Beiträge von Kalle66 im Thema „Dimensionierung einer Betonsäule“

    Matthias,
    Beton/Zement kann man auch selbst von Hand anrühren. Die Mengenverhältnisse stehen meist auf den Zementsäcken drauf, dazu Sand und Kies und ne Schubkarre ... fertig. Da muss man schon vorsätzlich sabotieren, wenn das schief gehen soll. Das Einebnen/Terassieren einer Hanglage ist eine pure Mengenkalkulation für Erdbewegungen. Dazu sollte man das Profil der Hanglage kennen und auf welchem Niveau man es einebnen will. Unterhalb von ein bis zwei Kubikmeter sicher von Hand und mit Schubkarre lösbar, darüber holt man sich Wundblasen vom Schaufeln. Wenn der Garten aber insgesamt eingeebnet werden soll ... dann reden wir über mehrere LKW-Ladungen, die da bewegt werden müssen.


    Einziger Punkt, wo man da aufpassen sollte: Lass eine Restneigung (mind. 2% Neigung) übrig, wenn Regenwasser weiterhin abfließen soll und keine Pfützen bilden soll oder gar Richtung Terassentür/Hauseingang abfließt.


    Überraschungen gibt es aber immer dann, wenn Felsen/Steine bei den Erdbewegungen/beim Ausschachten zum Vorschein kommen. Während ein Bagger die einfach beiseite räumt/zertrümmert steht man ohne Bagger wie ein Ochs vor dem Berg. Insoweit, lass die Garten-Terassierung vom Architekten gleich mit in die Bauplanung für den Hausgarten einfließen. Die haben auch die Erfahrungswerte, welche Zugaben man für Muttererde etc. braucht, wenn da später eine ordentliche Wiese o.ä. wachsen soll.


    Zu guter Letzt: Beim Einebnen von Hanglagen kommt man mitunter in die Pflicht, dass man zum Nachbargrundstück eine Stützmauer/-wand bauen muss, damit entweder Deine erhöhte Fläche nicht abrutscht bzw. die vom drüber liegenden Nachbargrundstück nicht zu Dir runterkommt. Sowas musst du mit dem Architekt absprechen, denn der kennt sich mit dem örtlichen Baurecht aus, wer welche Pflichten zur Sicherung hat. Ein weitere Pferdefuß sind einzuhaltende Bauhöhen und Mindestabstände, wo i.d.R. die Höhe einer Stützwand hinzugerechnet wird (Schattenwurflogik).


    Dein kleinstes Problem ist dann die Säule.


    Gruß

    Moin Matthias,
    finde erst mal einen Bauunternehmer, der so eine "Kleinigkeit" überhaupt macht. Im übrigen berechnen die keine Säule, die bauen sie nur nach Deinen Vorgaben.


    Und ein Ingenieursbüro ... hat die gleichen Probleme mit so etwas, wie ein Bauunternehmer. Deren Kalkulation läuft dann folgendermaßen: Man nehme ein Kubikmeter Beton, 300 Kilo Bewehrungsstahl ... dann steht das Teil noch nach einem Bombenangriff, wir sind raus aus der Haftung und es ist allemal billiger, als wenn wir 8h (ein Tag) a 150,- Euro berechnen müssen (für Planung, Bauaufsicht etc.).


    Es ist immer einfach, mit "viel" Material ein steife Säule zu bauen. Die Kunst besteht darin, mit "wenig" Material auszukommen.


    Gruß

    Das letzte Problem, das eine Astrosäule hat, ist "Bodenpressung". Da ist doch kein Gewicht drauf. Es geht um seitliche Kräfte, ähnlich einer Laterne im Wind.


    (==>)Markus.
    Das man Mutterboden vorher entfernt, muss doch wohl nicht extra erwähnt werden. [;)]


    Pflastersteinstraßen, Gehwegplatten zeigen übrigens sehr schön, dass auch ohne 90 cm Fundament etwas stabil im Boden "liegen" kann, wenn man den Untergrund vorbereitet. Und die Baustellen an Straßen zeigen auch, wie sich nach einem Grabenaushub die Oberfläche binnen Jahresfrist bis zu 5 cm setzt und die Bauunternehmen idR erst einen provisorischen Abschluss asphaltieren, den sie später dann ersetzen. Und die verdichten schon mit Rüttler.


    Gruß

    Moin,
    im Grunde ist die Säule mit ihren 90 cm im Boden schon eine eigenständige "Pfahlgründung"**. Der Klotz unten drum herum trägt nicht weiter zur Versteifung bei. Der macht nur Sinn, wenn er an der Oberfläche wäre und dort (ich nenn das Laienhaft mal) die "Abknickstelle" zwischen Grundplatte und Säule wäre.


    Wegen Frostfreiheit ... naja, setzen tut sich so ein Loch im Nachgang auch so über Jahre. Kommt aber auch auf den Boden, Grundwasser und anderen örtlichen Faktoren an (darunter seismische Aktivität/Bergbau)***. Dafür baut man ja eine nachjustierbare Verbindung zwischen Säule und Montierungsplatte. Und da würde ich nicht im Gewindemaß sparen. Unter M16 würde ich keine Gewindestangen einbetonieren/anschweißen.


    Gruß


    **Prinzip Zelthering beim Zelten.


    ***Ich erinnere an "Staufen", wo die halbe Stadt wegen Geothermie auf wackligem Boden steht.