kg, Zerodur). Bei diesem wurde die Luft relativ "zärtlich" durch ringfürmig angeordnete Bohrungen in Höhe der Spiegelfläche eingeblasen und konnte z. T. auch zwischen Tubus unbd Spiegelrand nach hinten austreten. Bei größeren Spiegeln kann ich mit durchaus vorstellen, dass ein zusätzlicher "Brutalolüfter" sinnvol ist.
    Gruß Kurt

    Hallo Ullrich
    vielen Dank für die Blumen!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ullrich</i>
    <br />*grins*
    Ich halte zum beobachten immer die Luft an........


    Aber das mit dem Schnorchel hab ich noch nie gehört....ist aber eine gute Idee, um auch das Beschlagen der Okulare zu vermindern.
    Werde ich mal ausprobieren :)



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Tipp zur Atemtechnik mit Schnorchel im Mund: Durch die Nase einatmen und durch Schorchel ausatmen.[:D] Jedenfalls kriegst Du so heraus, ob Dein Atem tatsächlich das Bild stört. Bei längerem Gebrauch Rückstau durch Kondenswasser beachten!
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Körperwärme kann man aber in der hier betrachteten Größenordnung nicht einfach ignorieren - nicht bei den beliebten Gitterrohrdobson und nicht ohne konkrete Überprüfung.


    Die Jahreszeit ist günstig - man muss nur die eigenen Atemwolken und die Anderer beobachten - dazu kommen noch regelrechte Wärmeschwaden, die der Mensch um sich verbreitet - ohne konkrete Wärmemessung kann man das nicht einfach wegdiskutieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Freunde,
    dazu hatte ich mein AHA- Erlebnis im Nov. 2001 während Saturn- Beobachtung und Mondschein mit meinem 12" Gitterrohtubus. Der Mond stand nicht sehr weit entfernt von Saturn. Die Luft war so feucht, dass zeitweise Nebelschwaden aus dem Tal bis zu meinem Standort im Garten aufstiegen. Es war fast windstill. Das eigentiche Erlebnis: Mein Atem kondensierte zu Nebel und machte das schräg durch den Gitterrohrtubus scheinende Stahlenbündel des Mondes sichtbar. Es war unglaublich, dass diese Schwaden auch in einer Höhe weit unterhalb meiner Nase sichtbar wurden. Offensichtlich reicht die Temperatur der schräg nach unten ausgeatmeten Luft bei entsprechernder Verdünnung mit der Umgebungsluft nicht aus, um einfach nach oben zu verschwinden. Diese Schwaden sind aber noch warm genug um optisch sehr nachhaltig zu stören. Dann hatte ich des Einfall, meine Atemluft mit Hilfe eines ca 2 langen Schnorchels nach hinten abzuleiten. Der Erfolg war verblüffend:
    1. Damit hatte ich eine der besten Saturn - Sichtungen meines Lebens.
    2. Ein Nachbar hatten das zufällig mitbekommen und war drauf und dran mir die Hilfe von netten freundlichen Herren in weißen Kitteln....
    Als Experimentator geht man manchmal unvorhersehbare Risiken ein[8D].


    Noch was zu der Idee Spiegelkühlung mit Gewaltmaßnahmen wie angebaute Kühler ect.: Das würde im wahrsten Sinne des Wortes zu schwer für den Spiegel werden und ist höchstwahrscheinlich auch gar nicht notwendig. Nach allgemeiner Erhahrung scheint wohl die gezielte Bekämpfung der Luftschlieren verursacht durch einen nicht vollständig temperaturangepassten Spiegel ausreichend. Wie groß denn die zulässige Rest- Temperraturdifferenz sein darf, dazu gibt es meines Wissens bisher noch keine brauchbaren Zahlenwerte. Vielleicht kann ich das mit meinen nächsten Mess- und Beobachtungsserien ändern.


    Bis bald also zu diesem Thema mehr
    Gruß Kurt

    Hallo Jorgos,
    vielen Dank für den Tipp mit dem Spiegel. 16"- Pünktchen- Spiegel wird duchbohr werden und bkommt ein feines Diamanscheiben- Flachkonus- Finish aud der Rückseite,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Noch ´ne Anmerkung zu Deinen Messfühlern: Kannste die nicht jeweils am Ort lassen und (z.B. zyklisch) umschalten? Vielleicht könnteast Du ja auf eine Eichung in Grad Celsius verzichten und Si-Dioden als Fühler nehmen, die Du nach Gleichheit aus einer größeren gleichzeitig gekauften Charge aussuchst. Vielleicht könntst Du ja auch rausfinden, was das sonst für Sensoren sind und die nachkaufen, falls die nicht zu teuer sind. Aber mich würde die Umbauerei auch nerven !
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich suche gerade im Conrad- Katalog nach geeineten Messfühlern.
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was leider bei deinen Messungen fehlt, ist die eigentlich interessanteste Frage:
    Was macht denn die Spiegelvorderseite? Die wird ja durch Strahlungsverluste mit
    ~20W gekühlt. Wie man das allerdings messen kann, ohne den Spiegel zu ruinieren
    weiß ich auch nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Mario,
    sicher ist, bei Absaugung ist die Luft recht schnell bis ca 3 cm vor der Spiegelfläche fast auf Außenlufttemperatur. Der Spiegel hat seit heute vorne und hinten einen Messfühler. Der auf der Spiegelfläche ist aufgeklebt und liegt im Schatten des Fangspiegels. Wenn die Schicht an dieser Stelle beschädigt wird, juckt das nicht. Jetzt warte ich nur noch auf klaren Himmel.


    Aber erklär mal, wie soll die Spiegelfläche 20W wegstrahlen bei Emissionswermögen Alu=0,04?
    P = 0,04 x Spiegelfläche x 5,67 x 10^(-8)x(T-Spiegel^4- Himmel°4) Nehmen wir mal den Himmel als eiselausigkalt an = -100°C = 173K
    Der Spiegel habe 273K und die Fläche ist 0,31^2 x pi/4
    Dann wird P=0,8 Watt. Angenommen das Emissiunsvermögen sei nahe 1 dann sind es auch nur 16W. Wenn der Himmel null K kalt wäre und Emmission =1 wäre kommt es hin mit 20W.
    Spiegel im Tubus "sieht" aber nur nur einen kleinen Ausschnitt des kalten Himmels. Deshalb gilt die Formel nicht, weil doch die Richtung der Eigenstrahlung näherungsweise in den Halbraum über der Fläche vedödelt wird. Das hat gar nix mit der Abbildungseigenschaft der Spiegelfläche zu tun hat. Hab ich da was falsch gedacht?


    Wenn aber richtig, dann stört mich der "Schwarze Körper" in Gestalt des Tubus- Hohlraumes. Dessen Austrittsfläche ist annähernd = der Spiegelfläche und die strahlt dann tatsächlich munter mit 16 - 20 W gen Himmel. Wenn das annähernd so ist, muß womöglich ständig belüftet werden. Wie schon gesagt, der Messfühler ist jetzt weniger strahlungsempfindlich dank simpler Verpackung in Alu- Folie. Der Effekt ist verblüffend. Ohne diese Schicht reagiert der Fühler mit 2° Temperaturerhöhung auf die Strahlung eines ca 45°C warmen Heizkörpers. Was wird der Fühler wohl sagen wenn er ohne Mantel mal mehr, mal weniger von dem kalten Himmel sieht?
    Ist gar nicht so trivial die "optisch relevante" Lufttemperatur im Tubus zu messen. Ich probier es beim nächsten Mal mit/ohne dem Alu-Schutzmantel an den gekennzeichneten Messpunkten.
    Gruß Kurt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kurt, was ist dein Fazit? Wie würdest du z.B. nach all den Erkenntnissen deinen 16" lufttechnisch ausführen?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Stathis,


    erst mal Scherz beiseite Ernst komm her: man kann auch beobachten und parallel dazu messen[8D].
    Den 16" möchte ich ja ebenfalls als Cassegrain ausführen. Das wäre natürlich auch als Gitterrohr- Tubus machbar, wenn man die Nase des Beobachters weit genug vom Hautpspiegel fern halten könnte. Da ich kein Alien mit langen Stielaugen und Elefantenrüssel bin, bleibt mir praktisch nur der geschlossene Tubus. Dazu muss man noch absichern, ob die Tubus- Innenwand wegen Abstrahlung partiell unterschiedlich auskühlt und dadurch sichtbare Luftschlieren produziert. Bisher hat man bei Temperaturmessungen unter klarem Himmel immer das Problem, dass der Sensor wegen Strahlung unter die eigentliche Lufttemperatur abkühlt. Das war ja der Hauptgrund für die Tages- Messorgien bei völlig bedecktem Himmel.
    Gesten hab ich den Temperatursensor präpariert und getestet. Er reagiert jetzt praktisch nicht mehr auf IR Strahlung. Die t-90% Zeit hat sich dabei kaum verändert. Sie liegt bei 50 sec. Details dazu werde ich im nächstebn Bericht bringen.
    Ich brauch vielleicht nur noch 2 bis 3 klare Nächte um mit der verbesserten Messtechnik einige Unsicherheiten aufzuklären wie z. B. die nach Stunden gemessene Temperaturdiffderenz Spiegel/Luft, Temperaturgradient der Luft in Bodennähe.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">warum hast du diesen langen Luftschlauch verwendet und den Lüfter nicht direkt hinter den Spiegel fixiert?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der lag gerade da[:D]. Damit hab ich das Problem der Schwingungen verursacht vom Ventilator mit Sicherheit ausgeschlossen. Außerdem kann ich bei Druckbetrieb die Ansaughöhe über dem Boden in Grenzen variieren um evtl. den Einfluß von Temperaturgradienten in Bodennähe zu untersuchen. Insgesamt hoffe ich aber eine schnorchelfreie Lösung finden zu können. Vielleicht funktioniert das, wenn man erst kräftig durchpustet oder saugt und dann auf das Gebläse verzichten könnte. Dazu muss man natürlich erst messen und gleichzeitig beobachten. Es wäre schön, wenn einige Leute mehr 10-15€ für digitale Innen/Außenthermometer investieren und bei der Beobachtung anwenden würden. Mit einem einzigen Thermometer kann man nur sehr mühsam die imaginären 4" Turbulenzzelen ausrotten[xx(].


    Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hufae</i>
    <br />Hallo Kurt,


    .... Was mich mich aber bei Deinem Quarzmonster am meisten interessiert, ist die Hauptspiegelzelle.Wie liegt der Spiegel auf der Holzscheibe auf, oder liegen da noch Dreieckselemente dazwischen? Normale Zellen sind doch mit 9 - 18 Punkten auf mehreren Dreicksgliedern verteilt ausgestattet.
    Würde mich echt interessieren!


    Gruß Hugo
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Hugo,
    Du läßt mir aber auch gar keine Geheimnisse! Ist natürlich nicht wahr, weil schon am 1.09.2002 im Tech-Board unter "Lagerung und Befestigung von Spiegeln" verraten:

    Die Tesa- Powerstrips hab ich allerdings durch einen ca 0,6 mm dicken Ring aus Silikonkleber ersetzt. Der Silikonring hat ca 90 mm Außendurchmesser, ist 20 mm breit 9 und hat garantiert mehr als 18 Auflagepunkte, weil geschlossen[8D]. Zusätzlich ist zwischen diesem Ring und der Sperrholzplatte noch eine 3 mm dicke KFK- Platte eingefügt. Letztere ist mit Epoxi auf der Sperrholzplatte fixiert. In dieser Montage wurde der Spiegel von Wolfgang Rohr getestet. Da war kein Zeichen von Astigmatismus zu finden. Jetzt suche ich noch einen schlauen Menschen, der mir sagt, ob vielleicht mein neuer noch nicht korrigierter 16"- Spiegel, 41 mm dick aus Sital ohne optische Probleme genau so abgespeckt und gelagert werden kann[:p]. Das Abspecken und Korrigieren mach ich dann schon selber.
    Gruß Kurt

    Ohne lange Vorrede: Lokal unterschiedliche Temperaturen der Luft im Strahlengang bewirken Dichteänderungen. Daraus ergeben sich Wellenfrontdeformationen mit erheblich bis ruinöser Schädigung der Bilddefinition. Z. B. hat Suiter in seinem Buch „Star Testing Astronomical Teleskopes“ (S. 129 ff) vorgerechnet, dass 1°C Temperaturdifferenz bei einer Tubuslänge von 1,5 m eine Wellenfrontdeformation von 2,9 Wellenlängen bewirkt. Mit der Messserie wird gezeigt, wie man mit einfacher Messtechnik näherungsweise die Temperaturverteilung der Luft im Strahlengang des Tubus sowie in dessen Umbebung messen kann. Als Messobjekt wurde 12-Zoll „Quarzmonster“, wahlweise mit/ohne Zwangsbelüftung gewählt.


    Das erste Bild zeigt die Position der Messpunkte.



    An den Messpunkten 1 bis 6 wurde zeitlich versetzt mit ein und demselben Temperatursensor und Messgerät gemessen. Voraussetzung dazu ist eine hinreichend schnelle Ansprechzeit und gute Reproduzierbarkeit es Messfühlers. Dazu wurde ein sehr preisgünstiges Digitalthermometer mit einer Auflösung von 0,1°C verwendet. Die Ansprechzeit konnte durch freilegen des eigentlichen Sensors beträchtlich gesteigert werden. Das zweite Bild zeigt den Aufbau. Der Sensor wird von einem dünnen Rohr gehalten, das wiederum in der Bohrung eines kräftigen Sperrholzblockes geführt wird. Mit dieser Anordnung kann man in sekundenschnelle die Messposition wechseln.


    Das Zeitverhalten wurde durch Positionswechsel drinnen / draußen, entsprechend Temperatursprung von 21°C nach 6°C ermittelt und ist im Diagramm 1 dargestellt.


    Der permanente Messpunkt 7 liegt gut geschützt zwischen Spiegelrückseite und der Trägerplatte aus 15 mm Multiplex- Sperrholz.. Diese Position entspricht thermisch näherungsweise einem Messpunkt im Spiegel.


    Doch nun zur eigentlichen Messorgie:
    1.Messungen am 23. 01. 2003
    Wetter: total bedeckt, leichter bis mäßiger Wind. Messbeginn gegen 11 Uhr. Bei einer solchen wetterlage kann man Der Nutzen. Bei dieser Wetterlage kann man Störeinflüsse durch wechselnde Strahlungsbedingungen ausschließen. Zudem blieb die Temperatur am Tatort während der fast 8stündigen Aktion im Bereich von 6,1°C bis 5,9°C, was natürlich die Vergleichbarkeit der einzelnen Messungen erheblich erleichtert. Es wurden nacheinander je eine Messerie mit Zwangsbelüftung im Saugbetrieb, Druckbetrieb und ohne Zwangsbelüftung gefahren.


    Vor Beginn der ersten Messung im Freien wurde der Tubus im Werkraum mehrere Tage lang bei 18- 20°C gelagert und ca. 1 h vor Messbeginn die Zwangsbelüftung gestartet und die Starttemperatur an allen Messpunkten gemessen. Nach der ersten und zweiten Messserie wurde der Tubus wieder im Werkraum ca 2 h lang mittels Zwangsbelüftung aus Starttemperatur konditioniert. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Aufbau. Bei der Serie ohne Zwangsbelüftung blieb der Tubus wie in einem der Bilder sichtbar hinten frei.



    2. Messungen am 24./25. 01. 2003
    Wetter: gute Transparenz, überwiegend windstill. Messbeginn 20:30.
    Hier wurde während einer vielstündigen Beobachtungsphase gemessen, Belüftung im Saugbetrieb.
    Bis gegen 23:30 war das Teleskop auf Saturn, danach auf Jupiter ausgerichtet, mit kurzzeitigen Abweichungen zwecks Startest. Zusätzlich wurden Stichprobenmessungen der Lufttemperatur in 2m sowie in 5 cm Höhe über dem Boden mit dem selben Messfühler wie für MP1 bis 6 durchgeführt.


    3. Messung am 26. 01. 2003-01-29
    Wetter: ähnlich wie 1., aber windstill. Die Temperatur am Messort lag zwischen 5,5°c und 5,4°C während des gesamten Ablaufes.
    Der Tubus wurde ohne die Belüftungsvorrichtung in der Montierung auf 45° Höhe Richtung Süden eingestellt..


    Messergebnisse

    Das Diagramm 2 zeigt die Zusammenfassung aller Messkurven vom, 24. und 26. Januar. Ganz eindeutig erkennbar, die Spiegelrückseite kühlt am schnellsten ab bei Lüftung im Druckbetrieb. Nach mehr als einer Betriebsstunde liegt die Temperatur im günstigsten Falle bei 7,1°C und ist somit noch um mindesten 1°C höher als die umgebende Lufttemperatur von 6°C. Ohne Zwangsbelüftung beträgt die Differenz fast 3°C.
    Unter allen Betriebsbedingungen allen die Temperaturen an den Messpunkten 1 bis 6 zunächst sehr steil ab, am stärksten im Saugbetrieb. Bei horizontaler Ausrichtung ohne Zwangsbelüftung ist eine stärkere Streuung der Temperaturen zwischen den einzelnen Messpunkten offensichtlich.


    Die nachfolgenden Diagramme 3, 4 und 5 des ersten Messtages zeigen die Temperaturen an den Messpunkten 1 bis 6 bei den einzelnen Lüftungsarten besser aufgelöst.





    Man beachte, die Umgebungstemperatur schwankte während dieser Zeit zwischen 6,1°C bis 5,9°C. Die schnellste Annäherung an dieses Temperaturniveau ergibt sich im Saugbetrieb.
    Das Diagramm zeigt die entsprechenden Messungen des dritten Tages, zusätzlich mit Registrierung der Umgebungstemperatur. Hier wurde nach 70 Minuten die Belüftungsanlage angebaut und im Saugbetrieb gefahren.


    Das Diagramm 7 zeigt die Messergebisse während der Beobachtungsnacht. Auffällig ist die zeitweise erhebliche Differenz der Temperaturen in Bodennähe und in 2 m Höhe. Für diese Messungen wurde ein und derselbe Messfühler wie für MP1- MP6 verwendet. Tendenziell sieht man eine stärkere Streuung zwischen den MP 1 und MP2, also am oberen Ende des Tubus. Selbst am Ende der fast 8- stündigen Beobachtungsperiode zeigte die Spiegelrückseite noch eine messbare Temperaturdifferenz zur Außenluft.


    4. Beobachtungen 24./25./ 01.2003
    Das auf fast 19°C „vorgewärmte“ Teleskop konnte innerhalb von 2 Minuten in Position gebracht und die Belüftung eingeschaltet werden. Nach 6 Minuten im freien bot Saturn bei 170x Vergr. ein einwandfrei scharfes Bild mit permanent voll umlaufender Cassini- Teilung, C- Ring und ebenso mit markanten Helligkeitsabstufungen auf der Saturn- Scheibe. Nach zwischenzeitlichen Messungen wurde 20 Minuten nach Start mit 260x vergrößert. Blickweise konnte man feine Ring- Strukturen auf der Saturn- Scheibe erkennen. Eine weitere Erhöhung der Vergrößerung machte wegen des nur durchschnittlichen atmosphärischen seeig keinen Sinn. In der Zeitspanne 185 min – 220 min (s. Diagramm 7) wurde der Lüfter abgeschaltet. Damit war kein im Bild sichtbarer Effekt festzustellen, weder an Saturn noch beim Startest. Später wurden auch noch brauchbare Planetenfotos von Saturn und Jupiter geschossen (letztere s. CCD- Board).


    5. Weitere Angaben zur Zwangsbelüftung
    Der Lüfter hat einen Durchmesser von 87 mm. Er wurde mit 15 V betrieben und nimmt dabei 0,26 A Strom auf. Die im Einsatz geförderte Luftmenge betrug 0,015 bis 0,02 m³/s. Dazu wurde die Strömungsgeschwindigkeit im Austritt des Lüfters gemessen. Eine Temperaturerhöhung des Luftstromes infolge der Verlustleistung des Motors war mit der Messauflösung von 0.,1°C nicht nachweisbar. Das flexible Verbindungsrohr hat einen Innendurchmesser von 125 mm. Der Lüfter kann ohne Werkzeughilfe an dem freien Ende eingeklemmt werden. Die Umschaltung Saug/Druckbetrieb erfolgt durch Drehung der Lüfterseite.


    6. Fazit
    Zur sicheren Beurteilung über die bestmögliche Art und Dauer der Zwangsbelüftung ist eine einzige Mess- und Beobachtungsreihe unzureichend. Dazu sind die u. a. auch jahreszeitlich bedingten Witterungsbedingungen viel zu unterschiedlich. Bei Lufttemperaturmessungen muss noch die Strahlungsabhängigkeit der verwendeten Thermometer besser unter Kontrolle gebracht werden. Danach könnte man genauer eine Korrelation zwischen gemessenen Temperaturdifferenzen im Strahlengang und Qualität der Bilddefinition beschreiben.


    Gruß Kurt