Beiträge von stardust3 im Thema „Verschollene Esa-Sonde "Schiaparelli"“

    Hallo Hans,


    Ich meinte es wie Nico. Aus einer rein technischen Perspektive war es weitgehend ein Erfolg, also die Landesonde alleine. Eben weil sie Daten während des Testverlaufs geliefert hat. Ungetestet ist nur noch der Verlauf des angetriebenen Bremsflugs (wird die Steuerung die Sonde stabil halten? Bremst sie genu über dem Boden auf v0 ab? Bremst die Knautsch-Struktur "weich" genug? Die Fragen bleiben als Risiko für die eigentliche Missison 2020. Hier hat man keine Testdaten, weil nicht stattgefunden. Ob da jetzt 5% oder 25% fehlen, das weiss nur ESA oder Thales alleine.


    Vor der Presse sollte man aber von "Teilerfolg" sprechen und möglichst keine Prozentzahlen nennen.


    Wissenschaftlich dagegen ist es ein Mißerfolg. Keine Bodendaten.


    Alles bezogen auf den Landeapparat.


    Gruß,
    Walter

    Das ist ja einerseits schade (nur SW falsch programmiert? HW in Ordnung?). Andererseits ist die Lösung vielleicht einfach und die Mission 2020 braucht nicht wegen Unwägbarkeit verschoben zu werden (kein weiterer Demonstrator nötig).


    Trotzdem interessant was da übersehen wurde, hoffentlich teilt die ESA das vollständig mit.


    Laut diesem Blog:
    http://scilogs.spektrum.de/go-…hlag-auf-der-zielgeraden/


    war die Demonstration trotzdem weitgehend erfolgreich - dem kann ich sogar technisch zustimmen.
    Wenn die ESA gar alle Daten hat, dann kann man das tatsächlich als einen Erfolg 95% abrechnen.
    Wissenschaft hätte das Ding da unten eh nicht betrieben. Es sollte Daten liefern, um das Landemodul
    für den Rover 2020, zuverlässiger zu designen. Der Erfolg/Mißerfolg wird sich daher eigentlich erst mit der erfolgreichen/mißglückten Landung des Rovers zeigen. Wenn diese allerdings auf dem letzten 10 Metern schief geht, dann wäre das tatsächlich ein 95% Mißerfolg...




    Gruß,
    Walter


    Nachrag: und noch ein etwas anderer Standpunkt von heute 25.10.16:
    http://www.golem.de/news/exoma…estuerzt-1610-124011.html

    Hallo Silvia,


    da muss noch mehr sein mit dem Beton, als "billig". Für ein paar EQ5 Gewichte hätte das Geld auch gereicht. Ich hätte sogar eines meiner beiden 5KG GG gespendet ;-)!


    Musste man auch Volumen und Trägheitsmoment simulieren?


    Das mit Krempel mitnehmen hab ich auch gedacht, so ne Mediamarkt Highend Kamera z.B. Aber nach etwas Nachdenken - Die könnte im Weltraum schmelzen, ausgasen, sowieso von harter Strahlung gebrätzelt werden und den Rest der Sonde/Stromversorgung in Gefahr bringen...


    So weit also verständlich. Bin gespannt was es war, was die Düsen abgeschaltet hat und ob man durch dieses Wissen sich traut 2021 einen echten Rover vollgestopft mit Sensorik etc. landen zu lassen.


    Gruß,
    Walter

    LOL, ich stell mir gerade einen Rütteltest mit einem Betonklumpen vor ;-)!


    Aber im Ernst, die Datenlage ist ziemlich dürftig - was die Publikation angeht. ich hoffe sie rücken damit doch noch mal raus (Transparenz) statt irgendeine durch PR weichgeklopfte Presseaussage zu tätigen.


    Zum Beispiel die Zeitskala. 50sec (ungefähr) vor dem geplanten(also laut Abstiegsmodellrechnung!?) sollen also Deckel und Fallschirm abgeworfen worden sein. Bis dahin normale Datenkommunikation: also hat man doch 3-D Lage, Position (Inertialunit an Bord?), Höhe (Höhenradar?), Atmosphärische Daten (Druck, Temperatur, Geschwindigkeit)? Warum hat man diese nicht kommuniziert? Man braucht doch die Daten nicht umständlich im Bitstrom zu suchen, die werden doch irgendwie strukturiert sein. So kenne ich jedenfalls "Telemetrie": Zeitstempel und Daten, schön in ASCII tabellarisch darstellbar sobald man den Datensatz hat - auch wenn er plötzlich abreisst. Neuerdings wahrscheinlich in Fensterchen, sortierbar und filterbar und graphisch bunt wie man's grad braucht als Zeiger, Kurve, Teppich,...


    Ich will ESA nicht fürs Misslingen bashen, aber die Kommunikation ist nicht einer wissenschaftlichen Einrichtung würdig. Sind das neuerdings Politiker oder Konzern-PR'ler? Erst alles durch drei Chefetagen, zwei Juristenetagen und zum Schluß durch die PR-Etage filtern?


    Gruß,
    Walter (technisch interessiert)

    Hallo,


    mir fiel gerade ein - ein sochen Thread zu eröffnen. Ich lese mit Spannung den im anderen Forum (wo ich nicht angemldet bin).


    Tja schade, das ging wohl wieder schief. Die Russen haben es auch nie hinbekommen. Muss wohl and der dünnen Atmosphäre liegen. Nur die Amerikander ziehen das wohl korrekt ins Kalkül. Meines Wissens haben sie nur wenig Lander (prozentual) verloren. Der Rest der Landungen war erfolgreich.


    Ich habe fast die Vermutung die ESA nimmt zu wenig Geld in die Hand für die Lander. Da wird wohl mit heißer Nadel und kleinem Budget gestrickt. Der Orbiter frisst den Hauptteil und funktioniert ja bisher immer. Für die Rover Mission sehe ich daher schwarz. Da muss noch ein Test her.


    Naja und da sie vermutlich selbst kein volles Vertrauen haben in die Landetechnik, bestücken sie die Lander bisher mit "Billig" bzw. Baumarkttechnik (Stangenware) statt hochkomplexer wissenschaftlicher Instrumente die in der Tat ziemlich teuer werden können von derIdee bis zur Integration in die Platform.


    Ich muss doch mall googeln wieviele Versuche die Amerikaner hatten vor Viking-1...
    ...oh verdammt, das war gleich der erste Versuch!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_der_Marsmissionen


    Ja und friss einen Besen: Alle U.S Lander sind auch erfolgreich gelandet und haben ihr Programm abgespult.


    Gruß,
    Walter