Beiträge von Kalle66 im Thema „Anfänger sucht Tips“

    Rudi,
    ob GSO, Galaxy oder Skywatcher. Die 8"-Dobson spielen alle in der gleichen Liga. Da kann man nicht viel falsch machen.


    Ich wünsche Dir viel Spaß demnächst damit und vor allem natürlich ein paar klare Nächte. Wenn Fragen aufkommen ... einfach hier im Forum melden.


    Gruß

    Rudi,
    Du kannst alternativ Okulare gebraucht kaufen. Es werden da wöchentlich immer wieder ganz brauchbare Modelle angeboten. Und die Dinger altern ja nicht. Faustregel ist so 2/3 des Neupreises. Vixen, Williams Optics, Televue, Docter und noch ein paar andere sind in der Regel hochwertig, aber meist etwas (viel) teurer.


    Was man an einem Dobson nicht braucht sind
    Plössl (PL),
    Kellner (KE),
    reversed Kellner (RKE),
    Huygens (H).
    Das ist (meist) so das billige Zeugs; Plössl sind dabei noch die aufwendigsten.
    Hochwertig, aber am Dobson fehl am Platz sind sog. Orthos (nach Abbe). Superscharfe Abbildung, aber ganz kleines Gesichtsfeld.


    Preiswert sind viele MEADE, Skywatcher (sog. Goldkanten) oder No-Names von TS, Omegon und andere. Frag mich nicht, was es da alles gibt. Einfach die Eckdaten "Brennweite" und "scheinbares Gesichtsfeld" abklopfen. Weitwinkel tauchen oft mit "WW" (Weitwinkel), "UWA" (ultra wide angle) oder ähnlichen Begriffen auf. Auch sog. Erfle-Designs sind mit ca. 68° s.GF ganz in Ordnung, quasi das erste Weitwinkeldesign. Gibt es in zig Varianten.


    Übrigens, lass Dich nicht verwirren mit dem Steckmaß: 2" ist nicht besser oder schlechter als 1,25". Man braucht es einfach bei Niedrigstvergrößerung (große Okularbrennweiten) mit Weitwinkel, damit das Bild durch den Okularstutzen passt (mal unwissenschaftlich ausgedrückt). [;)]


    Kleine Okulare mit 0,96"-Steckmaß oder aus dem Mikroskopbereich vermeiden! Die passen nicht. Das geht zwar technisch, aber die Anpassung ist nur was für Feinmechaniker. Probeweise wickelt man soviel Papier drum, bis es im Okularauszug fest sitzt. Aber das ist keine Lösung auf Dauer.


    Nur entweder 1,25" oder 2"-Steckmaß, das ist der Standard. Zeiss-Spektiv-Bajonet etc. passen auch nicht und sind nicht Standard im astron. Bereich.


    Es gibt auch Zoom-Okulare. Doch die guten Zooms kosten auch gut Geld. Unterm Strich spart man kaum was. Dito bei Barlows/Reducer. Nettes Spielzeug, wenn man weiß, was man damit machen will, aber m.E. nix für den Grundbedarf.

    Moin Rudi,
    der 200/1200-GSO-Dobson ist der klassische Einstiegsallroder. Und nicht nur für den Einstieg. Ich schaue schon seit Jahren mit einem solchen (baugleichen) Gerät. Ob es dieser GSO oder ein normaler Galaxy-D8 von "Intercon Spacetec" ist, die Preisunterschiede sind minimal und meist durch das Zubehör begründet.


    In dem von Dir verlinktem Angebot ist nur ein einfaches Plössl-Okulare aufgelistet. Besser als das 25mm-Plössl wäre ein 30mm-Weitwinkelokular. Und damit allein kommst du nicht weit. Alltagstauglich wird das Teil erst, wenn du (das ist meine Meinung) drei unterschiedliche Okulare hast; z.B. ein 6mm für Hochvergrößerung, ein 12mm-15mm für mittlere Vergrößerungen und ein 30mm-Weitwinkel. Und einzeln würde ich mir da schon was besseres als Okulare im Plössl- oder gar Kellner-Design gönnen. Allerdings ist das eine Wissenschaft für sich und kaum nachvollziehbar, für einen, der noch nie durchgeschaut hat.


    Wichtige Eckdaten für Okulare sind:
    Was brauchen meine Augen? Brillenträger mit Astigmatismus/Hornhautverkrümmung tun sich schwer, diese abzusetzen. Bei einfacher Fehlsichtigkeit kann man dagegen gut ohne Brille schaun. Mit Brille sollte der AUGENABSTAND 20mm betragen. Quasi ein K.O.-Kriterium für das Einblickverhalten. Ansonsten ist es Geschmackssache. Angenehme Werte ohne Brille sind um die 10mm - 15mm, so dass man mit dem Kopf das Okular an der Augenmuschel gerade so berührt und ruhig halten kann.


    Wichtig neben der Okularbrennweite (Vergrößerung) ist das sog. Eigengesichtsfeld oder scheinbare Gesichtsfeld. Über 60° heißen Okulare oft "Weitwinkel". Plössl haben so 50° bis 55°, ganz teure Okulare haben 100° oder neuerdings 110°. Was heißt das? Beispiel: Bei 60-facher Vergrößerung (20mm-Okular in einem 1200-Dobson, denn 1200/20=60) zeigt ein 60°-Okular genau 1° vom Himmel. Also man sieht einen Ausschnitt von 2 Monddurchmessern auf einmal. Ein 40°-Kellner-Okular würde nur 0,66° (40/60) zeigen, ein 100°-Superweitwinkel dagegen 100/60= 1,66°. Und das bei gleicher Vergrößerung.


    Gerade bei einem von Hand zu führenden Dobson darf man das nicht unterschätzen, dass man möglichst viel vom Himmel auf einmal sieht. Hätte man eine computergesteuerte Nachführautomatik, wäre es nicht so wichtig. Aber von Hand passiert es regelmäßig, dass man sein Objekt aus dem Okular sonst verliert und es dann wieder erst umständlich ins Okular holen muss.


    Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weitere Kriterien, die alle sich entsprechend im Preis niederschlagen. Bestimmte Qualitätshersteller wie Televue's Highendklasse kosten mehr als das doppelte des verlinkten Dobsons ... je Okular.


    ***


    Zweite Geschmacksfrage wäre: 8*50-Sucher oder Telrad-Finder. Das eine ist ein Mini-Teleskop, der Telrad blendet nur rote Zielkreise ein, ohne jede Vergrößerung. Die Vorteile des Telrads werden aber bei lichtverseuchtem Himmel zum Nachteil, weil man ohne Teleskop dann nur wenig Sterne als Orientierung hat. Aber unter gutem dunklem Landhimmel ziehe ich den Telrad immer vor. Das ist aber auch Gewöhnungssache. Mit Telrad wird ein 30mm-Weitwinkel-Okular zur Pflicht, denn es übernimmt nebenbei die Aufgabe des Suchers (quasi die Feinarbeit, während das Telrad für's "Grobe" zuständig ist).