Beiträge von steka im Thema „Wieso Öffnungsverhältnis in der Form "f/x" angeben“

    Ich danke Euch, daß ihr mit so viel Eifer in die optischen Grundlagen eintaucht. Doch die sind mir (hoffentlich) klar.


    Ich bin ebenfalls der Meinung, daß das Öffnungsverhältnis eine sehr praktische Größe ist: Wahl der Okularbrennweite und AP, Auswahl eines Okulartyps, Bestimmung des Gesichtsfeldes, Vergleich unterschiedlicher Optiken usw. ist damit schnell und einfach möglich.


    Meine Frage ist die Nomenklatur: warum verwendet man diesen formalen Bruch "f/" als Kennung? Warum nicht direkt "Ö"? Dann hätte man zumindest nicht die Verwirrung mit "großem" und "kleinem" Öffnungsverhältnis. Oder - wenn man keine Zahlen bzw. Brüche kleiner als 1 haben möchte - warum definiert man nicht irgendeine Größe z.B. "V" als V:= 1/Ö und verwendet diese dort, wo man "f/" nutzt? Also etwa so: "Das ist ein f=650mm, V=5 Newton" anstelle "Das ist ein f=650mm, f/5 Newton".


    Wie schon im ersten Posting gesagt: das ist eine rein formale und akademische Frage ohne praktische Relevanz - es interessiert mich einfach. Ich werde weiterleben, wenn ich es nicht erfahre. Ich hatte nur die Hoffnung, irgendjemand "da draußen" könnte es wissen und mich schlau machen.


    (==>)FrG: Auch wenn beides auf die Brennweite bezogen ist und ineinander umgerechnet werden kann: ich zumindest verstehe nicht, warum in der Fotografie "f/4" einen Durchmesser (in Längeneinheiten), in der Astronomie "f/4" ein Öffnungsverhältnis (dimensionslos) bedeutet.


    CS
    Stefan

    Hallo,


    und danke für die schnellen Antworten. Die Verweise auf die Fotografie legen den Finger in die Wunde:


    Bei einem Fotoobjektiv ist die Brennweite konstant, aber die Eintrittspupille bzw. der optisch wirksamer Durchmesser des Objektivs wird durch eine Blende verändert. Dieser veränderliche Wert heißt Blendenöffnung oder engl. "aperture", deshalb Größensymbol meist "A". Sie kann aus der Brennweite, engl. "focal length" -> Größensymbol "f", mit Hilfe der "Blendenzahl z" berechnet werden:


    A = f / z


    Eine Blendenangabe, z.B. f/5.6, gibt also bei einem Fotoobjektiv einen optisch wirksamen Durchmesser an und eben kein Öffnungsverhältnis.


    Wieso wird das in der Astronomie anders interpretiert? Oder ist das einfach eine unkritische (und unverstandene) Übernahme aus der Fotografie?


    CS
    Stefan

    Hallo an alle Theoretiker und Praktiker mit Theoriewissen,


    wieso verwendet man die Kennzeichnung "f/" für das Öffnungsverhältnis eines Teleskopes bzw. wie ist sie entstanden? Die Antwort hat natürlich keinerlei praktischen Wert. Es interessiert mich einfach und ich finde nirgends eine Erklärung.


    Weil ich in den Forenbeiträgen und Webseiten zum Teil auf eine unterschiedliche Handhabung der Begriffe gestoßen bin, hier vorher zur Vereinheitlichung des Sprachgebrauchs die Definitionen der Größen und ihrer Größensymbole:


    f: Brennweite des Objektivs (meist angegeben in [mm])
    D: optisch wirksamer Durchmesser des Objektivs (meist angegeben in [Zoll])
    Ö: Öffnungsverhältnis = D / f

    Interessanterweise wird das Öffnungsverhältnis jedoch nicht mit dem Größensymbol "Ö" und einer dimensionslosen Zahl angegeben, sondern in der Form:


    "f/ z" mit z = 1/Ö

    Beispiel: 8" Newton mit 1200mm Brennweite:
    f = 1200mm
    D = 8 * 25,4mm =~ 200mm
    Ö = 1/6 -> z = 6
    Angabe des Öffnungsverhältnisses als "f/6" statt Ö = 0,17


    Kann mir jemand sagen, wieso dies so gehandhabt wird?


    CS
    Stefan