Beiträge von Hico im Thema „Have scope - will observe“

    Hallo Axel,


    hast Du meine Antwortmail bekommen? [:)]


    Ich habe gerade Deinen Thread entdeckt und denke es ist besser in diesem zu bleiben - meine Meinung muss nicht die für Dich richtige sein, wenngleich sich hier abzeichnet, dass die "Kollegen" ähnlich denken wie ich.


    Wie schon gemailt noch mal kurz hier rein: Meiner Meinung nach lohnt es sich nicht für den Pluto eine Rockerbox zu zimmern, da die optische Leistung sehr beschränkt ist. Mit einem Öffnungsverhältnis von f4/4, noch dazu nur mit einem Kugelspiegel ausgestattet, ist er sehr okularkritisch aufgrund des stumpf einfallenden Lichtkegels vom Hauptspiegel. D.h. um prinzipiell eine halbwegs gute Abbildung abseits des Zentrums zu bekommen, benötigt man sehr aufwendig designte Okulare. Da es sich aber um einen Kugelspiegel handelt lohnt sich diese Anschaffung eben auch wieder nicht, aufgrund der Abbildungsfehler eines solchen Spiegels.


    Ich denke halt, dass Du auch mit einem stabil montierten Pluto nicht sehr lange Freude am beobachten haben wirst, daher meine Bedenken bezüglich des Baus der Rockerbox. Aber wenn Du viel Zeit und einfach Lust dazu hast, warum nicht. Man wird ja nicht blind beim schauen durch einen Pluto - ausgenommen die ungeschützte Beobachtung der Sonne! [8D] Längerfristig wird der Pluto aber sicher nicht Dein Hauptteleskop bleiben.


    Aber Du fragst ja, was Du mit der vorhandenen Optik beobachten kannst:


    Nimmst Du die Abbildungsfehler des Pluto in Kauf, dann ist er halbwegs dafür geeignet, um mit geringer bis mittlerer Vergrösserung den Deep Sky zu "erforschen". Sprich als Weitfeldgerät für große Objekte wie z.B die Andromedagalaxie oder mit etwas Beobachtungserfahrung auch für Nordamerikanebel und Cirruskomplex (bei sehr dunklem Himmel - aber den haben wir ja in unserer Region) könnte man ihn schon einsetzen. Oder um damit einfach nur durch die Milchstraße zu surfen ... [:)]


    Das ETX125 wäre das genaue Gegenteil vom Pluto. Mit f/15 absolut kein Weitfeldgerät, sondern aufgrund der gegenüber der Öffnung großen Brennweite gut geeignet für mittlere bis hohe Vergrösserungen - sprich für die Beobachtung von hellen kleinen Objekten wie den Planeten Jupiter, Saturn und Mars oder hellen Deepsky-Objekten wie z.B. dem Ringnebel in der Leier (M57) oder den Kugelsternhaufen M13 im Herkules. Auch für die Mond- und Sonnenbeobachtung im Weißlicht (NUR MIT GEEIGNETEM OBJEKTIVSONNENFILTER - ERBLINDUNGSGEFAHR!!) ist solch ein Gerät gut geeignet.


    Du schreibst, dass Du das ETX auf einem Fotostativ betreibst. Das kannst Du vergessen, da viel zu wackelig in der Nachführung. Ich würde auch nicht dazu raten ein solches Teleskop in eine Rockerbox zu hängen. Ein Teleskop für hohe Vergrösserungen betreibt man dann doch am besten parallaktisch, da man dann nur in einer Achse nachführen muss. Und da das ETX125 ja noch recht kompakt ist, reicht hier eine kleine parallaktische Montierung wie die EQ-2 für den visuellen Einsatz auch aus.


    Hast Du Dir schon Stellarium runtergeladen? Kann ich ebenfalls empfehlen. Kaufsoftware braucht man nicht ... m.M. nach. Cool bei Stellarium ist auch, dass man sich seine eigenen Horizonte von seinen Beobachtungsplätzen einbauen kann, was ziemlich gut und genau funktioniert. Das hilft nochmal bei der Planung/Vorbereitung für die nächtliche Beobachtung (Haus oder Baum im Weg?). Das Erstellen des eigenen Horizonts ist aber auch nicht ganz trivial, aber eben auch kein Muss.


    Wie ich in der Mail an Dich geschrieben habe, können wir uns aber auch gern mal direkt austauschen, da Du ja nicht weit weg wohnst.


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko