Beiträge von Kalle66 im Thema „Neuling, massig Fragen, Bitte um Beratung!“

    Moin und willkommen im Astrotreff Milchstrassenerschaffer,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die wichtigen Eckpunkte bei einem Teleskop sind demnach die Öffnung (Lichtaufnahmefähigkeit), die Brennweite (Vergrößerung), das Öffnungsverhältnis, wobei 5-6 "schnelle" Teleskope darstellen die besser Licht aufnehmen und somit kleine, lichtarme Objekte besser erfassen und alles über 6, "langsame" Teleskope, die super auflösen, aber für lichtarme Objekte nicht zu gebrauchen sind? Das Stativ scheint auch wichtig zu sein, so brauch ich bei einem 150mm/1000mm mindestens einen EQ4? Oder ich nehme ein Dobson, da ich da "mehr Teleskop zum gleichen Preis" bekomme. Ich nehme an, das soll bedeuten, das durch die Bauweise der Dobsons, Geld an der Art des Statives eingespart und somit in die Technik investiert werden kann, oder was heisst das? Zumindest nehme ich es so war, da Dobsens relativ globig aussehen und EQ's relativ filigran. Ausserdem konnte ich feststellen, wenn ich mir ein Teleskop OTA besorge, muss ich das Stativ extra kaufen und die können je nach Größe durchaus teurer sein als das eigentliche Teleskop.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich fang mal damit an, ein paar Mißverständnisse auszuräumen.


    Unterscheide "visuellen" und "fotografischen" Einsatz.


    Fotografisch wird ein Teleskop als ein stinknormales "Super-Duper-Teleobjektiv" genutzt; zwar seitenverkehrt und mehr, aber es gelten die Regeln zur Belichtung mit einer Kamera. Es gibt nur eine Blendenzahl am Teleskop (sofern man nicht mit Papplochscheiben die Öffnung verkleinert) und die ist gleich der Zahl im Öffnungsverhältnis. Z.B. ein 200mm/1200mm-Newton hat dann f/6. Und dafür macht dann ein Begriff wie "Lichtstärke" auch Sinn.


    Visuell wird ein Teleskop anders genutzt, denn erst mit einem Okular wird das Abbild des Teleskop-Objektivs (kurz des Teleskops) ins Auge projiziert. Die Vergrößerung ergibt sich erst aus der Kombination von Teleskopbrennweite geteilt durch Okularbrennweite. Egal wie schnell/langsam ein Teleskop ist, die Vergrößerung stellt man mit einem Okular passend ein.


    Die Lichtsammelleistung ist visuell nur von der Öffnung abhängig (neben Verlusten beim Spiegeln, beim Lichtdurchgang durch Linsen). Aber auch das nützt Dir nichts, wenn du in einer Stadt wohnst, wo so viel Fremdlicht ist, dass das gewünschte Objekt am Himmel im Fremdlicht absäuft. Das nennt man Kontrast (eines Himmelsobjekts gegenüber dem Himmelshintergrund) ... und hier gewinnt der dunkle Landhimmel immer.


    Wie du sicher auch als Nichtastronom gemerkt hast, ist es nachts dunkel. Also viel Licht ist von da "oben" nicht zu erwarten. Und daher ist Spektroskopie nur was für fotografischen Einsatz, was Dein Budget ganz schnell um ne Zehnerpotenz sprengt - um es mal salopp zu sagen.


    Auch wenn Geräte für 300 Euro angeboten werden ... schau mal auf das mitgelieferte Zubehör. OK, da stehst du dann auch wieder wie ein Ochs vor'm Berg bei der Frage: Was taugt welches Zubehör? Was ist den eigentlich nötig.


    Kurzum: Neu wird ein GSO-Dobson in 8" inkl. notwendigem Startzubehör eher bei 500,- als bei 300,- landen. Vielleicht findest du aber ein gebrauchtes Teil.


    Mein Tipp:
    Komm entweder mal für ein Tag zum ITV (in Gedern/Vogelsbergkreis) auf das Teleskoptreffen oder im Mai zur ATT (Astronomiemesse in Essen). Bei beiden Gelegenheiten kann man Teleskope kaufen, wenn man das nötige Kleingeld dabei hat. Und ... man lernt gleich ne Menge über dessen Handhabung. (Was für Dich vermutlich genauso wichtig sein dürfte.)


    Im Ergebnis nützt Dir alles, was wir Dir hier erzählen nichts, denn ohne es selbst erlebt zu haben, bleibt es beim Kauf einer Katze im Sack.


    Gruß