Beiträge von SilentDawn im Thema „Ratschlag: Einstiegsrausrüstung Deepsky Fotografie“

    Hallo und danke Thomas!



    Die Lernkurve ist in der Tat sehr steil und selbst kleine Fehler strafen einen selbst rigeros ab. Alles in allem ist der Star Adventurer gerade für Einsteiger ein herausragendes Gerät, welches jedoch genauso sorgfältig bedient werden will wie größere Montierungen und Optiken, wenn man sich an Brennweiten >=200mm heranwagt.


    Was mich am Star Adventurer tatsächlich, gerade zu Beginn, immens gestört hat war die Polsucherbeleuchtung, welche eigens für diese kleine Montierung zum Kauf angeboten wird. Nicht nur ist der Nutzen dieses Bauteils an der Grenze des Duldbaren (ungleichmäßig, matschige Ausleuchtung), es sitzt auch noch dermaßen fest, dass die Chancen gutstehen die vollzogene Einnordung zunichte zu machen wenn man die Polsucherbeleuchtung wieder entfernen muss um den Aufbau zu vervollständigen. Will man intelligent vorgehen und L-Schiene nebst Kamera und Verkabelung bereits vor dem Einnorden befestigen, steht man vor der ernüchternden Tatsache das die unverschämt teure Plastik-Polsucherbeleuchtung nicht in die Aussparung der L-Schiene passt, welche ebenso als für den SA zugeschnittenes Zubehör ausgeschrieben wird. Ich habe mir eine ganze Zeit lang mit dem Handy beholfen und indirekt in den Polsucher geleuchtet, aber da man streng genommen 3 Stellschrauben hat ist es ein in meinen Augen unnötiges Gefummel das ganze Einhändig zu vollziehen. Ich habe mir schließlich Abhilfe verschafft, indem ich einen kleinen Schlüsselanhänger mit integrierter roter LED und Klettband besorgt habe - Kostenpunkt ~4€. Dieser lässt sich bequem befestigen, ein- und ausschalten und erfüllt seinen Zweck um Längen besser als die ursprüngliche Beleuchtung während ich meine Hände frei habe um den SA einzunorden.


    Der nächste Punkt ist das Ausrichten der Kamera auf das gewünschte Fotomotiv. Der empfohlene Leuchtpunktsucher ist dabei eine enorme Hilfe, welche ich auch jedem anderen Anfänger nur wärmstens empfehlen kann. Weniger angenehm ist jedoch die Nachkorrektur, um das Wunschmotiv auch wirklich mittig zu platzieren. Der bisher genutzte Kugelkopf erwies sich dabei als eher unbefriedigendes Werkzeug. Einmal in Position gebracht hält er die Kamera zwar bombenfest, allerdings läuft man ob der beim Korrigieren freilaufenden Kamera Gefahr, das Ziel wieder aus dem Fokus zu verlieren wenn man kurzzeitig eine unruhige Hand hat. Schlimmer ist es zudem, dass ein Halten und Ausrichten der Kamera dazu führen kann, das man die Einnordung zunichte macht wenn man ungewollt zuviel Druck ausübt. Das wird natürlich schwieriger, je größer das genutzt Teleobjektiv ist. An dieser Stelle sehe ich noch Besserungsbedarf und habe auch schon überlegt, ob ein 3-Wege Neiger sich nicht eher anbieten würde um besonders Feinkorrekturen vornehmen zu können. Was mich bisher davon abgehalten hat war unter anderem meine Sorge, ob ein solcher Neiger gerade bei leichtem Wind die Kamera schwingungsanfälliger macht als ein Kugelkopf. Da würde mich interessieren, ob schon jemand Erfahrungen mit einem 3-Wege Neiger auf dem SA gemacht hat und ob ein solcher empfehlenswert ist.


    Eine weitere Beobachtung die ich gemacht habe ließ mich stutzen und erneut im Netz recherchieren. Es scheint nämlich so, als würde der SA je nach Zuladung eine leicht korrigierte Polsucherjustage erfordern, dies betrifft auch die Verteilung/Schwerpunkt der aufgebrachten Zuladung (Position Gegengewicht, Ausrichtung der Optik). Das fällt bei kurzen Brennweiten natürlich weniger ins Gewicht, bei größeren Brennweiten jedoch umso mehr. Ist meine Beobachtung korrekt, oder habe ich da etwas grundsätzlich falsch gemacht/falsch verstanden? Ich konnte diesbezüglich nur auf englischsprachige Quellen zurückgreifen. Das Handbuch des SA ist ja leider äußerst spartanisch was Einstellungen und praktische Gebrauchsanweisungen betrifft.


    Beim Thema Zuladung möchte ich auch einen weiteren Punkt aufgreifen, nämlich die Grenzen der Belastung des SA. Der Gedanke liegt nahe, gerade was Galaxien und andere kleine Objekte betrifft mehr Brennweite zu nutzen als bisher. Während dies natürlich eine umso genauere Einnordnung erforderlich macht, stehe ich spätestens hier vor der Frage welche Optik sinnvoller ist - ein 300mm f/4 Teleobjektiv von Canon, oder ein APO von entsprechender Brennweite. Spätestens hier ist mir aufgefallen, dass man für weniger Geld mehr Brennweite über den APO erhält, selbst wenn man ein Modell mit bereits vorhandener Bildebenung in Erwägung zieht. Da ein APO jedoch auch mehr als solch ein Kameratele wiegt, nämlich 2-3kg, landet man ziemlich schnell an der Belastungsgrenze des SA wenn man L-Schiene, Gegengewicht, Kamera und Kugelkopf (oder äquivalente Montagehilfen) einrechnet. Wahrscheinlich wird man sogar etwas mehr Gegengewicht aufbringen müssen um die Montierung auszubalancieren, sodass wenn überhaupt nur ein kleiner APO in Frage käme. Dennoch: Wieviel Sinn macht es, etwas derartiges mittelfristig mit dem SA anzupeilen? Es ist reine Neugierde und ich selbst habe kein Problem damit, solch ein Ziel weiter nach hinten zu stellen, um irgendwann auf eine größere Montierung zurückzugreifen. Doch der Reiz des SA liegt ja vor allem darin, möglichst mobil zu sein.


    Soviel erstmal dazu. Ansonsten würde ich mich noch über Hinweise bezüglich des Einnordens freuen - nämlich auf/zwischen welchen der Ringe Polaris platziert werden sollte. Ebenso suche ich gegenwärtig noch nach der Fehlerquelle, welche mir je nach Belichtungsdauer am unteren linken Bildrand den mehr oder weniger ausgeprägten Blausaum ins Bild zaubert. Dieser macht sich auch dezent am linken Bildrand bemerkbar, je nachdem wie stark das Bild in der Bearbeitung aufgehellt wird. Mein Verdacht ist momentan, dass es am durchgängig genutzten USB Anschluss der Kamera liegen könnte und/oder am Laptop, welchen ich stets hinter der Montierung aufbaue, denn mit Darks kriege ich diesen Störeinfluss nicht entfernt.


    Grüße


    Christian

    Hallo,


    ich dachte mir das es für manch einen interessant sein könnte zu erfahren, was aus dem Vorhaben geworden ist zu welchem ich so tatkräftige Beratung erfahren habe. Seitdem sind gut 3 Monate vergangen, in welchen ich möglichst jede Gelegenheit einer klaren Nacht genutzt habe um Erfahrungen zu sammeln. Bisher war es ein erwartungsgemäß steiniger Weg, auf welchem ich gefühlt so ziemlich jedes Fettnäpfchen mitgenommen habe - sowohl was die Bilderfassung, als auch Bildbearbeitung betrifft. Das bringt nicht selten Frust, lehrt aber auch Geduld und Demut vor vermeintlich einfachen sowie unbekannten Dingen.


    Ich möchte an dieser Stelle unbedingt <b>ein großes Dankeschön</b> an alle ausrichten, die mir hier mit Rat und Tat den Weg in die richtige Richtung gewiesen haben. Ich habe zwar noch immer mit manchen technischen Aspekten zu kämpfen, aber die ausgewählte Ausrüstung bringt genau das, was ich mir vorgestellt habe. Ich habe seit Jahren nicht mehr so enthusiastisch Zeit in ein Hobby gesteckt, geschweige denn eines mit einem derartigen Lern- und Stauneffekt.


    Viele Fragen und Probleme konnte ich durch eifriges Recherchieren beantworten wie bewältigen, andere sind noch offen.


    Ich konnte in der Zwischenzeit auch auf das ersehnte 200mm Objektiv aufrüsten, mit welchem ich mittlerweile fast ausschließlich arbeite. Die größere Brennweite hat leider auch mein bisher größtes Problem verstärkt aufgezeigt, Stichwort Einnordnung des Star Adventurers. Trotz penibler Einstellung mittels der Android-App Polarfinder, welche mich dazu anweist gemäß dem gültigen Jahr 2016 Polaris zwischen den beiden äußeren Ringen zu platzieren, zeichnen sich ab 60 Sekunden Belichtung, manchmal später, Strichspuren bzw. eierförmige Sterne (habe auch darauf geachtet das die Polhöhenwiege in Waage mit dem Untergrund ist). Nun bin ich ein wenig hin und her gerissen, denn der letzte Ratschlag diesbezüglich lautete hier, den äußersten Kreis der Strichplatte zu verwenden. Ist die Angabe bezüglich der Jahreszahlen auf der Strichplatte inkorrekt, oder hat es eine andere Bewandnis, warum momentan der äußere Kreis zu verwenden ist? Momentan habe ich auf Grund des Wetterumschwungs leider nicht die Möglichkeit, entsprechende Versuche am Nachthimmel durchzuführen.


    Nichts desto trotz möchte ich die ersten halbwegs vorzeigbaren Resultate nicht vorenthalten. Ich weiss auch, dass noch etliche Makel in jedem Bild enthalten sind aber ich denke dennoch das ich auf dem richtigen Weg bin. Ratschläge und Hinweise sind ausdrücklich erwünscht. Die nachfolgenden Bilder wurden allesamt mit einer astromodifzierten Canon EOS 1200D samt Canon EF 200mm f/2,8 L USM geschossen. Die Bildbearbeitung erfolgte sowohl mit Fitswork und GIMP2.




    M81/M82, nachdem bis dahin ich ausschließlich den nächtlichen Stadthimmel vor der Linse hatte, nutzte ich das perfekte Wetter der ersten Maiwoche aus indem ich mich als Stadtkind unter den nächtlichen Landhimmel wagte - und staunen durfte.
    Aufnahmedaten: ISO 400, f/4, 31x100 Sekunden, Flats, Darks


    Ausschnitt:



    M101, ebenso in der ersten Maiwoche unter Landhimmel entstanden.
    Aufnahmedaten: ISO 800, f/4, 50x80 Sekunden, Flats, Darks


    Ausschnitt:



    Cirrusnebel, eigentlich nur ein Experiment um herauszufinden, wieviel ich mit der Kamera ohne spezielle Filter und noch dazu unter - einem in dieser Nacht zugegeben sehr guten - Stadthimmel auf den Film bannen kann. Bemerkbar macht sich vor allem der Blausaum an den Bildrändern, bei welchem ich mir noch immer nicht so recht sicher bin ob dieser von der Kamera, oder Streulichtquellen herrührt.
    Aufnahmedaten: ISO 400, f/4.5, 42x100 Sekunden, Flats, Darks



    Sadr-Region - Nachdem ihm Ruhrpott drei, vier Wochen lang gefühlt garnichts ging, hat sich die zweite Juniwoche von ihrer besten Seite gezeigt, was gleich für einen Ausflug nach außerhalb genutzt wurde. Leider bot die Nacht dennoch eher bescheidenes Seeing und aufziehende Schleierwolken haben die geplante Aufnahme dauert kurzerhand halbiert. Dennoch habe ich versucht das Beste draus zu machen.
    Aufnahmedaten: ISO 400, f/4.5, 24x100 Sekunden, Flats, Darks



    Messier 11 (Wildentenhaufen), Region zwischen Sternbild Adler und Schild - Ein paar Tage später ging es erneut aufs Land. Die überraschend klare Sicht nutzte ich um ein über dem südöstlichen Horizont befindliches Gebiet zu erfassen. Ich hatte aufgrund der Horizontnähe besonders mit dem Einnorden zu kämpfen und auch dieses Mal zogen Schleierwolken auf, die der eigentlich geplanten Belichtungsdauer in die Quere kamen. Ursprünglich wollte ich Antares ablichten, welcher zu diesem Zeitpunkt jedoch über der kilometerweit entfernten und doch erheblich störenden Lichtkuppel der Scholvener Kraftwerke stand - schade eigentlich.
    Aufnahmedaten: ISO 400, f/4.5, 37x60 Sekunden, Flats, Darks




    Ich hoffe damit einen interessanten Einblick gegeben zu haben. Weitere Ergänzungen zu den bisher gemachten Erfahrungen folgen in Kürze.


    Grüße


    Christian

    Hallo allerseits,


    ich hatte heute Gelegenheit, den SA auf dem heimischen Balkon zum ersten Mal richtig zu benutzen. Das Einnorden war mittels Winkelsucher und entsprechender App tatsächlich erfreulich einfach. SA ausgerichtet, eingenordet, eingeschaltet, L-Schiene mit Kugelkopf und Kamera drauf, fertig.


    Ich habe mich dann über Kassiopeia an M31 herangetastet, wobei die extreme Lichtverschmutzung bei uns selbst das visuelle Erkennen der nahestehenden Konstellationen immens erschwert (in den nächsten Tagen gehts auf jeden Fall raus aus der Stadt). Ich habe schließlich mehrere Belichtungsserien (30 Sekunden mit ISO 1600, 60 Sekunden mit ISO 800) durchgeführt, wobei ich beim am PC dann feststellen durfte, dass mir das Scharfstellen misslungen ist [:I]. Immerhin - die Sterne wären punktförmig wenn scharfgestellt, dass zeigt mir jedoch auch dass die bereits erwähnte Bahtinov-Maske ein gutes Hilfsmittel wäre und das Einnorden offenbar funktioniert hat.


    Wie werden diese auf Kameraobjektiven verwendet? Wo kriege ich solche? In den einschlägigen Shops finde ich irgendwie nur Masken für Teleskope. Wenn ich herausgefunden habe wie, kann ich das erste (leider misslungene) Endergebnis auch posten.


    /Kurzer Nachtrag: Wie ich herausgefunden habe, kann ich über die Canon EOS Utilities direkt am PC/Laptop das Scharfstellen im Live View überwachen. Ich hoffe das dies Abhilfe schafft.


    Grüße und danke,


    Christian

    Kleines Update: Bis auf den Winkelsucher und das 40mm Objektiv (die beide noch unterwegs sind) habe ich alles erhalten.


    Der erste Trockenaufbau war erfreulich einfach und gerade lese ich mich in die Bedienung der EOS sowie des SA ein. Stellarium habe ich mir auch schon besorgt, wobei die momentan größte 'Herausforderung' beim SA die Justierung des Polsuchers ist. Wenn ich das richtig gelesen habe, muss ich mir zusätzlich zur Justage auch entsprechend des Datums die Position des Polarsterns heraussuchen? Die vorliegende Bedienungsanleitung ist leider etwas dünn.


    Grüße und danke,


    Christian

    Das schaut sehr gut aus, eine Transportmöglichkeit muss ich mir auch noch zusammenbasteln. Passendes finde ich möglicherweise noch im Keller. Das Stativ kommt netterweise samt Transporttasche. Ich habe gestern auch die ganzen Komponenten bestellt und bin gespannt, wann alles eintrudelt.


    Für den Leuchtpunktsucher habe ich tatsächlich besagten Adapter von Lacerta ausgewählt. Erschien mir von Montage, Position und Preis her doch sehr vernünftig. Die Montierung für den Winkelsucher wiederum bastele ich mir am Wochenende nach der Vorlage selbst zusammen. Dann könnte es sehr bald sogar auf die Erste Tour gehen.


    Wo ich es gerade sehe: Die Kamera wurde allein über eine montiert Schelle fixiert. Gibt es dafür einen bestimmten Grund? Ich ging bisher in der Annahme, dass die L-Halterung des SA dafür ausreichend wäre.



    Grüße und danke,


    Christian

    Hallo!


    Danke für die geschilderten Möglichkeiten hinsichtlich des Winkelsuchers. Der Umbau von Thomas ist dabei definitiv eine Alternative zur wirklich teuren Fertiglösung. Welchen Durchmesser besitzt denn die genutzte Schelle? Das schreit regelrecht danach, morgen in den Baumarkt zu fahren [:)]
    Die Montage für den Sucher auf dem Blitzschuh der Kamera interessiert mich natürlich auch brennend.


    Grüße und danke,


    Christian

    Gut, direkt anbohren und demontieren möchte ich das gute Ding dann doch nicht, Gewährleistung/Garantie sind von Vorteil.[:D]
    Die andere Möglichkeit der Suchermontage wäre demnach die L-Schiene?


    Was für ein Okular hast Du schließlich im Winkelblick verbaut? Jenes, welches bereits im Polsucher vormontiert wurde?


    Grüße


    Christian

    Hallo auch!


    Also Einsatzgebiete sollen Balkon (welcher leider weniger gut gelegen ist) und Pampa sein. Ehrlich gesagt ist die nächtliche Straßenbeleuchtung vor meiner Haustür leider doch sehr ausgeprägt, sodass selbst eine kurze Fahrt mit dem Auto vorzuziehen ist. Es sei denn, die bereits angesprochene Filter helfen das Streulicht hinreichend zu kompensieren? (die beträchtlichen Unterschiede zwischen Stadthimmel und Wildnis sind mir sehr wohl bekannt)


    Betreffend Montierung war mir nicht bekannt, dass das EQ-5 noch keinen Polsucher besitzt und Strom/Kleinteile den Preis nochmals in die Höhe treiben (danke für den Hinweis!). Alles in allem bin ich unter diesem und weiteren Gesichtspunkten bereit, das Fazit zu ziehen und mich für den SA zu entscheiden. Ich denke, dass ich damit einige Zeit wirklich gut beschäftigt sein werde. Wenn ich es dann mal geschafft habe, auch an der Belastungsgrenze des SA (hoffentlich) tolle Resultate zu erreichen, kann ich mich auch damit auseinandersetzen größere Ausrüstung ins Auge zu fassen.


    Gut das hinsichtlich des Suchers nun auch Klarheit herrscht, ich bin dennoch begeistert von Alex Umbau. Ein bisschen ist es ja meine Sorge, dass ich erstmal beim Einnorden herumstolpere, was den Umbau wiederum sehr attraktiv macht. Sind für die Montage des Blitzschuhs zusätzliche Bohrungen notwendig, oder ist Passendes bereits am SA vorhanden bzw. die Montage anders erfolgt?


    Grüße und danke,


    Christian

    Hallo zusammen!


    Mit Begeisterung arbeite ich mich durch eure zahlreichen Tipps, wobei hier und dort natürlich auch neue Fragen bei mir aufkommen. Ich kann generell aber schonmal sagen, dass ich kameratechnisch die EOS 1200D und objektivtechnisch für den Start die zuvor bereits vorgeschlagene Kombo aus 40+100mm wählen werde. Das Beispielfoto von Hartwig zeigt mir zudem, dass das 200mm Objektiv auf jeden Fall zeitnah nachfolgen wird, sollte das Budget am Anfang nicht direkt ausreichen (in der Bucht lässt sich offenbar wirklich gut Geld sparen was Objektive betrifft). In Kombination mit der EOS 1200D suche ich zudem immer noch einen guten Fernauslöser (ist hier Kabelbedienung gegenüber Infrarot vorzuziehen? Welche Modelle taugen etwas, denn die Auswahl ist furchtbar groß. Grundsätzlich habe ich auch noch einen Laptop zur Verfügung)


    Schließlich bleibt noch der große Knackpunkt der Montierung. Der Komfort des SA ist wirklich ungemein verlockend, doch möchte ich auch mal ganz unbedarft die Frage einwerfen, wie es mit Brennweiten jenseits 200mm steht? Soweit mir bekannt ist, sollte ab 300mm Autoguiding verwendet werden. Da der SA sich nur auf einer Achse steuern lässt, bin ich natürlich neugierig wieviel Sinn hier Autoguiding macht und wie man dies beim SA überhaupt realisiert kriegt?
    Kleine Fußnote zum SA: An einer Stelle wurde ein Sucher empfohlen, wie ist dieser auf der Montierung unterzubringen/auszurichten?


    Und zum Abschluss noch eine Frage zum EQ-5: Markus, bezieht sich der Preis von 750€ auf die Go-To Variante? Ich bin ein wenig irritiert, da beispielsweise das NEQ-5 von Skywatcher für unter 400€ angeboten wird und selbst mit Motor nicht an die genannten 750€ herankommt.


    Grüße und danke,


    Christian

    Hallo Thomas,


    die Materialwahl des Stativs hatte ich tatsächlich nicht bedacht. Stellt sich die Frage, welches Stativ für mein Vorhaben unter den SA montiert werden sollte (Ich habe das richtig gelesen, dass dieser in der Regel ohne Stativ verkauft wird?).


    Ich bin mir dahingehend nicht sicher, wo (auch preislich) der Unterschied zwischen dem NEQ-5 (Stahlstativ) samt Motorisierung und einem SA samt zugekauften Stativ liegt - abgesehen von der nicht nachführbaren Achse beim SA. Hinzu kommt, dass sich das motorisierte NEQ-3/NEQ-5 dank parallaktischer Montierung + Interface offenbar einfacher auf Guiding aufrüsten lässt.



    Grüße und danke,


    Christian

    Hallo,


    ich gehe mal der Reihe nach durch :)


    Der Verwendungszweck der Objektive soll rein auf Astrofotografie ausgelegt sein. Das heißt IS und USM sind nicht notwendig.



    Mit Größerem meinte ich die Möglichkeit, später Refraktoren mit größerer Brennweite zu nutzen. Solche Kaliber sind für mich jedoch Neuland und ich weiss tatsächlich nicht, wie fix die Zuladung der Montierung da an ihre Grenzen gelangt. Ein HEQ-5 ist preislich jedoch wirklich nicht drin und ich nehme einmal an, dass das NEQ-5 mit seinen zusätzlichen 2kg Zuladung keinen wirklichen Sprung gegenüber dem NEQ-3 darstellt?


    Sollte ich den SA wählen, welches Stativ wäre eine gute Wahl? Wenn ich mich vom Gedanken verabschiede, auf dieser Montierung größere Optiken wie Refraktoren einzusetzen, bleibt vielleicht mehr Budget für die Objektive übrig. Bei diesen habe ich nun ja in allen Abstufungen bis 200mm die Qual der Wahl. 200mm sind dabei das Maximum mit welchem ich in nächster Zeit arbeiten will.



    Was die EOS 60D/600D angeht, so wäre eines der beiden Modelle auf Grund des Schwenkdisplays meine erste Wahl gewesen, allerdings kämen beide mindestens mit dem doppelten Preis der 1200D daher, wenn ich sie fertig modifiziert kaufe und mich korrekt über Bodypreise+Umbaukosten informiert habe.


    Grüße und danke,


    Christian

    Hallo und danke für die reichhaltigen Antworten!



    Die vorgesehene Kamera verbuche ich dann unter brauchbar.



    Betreffend der Montierung macht es offenbar mehr Sinn, das NEQ-3 sowie die vorgeschlagene Motorisierung zu kaufen. Auch weil ich langfristig gerne Größeres darauf montieren möchte und die Option für einen Autoguider dann bereits gegeben ist. Dazu die Frage, welches zusätzliches Montagematerial benötigt wird, wenn ich die Kamera auf dem NEQ-3 befestigen möchte?



    Objektive: Generell würde ich diese gebraucht kaufen. Das Canon EF-S 55-250mm 4,0-5,6 IS II fällt nach den Erläuterungen schonmal raus. Das Canon EF 70-200mm 1:4L USM behalte ich noch auf dem Schirm, wobei mich die genannten Festbrennweiten interessiert stimmen.
    - Canon EF 100mm F2.8L Macro IS USM und Canon EF 200 mm F/2.8 L II USM: Wäre hier zu beachten, die Variante ohne IS zu wählen? Wie Stefan sagt, ist dies für Astrofotografie eher ungeeignet. Zudem macht IS wohl auch preislich einen enormen Unterschied.
    Inwiefern macht sich außerdem USM bei der Astrofotografie hilfreich oder störend bemerkbar? Mir ist aufgefallen das Canon EF-Objektive mit und ohne USM existieren.


    Gerade bin ich ein wenig hin- und hergerissen, da sich die beiden Objektive wirklich sehr vielversprechend anhören und auch, nötige Erfahrung vorausgesetzt, beeindruckende Resultate liefern. Auf der anderen Seite übersteigen beide Objektive zusammengenommen das Budget bei weitem. Das ich beide zusammen für ~600€ auftreibe, würde tatsächlich an ein Wunder grenzen wenn ich auch auf dem Gebrauchtmarkt die momentanen Preise betrachte.


    Das heißt das zu der von Steffen vorgeschlagenen 40/100-Kombi tendiere. Das Canon EF 200 mm F/2.8 L II USM ist auch eine interessante Möglichkeit, allerdings fehlt da dann doch etwas Kleineres und würde preislich gerade so mit dem 40er zusammenpassen - ob die Lücke dazwischen dann nicht zu groß ist, kann ich schwer beurteilen.



    Gruß und danke,


    Christian

    Hallo allerseits,


    ich bin der Christian, 31 Jahre alt und befasse mich seit einigen Wochen damit, mein altes Hobby ernsthaft wiederaufzunehmen. Als kurzer Rückblick dazu: Ich habe in meiner späteren Schulzeit mit großer Begeisterung, anfangs noch mit einem Feldstecher, später mit zwei zugegeben einfachen Teleskopen (Linse und Spiegel) den Nachthimmel beobachtet. Sternenkarten und entsprechende Fachlektüre waren dabei stete Begleiter, wobei ich über letztere auf die Astrofotografie aufmerksam geworden bin. Einige Zeit später habe ich dann mit einer Seagull DF-300 und ein paar einfachen Objektiven, Stativ und Drahtauslöser die ersten Gehversuche gewagt und war bereits erfreut, überhaupt Sterne auf Film bannen zu können, was sich ohne Nachführung, damals noch unflexibler Filmauswahl und kleinem Taschengeld entsprechend schwierig gestaltete.


    Schließlich musste das liebgewonnene Hobby aus Zeitgründen auf Eis gelegt werden, was ich nun zu ändern gedenke. Ich habe einige Wochen lang im Netz gestöbert und gelesen, gerade auch in den Foren um mir überhaupt eine Übersicht zu verschaffen. Den anfänglichen Gedanken, optische Beobachtung direkt mit Fotografie zu verbinden, habe ich nicht nur aus Budgetgründen verworfen, sondern auch um überhaupt ersteinmal ein Gespür und Erfahrung mit einer DSLR am Nachthimmel, sowie der dazugehörigen Bildbearbeitung zu entwickeln. Das angepeilte Ziel sind Sternhaufen, Nebel und entsprechend die üblichen Verdächtigen (Plejaden, Orion, Andromeda.. ), auch wenn ein Teil der dazugehörigen Konstellationen nun wieder schwieriger zu beobachten sein wird.


    Was ich nun suche sind Ratschläge hinsichtlich der benötigten Ausrüstung und ob meine Auswahl vernünftig ist. Ich habe zwar lang und breit recherchiert und mir eine Liste zusammengestellt, doch gehen gerade im Bereich der Objektivwahl die Meinungen oft stark auseinander, sodass ich mir unschlüssig bin, was nun die richtige Wahl ist. Ich hoffe das es in Ordnung geht wenn ich nachfolgend aufliste, was ich da zusammengestellt habe.


    Damit keine Missverständnisse aufkommen: Das angepeilte Budget liegt bei 1600€.



    Canon DSLR EOS 1200Da


    Ist bereits astromodifiziert. Zwar besteht die Möglichkeit den Body erstmal ohne Modifikationen für kleineres Geld zu kaufen, allerdings würde ein nachträgliches Aufrüsten auf einen ähnlichen Preis kommen.




    Skywatcher Montierung NEQ-3


    Soweit ich es gelesen habe ist diese Größenkategorie eigentlich ein Muss, gerade was die Stabilität betrifft.




    Skywatcher Star Adventurer


    Soll angeblich eine gut zu bedienende und zuverlässige Nachführung für die Astrofotografie sein. Frage dazu: Das NEQ-3 kommt bereits mit Polhöhenwiege und Gegengewichten daher. Macht es Sinn, diese anstelle des Star Adventurer Komplettpakets zu verwenden, sodass nur Nachführung und L-Halterung angeschafft werden müssten?



    Fernauslöser


    Hier bin ich auf eine sehr breite Palette gestoßen: Kabel, Infrarot, einfach, programmierbar. Hier weiss ich tatsächlich nicht was eine gute Wahl darstellt.


    Objektivauswahl


    Gerade die Lichtempfindlichkeit spielt eine große Rolle und das Festbrennweiten gegenüber Zoom-Objektiven Vorteile besitzen habe ich soweit auch recherchiert. Letztenendes wird es auf Grund der doch sehr hohen Preiskategorien auf einen Kompromiss hinauslaufen müssen, da mit der bereits eingeplanten Ausrüstung ein 300mm Objektiv mit einem Preis von 1000€ einfach nicht drin ist. Um die 500€ möchte ich für die Optik ausgeben. Die Brennweite soll bei 200mm liegen. Dabei sind mir folgende Objektive ins Auge gefallen:


    Canon EF 70-200mm 1:4L USM Objektiv (NICHT bildstabilisiert, 67 mm Filter)


    oder die Kombination aus


    Canon EF 50mm f/1,8 STM
    Canon EF-S 55-250mm 4,0-5,6 IS II



    Momentan liebäugele ich mit dem Canon EF 70-200mm, allerdings lasse ich mich gerne auch eines besseren belehren. Worüber ich leider nicht so recht den Überblick habe, sind Objektive von anderen Herstellern (bspw. Tamron). Hier weiss ich schlichtweg nicht, welche günstigeren Objektive sich für die Astrofotografie eignen und ob diese von der Qualität her überhaupt gleichwertig zu den obig genannten sind.



    Sollte ich abgesehen von der nun nicht genannten Bildbearbeitungssoftware etwas wichtiges vergessen haben, möge man mich bitte darauf hinweisen :)



    Grüße


    Christian