Beiträge von Heljerer im Thema „Reiz der visuellen Beobachtung“

    Hallo Johannnes,


    hier ist jetzt schon jede Menge geschrieben worden, bei dem ich mich auch größtenteils wiederfinde. Auch ich geniese vor allem das Spechteln in der Natur, am liebsten unter freiem Himmel mit viel Platz drumherum. Eine Kuppel oder Rollhütte wäre nichts für mich.


    Ich habe mit einem 12 x 50 Fernglas angefangen und habe dann im Laufe der Jahre den Durchmesser jeweils verdoppelt, was mir aber erst bewusst wurde, nachdem ich den letzten - und das heißt nun wirklich ein für alle Mal letzten - Schritt getan hatte: 4,5 Zoll, 9 Zoll, 18 Zoll. Ich bin dabei aber nie dem berüchtigten "Öffnungsfieber" verfallen, sondern war lange Zeit immer mit dem zufrieden, was ich hatte.


    Leider habe ich auf Teleskoptreffen auch so manchen getroffen, der sich ein neues Gerät gekauft hatte und schon nach ersten Nacht wieder unzufrieden war. Dann war z.B. die Öffnung O.K. aber der Aufbau und Transport viel zu schwerfällig. (Ein Sternfreund hat z.B. in Hinblick auf die Transportfähigkeit wörtlich von einem "Möbelstück" gesprochen.) Oder der Helligkeitsgewinn war zu klein, oder, oder, oder.


    In kenne kaum ein anderes Hobby, bei dem es so sehr auf Kompromissbereitschaft ankommt. Mehr Öffnung ist toll, aber mehr Schlepperei ist nicht so toll und so viel Geld weniger auf dem Konto ist auch nicht so toll.


    Im Gegensatz zu vielen Anschaffungen, über die hier gerne diskutiert wird, wirst du, was dein Teleskop betrifft, kaum jemanden finden, der deinen Kauf für eine Fehlanschaffung hält. Bei einem 200 mm Dobson bekommt man vielleicht sogar das Optimum des Spaß-zu-Euro-Verhältnisses. Wer mehr sehen will, muss entweder deutlich tiefer in die Tasche greifen oder - und das ist die billigste Lösung - bei anderen Sternfreunden durchs Teleskop schauen. Also: Bis demnächst, bei der nächsten klaren Nacht.


    Gruß,


    Wolfgang