Beiträge von Kalle66 im Thema „Muschelbrüche beim Feinschliff“

    Ja, ein flacher Muschelbruch beruhigt ...


    Für die Tiefenschärfe rechne ich da am Mikroskop nicht viel, sondern schaue einfach ein Stück der Fase an, die +/- 45° hat. Jedes 'my' zur Seite ist da auch ein 'my' in die Tiefe, bis das Bild unscharf wird. Man merkt sich die Hubbewegung zum Nachfokussieren, fährt zum Muschelbruch zurück und fokussiert ins Glas hinein. Mir ging's ja nur um die Größenordnung ... der Neugier halber.


    Es sind mehrere Aspekte, auf die man beim Schleifen/Läppen achten muss. Ob, Eddingtest, Radiusveränderungen der Krümmung, Abtragungsbild, sog. Sleeks (feine Kratzspuren), das Schleifgeräusch selbst ... das Gesamtbild verschafft einem Sicherheit, wann man für die nächst feineren Körner bereit ist. Ähnliches gilt beim Auspolieren danach.


    Gruß

    Christian,
    interessanter als die Größe ist die Tiefe der Muschelbrüche. Dabei hinterlassen sie zusätzlich oft noch Mikrorisse im Material darunter. Mit dem Mikroskop kannst du eventuell via Tiefenschärfe das eingrenzen.


    Die Schleifkörner enthalten immer auch welche, die ein paar Nummern größer sind. 100% uniforme Partikelgröße gibt es nicht. Ab und zu 'kleben/verhaken' zwei Partikel auch aneinander.
    Dazu kommen eventuell Verunreinigungen am Arbeitsplatz. Und 'Schleifen' ist mechanisch ein Herausbrechen von Glas aus der Oberfläche. Das heißt, dass ein kleines Schleifkorn mitunter auch ein großes Stück Glas herausbrechen kann.


    Die Vorgehensweise ist daher, dass man sich ein großes Pit heraussucht, es ausschleift und - egal ob andere Pits neu entstehen - zum nächst feineren Korn wechselt. Andere Aspekte bleiben natürlich der Erhalt der Sphäre (Eddingtest o.ä.) und ein gleichmäßiges Abtragungsbild der Spiegelmitte und dem Rand (sprich Pitverteilung).
    Danach beginnt das Spiel dann von Neuem.


    Dabei sollte man den Arbeitsplatz peinlichst säubern. Ich dusche auch zwischendurch inkl. Fingernägel putzen und Haare waschen.


    Gruß



    Hier eine alte Aufnahme diverser Schleifkörner: