Beiträge von Stathis im Thema „Quasar 1225+317 = Ton 618 Entfernungsrekord“

    Hallo Armin,


    hab ich extra gemacht, um zu sehen, ob's einer überhaupt merkt[:D]
    Nein, es war spät gestern, da drehte das Hirn wohl nicht mehr richtig. Danke für den Hinweis, hab ich oben korrigiert.


    Im der KHQ Datei von Wolfgang Steinicke steht:
    Dist: 5030 Mpc also 16,4 Mrd. Lichtjahre
    T: 8,4 ohne Einheit dahinter. Ich vermute mal, das ist die Lichtlaufzeit?
    Das mit den verschiedenen Enfernungen aus ein und denselbem z ist schon echt tricky.

    QSO 1225+317= Ton 618 im Canes Venatici (Uranometria S 54/L)

    Simbad Data
    Visuelle Helligkeit: 15,9 mag
    Rotverschiebung z= 2,22!!!
    Aufsuchekarte aus dem DSSII erstellt.
    Im Doppelpack dazu gibt's noch eine superdünne Galaxie, die ich mir aber hart erkämpfen musste.
    Bedingungen: Zunächst Mond, später fst. ca. 6,2 mag (Bortle 3-), Seeing ziemlich miserrabel (4- auf meiner Schulnotenskala)


    Instrument: 24" f/4,1 Dobson, dessen Auge diesmal so weit noch nie zuvor geschaut hat. Ein z=2,22 bedeutet nämlich nach neustem kosmologischen Modell eine Entfernung (Lichtlaufzeit) von 10,65 Milliarden Lichtjahren, das Universum hatte zur Zeit, als dieses schwache Lichtlein auf die Reise ging, erst 22% des heutigen Alters.


    Der Quasar ist im CVn an der Grenze zu Com ½° NO von NGC 4414 gelegen. Die Stelle habe ich eienm mit DSS II Ausdruck aufgesucht. Nach und nach wurde die Vergrößerung gesteigert und erst im 13 mm Nagler (195x) war der Quasar indirekt zu sehen, da zunächst noch der Mond in den Hut reinstrahlte. Später war er indirekt gut zu halten, etwa so hell wie die Sterne a und b. In der nächsten Nacht bei besserer Durchsicht war er einfach zu sehen.


    qso1225_317_z.jpg


    Und nun zu den diversen Begleitgalaxien:


    UGC 7604 (NED : 16 p5 1,2’x0,1’)
    Direkt 2,5’ ONO vom Quasar eine schwache Superdünne im DSSII, die auch im "Revised Flat Galaxy Katalog" als RFGC 2294 geführt ist. Am 15.03 um’s verrecken nicht gesehen. Am 16.03 aber bei besserer Durchsicht 2x im 13 mm Nagler (195x) und immer wieder im 9 mm Nagler (280x) aufgeblitzt. Sehr zarter ganz dünner Bleistift im Himmel, ca. 1’ lang SSW-NNO ausgerichtet. Sehr schwer, aber kein Zweifel, da ist sie. Wow, was für ein platter Pfannkuchen!


    PGC 1952660 (LEDA : 17b36 ca. 0,3’x0,2’)
    4,4’ NNO vom Quasar. Eindeutig indirekt zu sehen. Fast stellar. Sicher heller als die in LEDA angegebene Blue Magnitude.


    PGC 1944635 (LEDA : 17b2 ca. 0,3’x0,2’)
    7’ SW vom Quasar. Sehr schwer, aber NNW von der Verlängerung des Sternpaares ein paar Mal erahnt (etwas unsicher). Nicht von einem Stern zu unterscheiden.


    NGC 4414 (DSFG: 10v1 4,4’x3,0’ SA(rs)c? II-III)
    Fette kräftige Made, wie kleine Andromeda. Elongiert 2:1 in NNW-SSO, ca. 3’ lang. Sehr heller kompakter Kern, normalsteiler Übergang zur Scheibe, die unregelmäßig beleuchtet ist. Spiralarm nach Norden. Ost Flanke etwas schwächer (Staubband?). Direkt SW am Kern klebt ein Stern ~13,5 mag, 3 ‚ NNO ein weiterer Stern ~13 mag. In ruhigen Momenten insgesamt gemottelte Gesamterscheinung. Nach außen mitteldiffus auslaufend. Die muss bei besserem Seeing richtig abgehen!


    NGC 4359 (DSFG: 12v7 3,5’x0,8’ SB(rs)c? sp)
    Ca. 1° direkt westlich vom Quasar. Schöne Edge On Galaxie, ca. 3’x0,5’ in WNW-OSO ausgerichtet. Wirkt recht zart gegen die vorige trotz der 12,7 mag Helligkeit, wie kleine NGC 891. Wenig Aufhellung zum Kern, eher gleichmäßige Zigarre. Am besten im 13 mm Nagler (195x). Im 9 mm säuft sie im Mondlicht schon etwas ab.


    Hat sonst noch jemand dieses kosmische Superkraftwerk beobachtet? Bei besserem Seeing als ich es hatte, sollte er ab 16 Zoll Öffnung gehen. An der superdünnen Galaxie daneben wird man sich aber wohl mit unter 20" die Zähne ausbeissen, es sei den man hat super Bedingungen und richtig gute Augen. Wer bringt das Paar auf Foto?