Beiträge von BenN im Thema „lange Sternketten und Ringe“

    Hallo Walter,


    freut mich, dass du meinen Pfaden gefolgt bist; den Kite-Sternhaufen finde ich auch sehr schön.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... ca. 5 Grad nördlich von 7789 fiel mir ganz krass eine Art Doppelstern auf. Einer tiefrot (naja kräftig orange) und einer gleich hell (etwa 7-8mag?) doch recht blauer. Viel krasser als Albireo, toller Farbkontrast.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da meinst du sicher WZ Cas: Der eine ein roter Kohlenstoffstern, der andere vom Spektraltyp her Wega-ähnlich, knapp eine Bogenminute auseinander - super Farbkontrast ! Den kenne und schätze ich schon lange, und wer öfters mit mir spechteln war, hat gute Chancen, ihn schon mal serviert bekommen zu haben [;)]. Die einen sehen die Farben als eher rötlich zu bläulich, andere eher als rötlich zu grünlich. Da hat sich bei uns auch der Begriff "die Ampel" eingebürgert, nur fehlt eine dritte gelbe Komponente.


    Es gibt natürlich keine "grünen" Sterne, aber im Kontrast zur roten Komponente wird grün in der Wahrnehmung begünstigt, weil rot und grün Komplementärfarben sind. Ich sehe bei WZ Cas auch eher rot-grün, während mir Albireo oder Alamak meist orange zu blau erscheinen - das passt auch dazu, dass orange und blau wiederum Komplementärfarben sind.


    Servus
    Ben

    Hallo Christopher,


    hier noch ein Betrag zu den Sternketten; zuerst nochmal über die beiden Pfade, die ich im Zusammenhang mit dem 120mm Refraktor bereits erwähnt habe. Zum Auffinden des "Kite"-Sternhaufens NGC 6866 im Schwan habe ich im Weitwinkelokular erstmal die Verbindung des 4 mag Sternpaares Omikron 2 - Omikron 1 in Richtung SSW gut verdoppelt. Dort liegt - der gleichen Richtung folgend - ein kleiner "Gürtel" dreier Sterne; und weiter in gleicher Richtung, etwas nach SW umknickend, folgt eine etwa 1,5 Grad lange "Heftklammer", die am Ende nach SO umknickt - und fast da steht NGC 6866. Und die gut 2 Grad lange Sternkette, die etwas östlich von 61 Cygni in Richtung SW direkt zum "Eggnebel" führt, ist auch hilfreich.


    Eine markante, vielleicht fünf Grad lange Kette führt im Schwan am Westrand des "Nördlichen Kohlensacks" entlang, über den Stern Struve 2732, und zwischen 51 Cygni und Be53 hindurch fast bis zum Dunkelnebel LDN 966 (alles im "Interstellarum Deep Sky Atlas" eingezeichnet). Die benutze ich immer wieder mal, aber nur, um sie an der richtigen Stelle fast lotrecht zu überspringen - auf dem Weg zum "Fötusnebel" NGC 7008. Im Sucher zuerst zu Omikron 1 / Omikron 2, und dann etliche Grad immer nach Nordosten: Am markanten Paar Omega 1 / Omega 2 vorbei, an 51 Cygni vorbei, dann über die genannte Kette hupfen, um auf der anderen Seite des Nördlichen Kohlensacks direkt bei zwei helleren Sternen zu landen, von denen ich den "Fötusnebel" gut ein Grad entfernt finde. Ist zugegeben nicht der kürzeste Weg [;)]. Aber NGC 7008 liegt halt auch so richtig in der Pampa, einfache Wege kenne ich da nicht.


    Auch bei einem anderen Starhopping-Pfad gilt es, eine markante Kette fast lotrecht zu überspringen. Wenn man ausgehend vom 4 mag Stern 41 Cygni den kleinen planetarischen Nebel NGC 6894 sucht, setzt man nach etwa 60 % der Strecke - bei einem Doppelstern - über die fast 4 Grad lange Kette über, die von 39 Cygni nach 21 Vul führt. Mit 10-Zoll aufwärts ist NGC 6894 zunehmend als schöner Ringnebel zu erkennen.


    Servus
    Ben