Beiträge von Kalle66 im Thema „Fangspiegeleinbau in einen Dobson“

    Rudi,
    du liest das richtig. [;)]


    Aber ich weiß, wie Selbstbauer ticken. Das Ego sagt da ... wenn schon, dann ganz genau. [:D]


    Wenn einem beim Justieren aber nicht ganz geheuer ist, dann muss man mit allem rechnen. Auch damit, dass der Monoring-Hut nicht kreisrund ist. Man darf halt nichts als "gegeben" annehmen.

    hmm Rudi,
    wenn du einen "schief sitzenden" OAZ hast, dann meinst du damit vielleicht einen Lowrider. Da wäre das sogar Absicht, damit man ohne Leiter in das Teleskop noch einblicken kann. (betrifft so spezielle 16" bis 20"-Dobsons). Deiner scheint mir aber eine Nummer kleiner und deshalb auch kein "Lowrider".


    Wenn der OAZ einfach nur verstellt/verzogen ist, dann markiere am Hutring gegenüber erst mal die Stelle, so dass vom OAZ die Linie zur Markierung genau durch die Hutmitte läuft und richte den OAZ entpsrechend aus. Das geht am bequemsten per Kolli-Laser, der im OAZ steckt.


    Dan kommt erst der FS:
    Mit Kolli-Laser ... auf den Fangspiegel mal ein Blatt Papier, mit einer Mittenmarkierung (offset-korrigiert, wenn's denn so sein soll), legen und den FS ensprechend platzieren. Dann stimmt schon mal die optische Achse vom OAZ zum FS. (Diese Achse wird von jedem Okular, das man einsteckt, definiert und entspricht i.d.R. der Rohrmitte des OAZ.)


    Im nächsten Schritt, geht's dann darum, diese optische Achse via FS-Spiegel weiter auf die Mitte des HS zu spiegeln. Also Papier vom FS wieder ab ... Dabei verkippt man den FS entsprechend, bis er eine Winkelhalbbierende der beiden opt. Achsen (FS zu HS-Mitte und OAZ zu FS) bildet. Zu deutsch: Bis der Laser die Mittenmarkierung am HS trifft. Welcher Kringel beim Blick durch einen Concenter da mit was konzentrisch sein muss ... da komme ich jetzt durcheinander. Ich müsste erst mal wieder durchschauen.


    Im letzten Schritt, sollte der HS, die opt. Achse zurückspiegeln. Sprich der Laser wird zurück gespiegelt.


    Kontrolliere vorab immer den Laser selbst, dass er auch entlang der Mittelachse im OAZ strahlt, indem Du die Lasersteckhülse drehst im OAZ einmal drehst. Der Laserstrahl darf dabei nicht im Kreis wandern, sondern muss fix bleiben. Sonst ist das Teil selbst verstellt.


    Mit Concenter geht das alles sicher auch. Ich würde zur OAZ-Justage dann aber mehrere Kreise (Durchmesser so 'FS-kleine Achse' bis 'doppelt-FS-Achse' auf ein Papier drucken und gegenüber am Hutring als Markierung ankleben, so dass man die Lage der Kreise mit dem Concenter vergleichen kann.


    Die Stelle gegenüber am Hut findest Du am einfachsten mit einem Faden/Lotschnur, den Du um den Hut wickelst, abnimmst, die Mitte davon markierst und noch mal drum wickelst. Spanne den Durchmesser probeweise mit einem Faden/Lotschnur ab, messe mit einem Zollstock quer dazu die Abstände und alle Zweifel sind ausgeräumt.


    Gruß


    PS:
    Immer im Hinterkopf haben, dass man Läuse haben kann und trotzdem Flöhe, wenn was nicht passt. Ein Beispiel wäre, dass der Hutring gar nicht so rund ist, wie man meint und sich einen "Wolf" misst, wenn man dessen Mitte sucht.


    PPS:
    Und wenn man soweit ist, dass man da irgendwo 4 Millimeter vom eierförmigen Hutring "wegpfuschen" muss, dann erscheinen einem die paar Millimeter eines FS-Offsets plötzlich nebensächlich. Die haben nämlich visuell faktisch keine Auswirkung auf die Bildausleuchtung und erst recht nicht auf die Kollimation. Ein FS ist nämlich ein Planspiegel und hat keine eigene optische Achse und braucht deshalb - was die Punktabildung/Beugungsscheibchen von Sterne betrifft - auch nicht mittig zu sitzen.