Beiträge von Mettling im Thema „Die austrittspupille wirft fragen auf“

    Hallo Stick,


    Du hast völlig recht, das habe ich falsch formuliert. Der "Klecks" ist im Fokus das Maximum nullter Ordnung der Beugungsfigur der Teleskopöffnung. Rundherum liegen die Beugungsringe der höheren Ordnungen.


    Der Rest bleibt aber gleich, das Beugungsscheibchen hat auf der Netzhaut einen durch die Öffnung und die verwendete Vergrößerung definierten Durchmesser. Das meinte ich mit Klecks. Er ist aber keine Abbildung der Teleskopöffnung.


    Danke für die Richtigstellung:
    Marcus

    Hallo Werner,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: WernerS</i>
    <br />Ich bin noch Anfänger und sehe die Sache anders.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du bist noch Anfänger und Du siehst die Sache falsch. [;)]


    Das meiste haben die Kollegen ja schon dargelegt. Von mir deshalb noch mal eine vielleicht etwas andere Herangehensweise an die Erklärung.


    Die Austrittspupille ist die Öffnung des Teleskops geteilt durch die Vergrößerung. Egal welche Okulare, Linsen oder sonstige optische Komponenten in egal welcher Qualität Du einsetzt, daran kannst Du nichts ändern.
    Durch das Teleskop wird jeder Lichtpunkt (Stern, Oberflächendetail, etc.) nicht als mathematischer Punkt auf der Netzhaut abgebildet, sondern als Bild der Teleskopöffnung. Als kleiner Klecks. Dieser Klecks ist winzig klein. Bei geringen Vergrößerungen viel kleiner als eine einzelne Sinneszelle des Auges. Aber mit steigender Vergrößerung wird auch dieser Klecks immer größer.
    Und dieser Klecks ist nicht allein da. Auch an der Teleskopöffnung kommt es zu Beugungserscheinungen. Das heißt, der Klecks ist auch noch von kleinen, feinen Beugungsringen umgeben. Und auch die werden mit steigender Vergrößerung immer größer.


    Bei irgendeiner Vergrößerung werden der Klecks und seine Beugungsringe größer als eine Sinneszelle der Netzhaut in der Sehgrube. Und nun wird es interessant. Irgendwann entspricht der Abstand Klecks - erster Beugungsring genau dem mittleren Abstand zweier Sinneszellen. Damit verteilt sich das Licht des Punktes auf mehrere Zellen, er wird unscharf gesehen. Wenn man noch weiter vergrößert, verteilt sich der Klecks auf immer mehr Sinneszellen. Zugleich fällt das Licht der benachbarten Kleckse ebenfalls auf diese Zellen. Das ins Teleskop einfallende Licht kleinster Details verteilt sich also auf immer mehr Sinneszellen, der Punkt verschmiert sozusagen auf mehrere Sehzellen.


    Das bedeutet, das Bild wird unscharf gesehen und lässt sich also auch nicht besser fokussieren. Weder durch drehen am OAZ, noch durch qualitativ höherwertige optische Komponenten. Denn die Fokussierung, die Konstruktion und die Qualität der Optik sind bei dieser Betrachtung völlig außen vor. Es geht nur darum, wie groß das Beugungsbild der Öffnung des Teleskops auf der Netzhaut abgebildet wird. Und das ist nur von der Öffnung, der verwendeten Vergrößerung und dem mittleren Abstand der Sinneszellen anhängig.


    Und wenn man diese ganze Betrachtungsweise mal mit Zahlen durchrechnet (die ich jetzt nicht parat habe, ich sitze im Zug), kommt man darauf, dass die maximal sinnvolle Vergrößerung die ist, bei der der mittlere Abstand der Sinneszellen dem Abstand des ersten Beugungsringes vom Zentrum des Kleckses entspricht. Darüber hinaus zu vergrößern bringt keinen Auflösungsgewinn. Und diese maximal sinnvolle Vergrößerung kommt genau bei einer Austrittspupille am Okular von 0,5mm zustande.


    Man könnte höher vergrößern, wenn der mittlere Zellenabstand auf der Netzhaut größer wäre. Das ist beispielsweise abseits der Sehgrube der Fall. Aber auch dadurch sieht man nicht mehr Details, man sieht die in der Grube erkennbaren Details nur größer, aber nicht besser aufgelöst. Wenn der Abstand der Zellen noch kleiner wäre (wie z.B. bei einem Adler) würde eine geringere Vergrößerung ausreichen um alle Details zu erfassen und der Bereich der "leeren Vergrößerung" würde noch früher beginnen.


    Ich hoffe, Dir ist klar geworden warum Deine Sichtweise falsch ist. das ganze Thema ist auch nicht ganz einfach, wie Du siehst. Es gibt auch immer wieder Leute die sich einreden bei gewaltiger Übervergrößerung mehr Details erkennen zu können. Das hat vielleicht physiologische, wahrscheinlich psychologische Gründe.
    Aber unterm Strich läuft es immer wieder auf die gleiche Grenze hinaus:


    Bei einer AP von 0,5mm ist effektiv Schluss.


    Bis dann:
    Marcus