Beiträge von Kalle66 im Thema „Brennweite kontrollieren“

    Lucas,
    solange man am Schleifen ist, wird es keine genauere Methode als die Taschenlampenmethode geben. Man kann dazu auch einen Foucaulttester missbrauchen, der in diesem Stadium aber nicht viel mehr zeigt.


    Es lohnt sich erst bei feinsten Korngrößen, dass man temorär die Scheibe kurz (5 min) anpoliert und mit dem Foucaulttester das Ganze Millimetergenau ermittelt. Und auch nur, wenn der Krümmungsradius genauestens eingehalten werden muss. Schade für das Polierpech aber, dass man dann jedesmaß erneuern muss (Verunreinigung).


    Die letzten +/- 5mm kann man später auch in einem bestehenden Teleskop sicher mechanisch locker ausgleichen, durch passende Platzierung der Spiegelzelle im Tubus. Z.B. könnte man einen Tubus einfach ein paar Millimeter kürzen (runterschneiden/schleifen), längere/kürzere Justageschrauben nehmen oder die Zelle mit einer zusätzlichen Mutter auf Abstand bringen. Das hängt vom Einzelfall ab und kann Dir so niemand sagen, was da optimal ist.


    Ein Taschenlampentest geht auch genauer als 10 mm, wenn man den Spiegel bei den feinen Körnungen mit Salatöl einreibt und ähnlich wie beim Foucaulttest eine scharfe Kante als Referenz nimmt. Also ein Foucaulttester "light", einfach zum verschieben ohne Stellschraube.


    Denk auch daran, dass Zollstöcke oder Maßbänder nur eine begrenzte Genauigkeit haben.
    Die Maßgenauigkeit eines 2-Meter-Zollstock ist nach EG-Klasse III, +/-1,4mm. Das gilt für die meisten Holz-Meterstäbe.
    Genauer sind nur präzise Stahlmaßbänder der Klasse II oder spezielle Alu-Zollstöcke. Und ab da spielt die Arbeitstemperatur schon wieder eine Rolle.


    Wenn du also Maße nimmst, dann nimm' jedesmal das gleiche Meterband, den gleichen Meterstab.


    Gruß


    PS: Auch ein Fragment des kaputten alten Spiegels kann man nachträglich im direkten Vergleich messen. Für die Brennweite reicht das allemal.