Beiträge von 03sec im Thema „Plejaden 200 mm Zoom“

    Hallo An(dreas)do,


    das ist sehr schön, dass du hier mein (altes) Bild noch mal ansprichst. Ich habe das Gefühl, dass es in dieser schnelllebigen Zeit oft mit "klick und weg" dann weiter geht.
    Zur Sache selber: Ich mache das tatsächlich in PS mit der Hand. Das Problem ist nämlich, dass die Bilder oft etwas anders verzerrt sind. Gerade bei Zoom´s ist das der Fall. Ist der Bildausschnitt nur etwas anders gewählt, dann "fliegen" die Ecken gleich in andere Richtungen. Das selbe gilt auch fürs umschwenken.
    In PS arbeite ich dann mit "transformieren" und "verzerren", die neueren Versionen schaffen das auch gelegentlich automatisch unter "Ebenen ausrichten" (oft aber auch nicht, die SW nimmt Sterne nicht ernst)
    Ich nehme mir dann tatsächlich viel Zeit und schiebe und zerre mit den Anfassern das eine Bild auf´s andere.
    Meist mache ich Pärchen die zuvor auf einen in etwa gleichen Rauschwert gestreckt wurden und mittele sie zu 50/50 über die Ebenen.
    Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg. Aus der Stadt heraus zu belichten ist natürlich mühsam, aber die Freude an unserem Hobby hängt ja gar nicht unbedingt mit der Tiefe der Belichtung zusammen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    also Christian,
    dein Bild ist schon beeindruckend, ich lese 37 mal 1 min?? Wow. Allerdings halte ich die braunen Nebel am Rand nicht alle für echt. Trotzdem finden sich darin die entsprechenden Details. Bei einer erneuten Bearbeitung wirst du vielleicht mehr Klarheit haben. Vielleicht stimmt da nur die Farbe nicht. Zu dem Verkleinern der Sterne hatte neulich etwas geschrieben, ich kopiere das mal hier herein.


    Es gibt einige fertige Tools zur Verkleinerung der Sterne.
    Auf diese habe ich bewusst verzichtet, nicht weil die schlecht sind, sondern, einfach, weil ich es selber machen wollte.
    In PS wähle ich mit der Pipette (3x3) die Sterne aus, die ausgebrannt sind,indem ich über Farbauswahl gehe. Alles was weiß ist und die ersten Graustufen sind markiert. Mit dem Regler kann man ein bisschen spielen, in der Mitte steht er erst einmal ganz gut.
    Dann erweitere ich die Auswahl um 2 Px, die Auswahl wird weich gezeichnet um 2 Px und dann kommt der Filter unter "sonstige" zum Einsatz der heißt, dunkle Bereiche vergrößern, um 1Px. (nie mehr)
    Je nach Brennweite und Sternabbildung kann man den Wert verändern, also auch 4 Px erweitern z.B. Manchmal ist es auch zu viel um 1 Px die dunklen Bereiche vergrößern.
    Ein bisschen herumspielen muss man natürlich immer.
    Dieser Filter vergrößert die dunklen Bereiche quadratisch und nicht rund. Manchmal sieht das gut aus, manchmal werden die Sterne etwas eckig.
    Man kann den Filter selber konfigurieren, hier habe ich aber noch keine bessere Lösung gefunden.
    Vielleicht versucht sich ja mal einer daran.


    Hallo Tony,
    tja, das kommt mir leider bekannt vor.
    Meine rechte Seite des Objektivs ist leider deutlich unschärfer als die linke. Ich dachte zunächst an den Chip, aber nein, bei der 7 Da ist das auch so. Ich habe den max. schärfsten Punkt ermittelt, der liegt keineswegs in der Mitte, sondern links, leicht unten. Rechts oben die Ecke ist am weitesten entfern und somit verzeichnet diese auch am meisten.
    Auch ich habe Probleme beim Stacken, deshalb wird jede Nacht separat bearbeitet. Und selbst hier mache ich z.T. noch Unterordner, wenn ich Umschwenke.
    Beim Sigma Klipping, geht einiges an Unschärfe verloren. das hilft schon mal.
    Die Einzelbilder der Nächte überlagere ich dann per Hand und nutze auch das Verzerrungswerkzeug um die Sterne zur Deckung zu bringen, das ist echt ätzend und kostet Nerven.
    Bei mir macht es übrigens einen Unterschied, ob ich beim Fokus von rechts oder links komme, also shiftet das Objektiv sogar:-(
    Viele Grüße,
    ralf

    das hat sich jetzt überschnitten.
    Andreas, wenn du einen Rohstack von 1/5 haben möchtest, dann schicke ich ihn dir vielleicht per CD. Mein Upload ist nur 50 KB schnell, das wäre nervig. ich bin aber ziemlich sicher, dass da nichts besseres, allenfalls Anderes rauskäme (nach meinem Maßstab natürlich).
    An anderen Astrofotografen orientiere ich mich übrigens nie. Und Dass die Farben nach Regim alle perfekt sind...versuch´s...aber erst musst du mal die Gradienten weg kriegen. Ein "Richtig" gibt es da definitiv nicht. Diese Disskussion führe ich an anderer Stelle und da sind wir schon etwas weiter.
    Nachtrag: deinen letzten Abschnitt hatte ich übersehen. Ich bin dir weder böse noch stolz darauf, das sind (im Hobby) die falschen Maßstäbe.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Tobi,
    deine Aussagen zum Bild freuen mich sehr. Es ist wirklich so, jedes Bild hat bei mir eine eigene Geschichte. Eine Geschichte die sich aus der Aufnahme, aber auch der Bildbearbeitung ergibt. Z.Z. bearbeite ich ein Foto immer dann, wenn die Familie so eine Sing-Sendung im Fernsehen guckt. dann nehme ich mir ein Glas Wein und verziehe mich ins Arbeitszimmer, ein bisschen Musik und ich habe meine Freude.


    Zu dem anderen Thema, und da spreche ich jetzt dich und Andreas an,: es ist einfach zu Loben, da reichen 2 Sätze. Kritik ist da komplizierter, und das braucht etwas länger, und grundsätzlich sollte man alle möglichen Missverständnisse mit einbeziehen und diese vorsichtig ausdrücken. In der Kneipe, bei einem Bier, da gibt es diese Missverständnisse deutlich weniger, denn es gibt Beschwichtigungsgesten, Lächeln und Körpersprache. Hier wird das durch diese Smilies versucht zu ersetzen, klappt aber nur manchmal.
    Ein Satz wie "sonst traut sich ja keiner" ist schnell missverstanden. Ich kenne dich, Andreas ja schon lange hier, ich konnte das interpretieren, und du hast ja auch ganz klar gesagt, dass das nicht böse gemeint ist. Mir reicht das, aber ich bin ganz sicher, dass wir hier den ein oder anderen "Ewigstreit" deshalb haben, weil die Sprache falsch verstanden wird. Vermutlich ist das bei internationalen Konflikten auch nicht anders.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Daniel, Simon, Robin, Piotr, Andreas, Christian und Jen,


    es freut mich sehr, dass es so viele Beiträge zu meinem Bild gibt. Danke für euer Lob und auch die Kritik. Ich antworte auf Andreas´ Beitrag mal als erstes. Eigentlich suche ich in einem solchen Forum einen offenen und konstruktiven Dialog und eine Diskussion rund um unsere Bilder. Wollte ich nur meine "Likes" und "Daumen hoch" zählen wollen, dann wäre ich woanders. Ich kann nur jedem raten den Mut aufzubringen das ebenso zu sehen. Ich hoffe nicht, dass ich den Eindruck vermittle oder verstärke, dass sich hier jemand nicht trauen darf / soll. Kritik ist in einer solchen Situation das Salz in der Suppe. Versalzen sollte sie nicht sein, passiert aber ja trotzdem manchmal. Mit einem " da braucht man aber ne CCD und ´nen besseren Himmel um das richtig zu machen" könnte ich jetzt nicht viel anfangen, aber so ist das genau richtig.
    jedes mal, wenn ich das Bild hier sehe, dann denke ich, das ist aber etwas zu hell. dann denke ich daran, dass ich es ja an einem guten Bildschirm bearbeitet habe und das dieser Laptopbildschirm ja eh zu hell und zu Blau ist. Zurück abgeglichen habe ich es aber erst gestern Abend, und ja, ich kann das tatsächlich etwas dunkler machen, das schadet nicht. Auf der anderen Seite aber auch wiederum nicht sooo viel, denn je mehr Bildbearbeitung ich mache, um so mehr ist mir das Licht, das Leuchten der Objekte wichtig. Wir haben es hier mit Kontrastumfängen von 1 zu 1000000 zu tun, dem muss irgendwo Rechnung getragen werden. Dabei gehen tatsächlich Details verloren. Ein Test hat gezeigt, dass ich um Merope tatsächlich den IC 349 herausarbeiten könnte. Ästhetisch darstellbar wäre das aber nicht mehr, oder ich muss es noch lernen. Die Farben finde ich eigentlich o.k. so. Man bedenke, es handelt sich um eine unmod. Kamera, da fehlen die Rottöne zum großen Teil. Ich sehe auch hier die Möglichkeit ein wenig roter zu werden, allerdings wird schnell der hellere Nebelteil knatschblau und das gefällt mir nicht. Natürlich könnte man hier Tiefen und Lichter selektiv bearbeiten, das überlege ich noch.
    Nicht einverstanden bin ich mit "hastalavista Geen", was passiert denn dann mit den grünen Sternen? Ihr sagt, die gibt es nicht? Ja kein wunder nach "Hastalavista Baby" ;-)Hannys Objekt wäre so nie entdeckt worden.
    Einen Rohstack will ich euch lieber nicht antun, mal abgesehen davon, dass es den so ja gar nicht gibt, da ich 5 Bilder einzeln bearbeitet habe und dann gemittelt. Jedes der Bilder sah sehr unterschiedlich aus, und das bei nur einer bearbeitenden Person.
    Daniel: Ich habe z.T. für einzelne Objekte einzelne Festplatten. Das geht schnell in die TB, ich kann auch nichts wegwerfen. Die 2700 Auslösungen sind ein Klaks, ich nutze die Kamera auch jobmäßig, da bin ich z.Z. bei ner Million oder so.
    Simon, ja die Bilder kenne ich gut, waren auch eine Inspiration für mich. Bei vielen aber passiert genau das "unästhetische" das ich nicht möchte, ein tiefblauer Nebel um M45 und rot und gelb und orange drum herum, und wenn dann noch der Kalifornianebel dazu kommt....puh.
    Robin: An der Zirrussuche beteilige ich mich sicher nicht, sooo tief komme ich dann auch wieder nicht. Ob man mit 6 Zoll das visuell sehen kann bezweifle ich zwar, aber es wurde auch bezweifelt, dass man jemals Gravitationswellen sehen würde, also, ich bleibe da entspannt.
    Piotr, Christian: ihr seit dann so etwas wie die Kartoffeln und das Fleisch in meiner Suppe, Danke.:-)
    Und Jens, das Stacken hat jeweils eine Nacht gedauert, eigentlich nur 2 Std., wenn die Darks und Flat schon fertig waren. Abends rein und morgens mit nem Kaffee vor den Rechner und ahhhh, es hat geklappt...
    Jetzt habe ich hier für einen Dialog geworben und quatsche die ganze Zeit alleine...sorry...
    Vielen Dank nochmal und viele Grüße,
    ralf

    ...ach so, und Robin:
    ob man die Wolken als Galaktischen Zirrus bezeichnen kann, das weiß ich nicht genau.
    es handelt sich um Ausläufer der Taurus Molekülwolke. Zirrus ist, -glaube ich-, zwar eigentlich nichts anderes, aber eben doch noch etwas schwächer.
    Gruß,
    ralf

    Hallo Robin, Sascha, Christian und Alfred,
    ich freue mich über eure Antworten und auch über Fragen.
    Robin, komisch, ich hatte das nie in Stunden umgerechnet, da ist wirklich was zusammen gekommen, und das meistens während ich geschlafen habe. ;)
    Sascha, eine große Ehre ist das, verstehe aber nicht, warum du nicht eines deiner Bilder nimmst, die sind doch absolute klasse (schleim ).
    Ganz nebenbei habe ich als Desktophintergrund nur eine monochrome graue Fläche. Schon wenn mein Blick von diesem "blauen Forum" auf ein Astrofoto wandert, benötigen meine Augen eine gewisse Zeit zum "Weißabgleich".
    Christian, du hast völlig Recht, in beiden Punkten. Das 200er Objektiv gilt als eines mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich habe das viel teurere Zoom (aus anderen Gründen), und das ist für Astro ~ hm, bedingt gut geeignet.
    Wenn du länger belichten kannst, dann ist das richtig so, und du hast am Ende einen Gewinn. Erst Recht, wenn du einen relativ guten Himmel hast.
    Ich verliere Einiges, gewinne aber an Beweglichkeit. Kein Computer, kein externer Strom, der Fernauslöser ist alles, was ich brauchte. habe mir sogar einen gekauft, der auch auf "M" dann vllt. 2 oder 3 min machen würde. Hatte ich geglaubt, kann der aber nicht, oder ich muss nochmal genau hinsehen. Das Ausleserauschen bei der 5DMarkII ist auch nicht sooo schlimm. Geschätzt verliere ich etwa 20%. Die ISO Einstellungen, die du kurz erwähntest haben hingegen so gut wie keinen Einfluss auf das Endergebnis. Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist: Bei f/2,8 erwartet man ja ein helleres und tieferes Bild, etwas unschärfer vielleicht, aber das ist gar nicht der Fall. es ist zwar heller, aber nicht tiefer, was die Details angeht. Da das f/4 Bild kleiner Sterne produziert, wird das Licht auf weniger Pixel verteilt und die Grenzgröße bleibt ungefähr gleich, das fand ich sehr überraschen.
    Alfred, auch an dich ein herzliches Danke.
    und viele Grüße,
    ralf

    Hallo Forum,


    in den wunderbar klaren Nächten des September und Anfang Oktober habe ich "ganz nebenbei" meine DSLR auf die Plejaden gerichtet. Ziel war es (natürlich) ein möglichst tiefes Bild der Region zu belichten. Ich hatte mir vorgenommen eine ganze Saison über immer wieder das selbe Objekt zu belichten. Mit 200 mm ist das schwierig, denn die Sterne werden immer mehr und überdecken zum Schluss ganz einfach die feinen Nebelteile. Aus diesem Grunde habe ich die ersten 5 Nächte einmal "testbearbeitet", und was soll ich sagen, mir gefiel es, ich konnte die Sterne in Schach halten, und sah trotz unmodifizierter Kamera eine Menge Hintergrundnebel.





    und in Groß hier:
    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99935_6_g.jpg


    Bei der Bildbearbeitung musste ich einige (persönliche) Grenzen über Bord werfen um Gradienten zu entfernen, u.a. kamen Lasso, selektive Bearbeitung, Radiergummi und andere Werkzeuge zum Einsatz. Immer aber mit dem Willen ein möglichst naturgetreues Bild zu erzeugen. Ein "Gradient", der unten links das Bild gelber machte hat mich zwar gestört, aber da er bei allen Versionen mit versch. Flats zu sehen war habe ich ihn behalten `müssen´. Erst ganz zum Schluss, als ich die 5 Bilder ´verheiratet´ habe erkannte ich, was da unten links los ist. Das sind nämlich die Ausläufer der Taurus Molekülwolke. Wir sehen darin den Staub, und der wird hier diffus angeleuchtet, ist also gelblich. Den Rest der Saison werde ich von nun an weiter unten links belichten , mal sehen, was dabei heraus kommt.
    Die Daten: etwa 2700 mal 32 s belichtet, EOS 5D Mark 2,ISO 1600, nicht modifiziert, Telezoom 70-200 mm / 2,8 , abgeblendet auf 4 bei 200 mm.
    Das ist zwar ein bekanntes Objekt, aber mit diesem Bildausschnitt habe ich gar nicht so viele Bilder gefunden.
    Ich hoffe es gefällt.


    Ach ja, endlich bin ich mal wieder meinem Namen gerecht geworden ;)


    Viele Grüße,
    Ralf