Beiträge von Kurt im Thema „46mm Fangspiegel & Versilberung“

    Hallo Amateurastronom,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schwer zu sagen, aber ich wollte als provisorische Möglichkeit
    mal eine Lagerung zusammen mit Bismuthnitratpapier testen.
    Wenn die Henkel KGaA das in einer Patentschrift in Spülmaschinen
    füllen will, um Silberbestecke vor dem Anlaufen zu schützen, kann man
    es in einem Teleskop mal testen ;) .
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn man eine relativ leicht applizierbare Schutzschicht oder Methode hinbekommt, dann lohnt sich die chem. Silberbeschichung auch als Dauerlösung.
    Bei J. B. Sidgwick "Amateur Astronomers Handbook hab ich folgende Refelexionswerte für chemisch versilberte Spiegel gefunden (Wellenlänge in nm/Refl. in %):
    300/4, 400/89, 500/93, 600/95, 700/96 800/97, 900/97 1000/97


    Das ist zwar nicht ganz so gut wie bei Bedampfung mit Silber, aber ab 400 nm aufwärts eindeutig besser als Standard Alu+ Schutzschicht.


    Ich werde deshalb zwei Proben versilbern, eine davon mit Silber- Putztuch polieren und die andere mit feinem Leder und deren Reflexion in Abständen von ca. 1 Woche messen. In 2 Monaten kann man dann schon etwas aussagen. Eine Laborausrüstung für forcierte Alterung steht mir leider nicht zur Verfügung. Ersatzweise ist aber aber ganz sicher mit dem Austrag der Früjahrs- Gülle in meiner Nachbarschaft rechnen....
    Gruß Kurt

    Hallo Amateurastronom,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was hat man denn als Schutzschicht benutzt? Eine Quarzschicht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Keine Ahnunhg, die taten sehr geheimnisvoll. Der erste Versuch erwies sich nach ganz kurzer Zeit als Fehlschlag nachdem der Spiegel
    durch nächlichen Tau richtig nass geworden war. Da warf die Schutzschicht kleiner Blasen. Der zweite Versuch zeigte dann bereits nach 4 Wochen deutlich den "Gilb" am Rande, der sich später über die ganzeSpiegelfläche ausgebreitet hatte. Dazu sei gesagt: ich wohne in einer Landschaft mit überwiegend Weidewirtschaft. Da wird mindestens 2x im Jahr großflächig Gülle ausgefahren. Von daher ist mein Standort ein geeignetes Testgelände für die Beständigkeit von Silberschichten.


    Gestern hab ich für mein Michelson I- Meter zwei kleinere Referenzsphären nach meinen oben beschriebenen Schnellverfahren versilbert und anschließend mit einem Silber- Reinigungstuch nachpoliert. Dabei kommt es nicht auf höchste Reflektivität an. Aber vielleicht zeigt sich ein positiver Lebensdauer- Effekt


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Das LLNL benutzt u.a. Siliciumnitrid
    und erreicht damit nach eigenen Versuchen Lebensdauern von
    einigen Jahrzehnten. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du hattest ja schon bei früheren Diskussionen auf die Machbarkeit von beständigen Silberschichten hingewiesen. Die Frage ist nur wer kann das bezahlen?



    (==&gt;) Heiner,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Mit was für einem Material haben
    die damals in den goldenen Zwanzigern des vorigen Jahrhunderts
    eigentlich den Wohnzimmerspiegel meiner Uroma verspiegelt? Da sind
    nach gut 80 Jahren keinerlei Flecken und auch kein Gilb erkennbar. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ein solcher Spiegel aus Omas Nachlass hängt auch in meinem Hause. Hier ist das Schutzproblem sehr einfach gelöst: Die Sichtseite wird durch eine dicke Glasschicht geschützt und die Rückseite durch eine dicke Lackschicht.


    Gruß Kurt

    Hallo Winni, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wie sieht es denn jetzt mit der Haltbarkeit der Silberschicht ganz konkret aus?
    Bei den kommerziellen Spiegeln wird (glaub ich) eine Schutzschicht aufgebracht, kann man das mit Amateurmitteln auch machen?
    Und die Gretchenfrage: wie teuer wirds ca.?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    eine Fachfirma hat mir bisher 2x versuchsweise meinen 12" mit Silber+Schgutzschicht bedampft. Die Anfangswerte der Refekivität waren mit 97% bis fast 99% über den gesamten vis. einsame Spitze aber leider nicht von dauer. Schon nach 4 Wochen konnte man den "Gilb" erkennen und den entsprechendem Abfall der Reflektivität insbesondere bei blau. Der Preis war nicht höher als Standard- Alu+ Schutzschicht. Auf eine 3. zugesagte Versuchsbedampfung warte ich noch und werde ggf. davon berichten.


    Mit chem. Versilberung erreicht man leider nicht derart hohe Reflexiosgrade wie oben angegeben. Ich nutze das vor allem deshalb, weil man damit echt die Qualität eines Spiegels am Himmel testen kann bevor man ihn dauerhaft belegen lässt. EinNewton kannman noch recht gut unbelergt am Himmel prüfen, weil der FS meist schon gebrauchsfertig vorhanden ist. Bei einem Cassegrain mit zwei noch Spiegeln muss mindestens einer belegt sein. Dabei ist die provisorische Silberbeschichtung echt goldwert.


    Gruß Kurt

    Hallo Cosmo,
    Vielen Dank für die Beschreibung der Vesilberungsreaktion. Ich hab während meiner Berufsausbildung zum Physik. Ing. auch einige chemische Praktika absolvieren müssen und hab mich bei vielen Versuchen nicht an die Rezepturen in den einschglägigen Kochbüchern gehalten. Unterm Strich hab ich doch alle Scheine geschafft. Das lag aber auch ganz wesentlich daran, dass der verantwortliche Praktikumsleiter meinen physikalisch orientierten Versuchsbeschreibungen bei der qualitativen Analyse folgen konnte[:I].



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Dass es ohne diese Alkalisierung tatsächlich nicht geht, zeigt der folgende Versuch.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mir war irgendwann einmal die Natronlauge ausgegangen und es MUSSTE unbedingt ein Cassgrain- FS versilbert werden. Also probierte ich es einfach ohne Natronlauge und es funktionierte auf Anhieb. Der Belag war sogar so fest, dass man ihn mit dem sauberen Daumenmballen oder mit einem Taschentuch nicht abreiben konnte. Bei einigen nachfolgenden Vesuchen fuktionietre es nicht. Es kam auch nach Stunden kein Silberniederschlag. Nach einigen weiteren systematischen Versuchen fand ich heraus es funktioniert immer dann nicht, wenn nach der Komplexbildung mit Ammoniak der Niederschlag durch zu viel Zugabe von Ammoniak vollständig aufgelöst wird. Die Konzentration derSilberlösung scheint dabei recht unkritisch zu sein. Zuletzt hab ich meinen 12" mit ca. 5 g AgNO3 auf 4 Liter Wasser versilbert. Es dauerte ca 40 Minuten bis zum Abschluß der Reaktion. Der Belag war auch sehr dünn und daher gut durchscheinend, aber man brauchte nicht mehr nachzupolieren. Es ist sicher kein besonders dauerhafter und hoch reflektierender Belag, aber zum Livetest meines Opiskops (= echt- Cassegrain) am Himmel war der Belag voll tauglich. Das war vor 8 Monaten. Inzwischen sieht es aus als seien die Motten dran gewesen, aber ich konnte gestern noch ganz gut Saturn beobachten.


    Gruß Kurt

    Hi Cosmo,
    sehr interessanter Bericht!


    Zu DeinerVersilberungsprozedur hab ich noch eine Frage: Funktioniert das Bad auch ohne Salmiakgeist? Ich verzichte auf NaOH. Aber die AgNO3- Lösung wird bei mir durch tropfenweise Zugabe von Salmiakgeist erst trübe und dann wieder klar. Dann kommen einige Tropfen AgNO3- Lösung dazu, dass die Lösung gerade wieder leicht trübe wird. Die Reinigung mach ich genau wie wie von Dir beschrieben. Zur Ausfällung des Silberniederschlages benutze ich ebenfalls Traubenzuckerlösung.
    Gruß Kurt