Beiträge von Kalle66 im Thema „Maximale effektive Brennweite zur Öffnung (Newton)“

    Moin RajHid,
    das Auflösungsvermögen ist von der (freien) Öffnung abhängig. Bei einem Newton verdeckt der Fangspiegel aber den zentralen Bereich der Öffnung. Nimm also für eine erste Näherung einfach die übrigbleibende Öffnung, die sich als Linie ergibt, wenn man direkt neben dem Fangspiegelrand einen Schnitt zieht (längste freie Linie).


    Wenn man es genau wissen will, muss man in die Wellenoptik einsteigen und landet bei der Kontrastübertragungsfunktion. Denn die Auflösung hängt auch vom Helligkeitsunterschied der Objekte ab, die man trennen will. Im einfachsten Fall zwei Lichtpunkte (z.B. Doppelsterne), komplizierter wird es, wenn man Strukturen auf Planetenoberflächen unterscheiden möchte.


    Ja, rechnerisch wird bei einem Newton mit lichtstarkem Öffnungsverhältnis der Fangspiegel größer ausfallen. Das ergibt sich geometrisch. Die Fangspiegelgröße ergibt sich als Prozentzahl vom Hauptspiegeldurchmesser (abzgl. Größe der voll-auszuleuchtenden-Abbildung im Fokus), indem man den Abstand des Fangspiegels von der Fokusebene ins Verhältnis zur Brennweite des Hauptspiegels setzt.


    Das ist reine Geometrie, die man sich am Besten einfach als Schnittbild vom Teleskop aufmalt. In einem ersten Schritt malst du den Strahlengang des Spiegelteleskop ganz ohne Fangspiegel auf, als ob Dein Kopf oder die Kamera aus Luft bestehen würde (Primärfokus). Dann malst du als Hilfslinien vom Primärfokus ausgehend den Okularauszug, die Tubusbreite (bis in die Tubusmitte) und erhälst so automatisch den Punkt, wo der Fangspiegel sitzen müsste.


    In einem zweiten Schritt zerteilst Du Deine Zeichnung mit einem schrägen Schnitt dort und klebst/zeichnest den vom Fangspiegel geknickten Strahlengang einfach ein.

    Moin,


    so am Rande erwähnt ...


    das Auflösungsvermögen wird nicht besser ... wenn man die Brennweite steigert, die Öffnung aber unverändert bleibt. Die sinnvolle Maximalvergrößerung (visuell) ändert sich deshalb nicht. Und mit einem passenden Reducer bzw. Barlow kann man die effektive Brennweite eines Teleskops immer noch mal (kameragerecht) 'manipulieren'.


    Wenn man ein 200 mit f/1,9Mrd baut und auf den Mond ausrichtet, dann berührt das Teleskop vielleicht die zurückgelassene Flagge der Apollo, aber sehen kann man die damit immer noch nicht. [:D]