Reiz der visuellen Beobachtung

  • Liebe Sternenfreunde,
    Erstmal möchte ich kurz berichten, warum ich mir Gedanken über den Reiz der visuellen DeepSky Beobachtung mache.
    Ich besitze ja seit einiger Zeit einen 8 Zollf6 Dobson. Mein erstes richtiges Teleskop. Vernünftige Okulare sowie Filter sind auch vorhanden. Also alles was man am Anfang braucht. :D


    Leider stellt sich bei mir visuell langsam eine Ernüchterung ein.
    Immer wenn ich zb. Galaxien beobachte endet es folgendermaßen: Ich freue mich auf den Beobachtungsabend, suche die Galaxie, finde sie und bin enttäuscht über diesen Anblick. Auch Nebel werden für mich meist keine detailreiche Offenbarung. Das kann natürlich alles verschiedene Gründe habe. Mangelnde Dunekladaption, Lichtverschmutzung, schlechtes Seeing.....All das eben..... Natürlich ist mir bewusst was ich durch´s Teleskop zu erwarten hab. Aber sei es doch nur mal eine angehauchte Struktur oder die Andeutung von zb. Spiralarmen.
    Wenn ich dann an manch prachtvolle Fotografie denke weiß ich nicht warum ich überhaupt visuell beobachte. Die Fotografie fördert doch eigentlich mehr Details zu Tage. Aber irgendwie will ich trotzdem weiterhin visuell beobachten. Es ist einfach ein Gefühl. Und nun möchte ich diese Frage mal an Euch richte. Warum beobachtet ihr DeepSky Objekte? Was reizt Euch daran? Vllt. könnt ihr ja mal von Euren ersten Beobachtungen erzählen? Gab´s vllt. auch bei Euch mal solche Tiefphasen? Ich persönlich bin im Moment ziemlich enttäuscht von der visuellen Beobachtung. [V] Ich bin mal auf Eure Erfahungen gespannt!
    Achso, bitte nicht die Grundsatzdiskussion anfangen ob man fotografieren oder beobachten sollte...............Danke Euch! Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr! Und vor allem clear Skies! [:D]

  • Lieber Sternenfreund


    Genau das ist das Problem und es sollten sich vor allem Anfänger hinter die Ohren schreiben. Sooo BUNT wie die schönen Fotos, egal von Huble oder gute Amateuaufnahmen ist der Himmel nun mal in keinem Teleskop egal welcher Größe und Bauart zu sehen. Trotzdem, bleib dran. Ich beschränke mich auf die Sachen die man wirklich beobachten kann. Beobachtung setzt für mich Veränderung vorraus. Alles andere kann man nur betrachten....oder Fotografieren. Sonne, Mond,(Mondschatten) die großen Planeten(Saturn,Jupiter),die Monde der Planeten, Kometen und Veränderliche. Da ändert sich was. Aber sonst....Erfreue ich mich an den vielen schönen Fotos in diesem Forum die mit viel techn. Aufwand und Zeit endstanden sind. Aber warum soll ich das dann noch selber machen?
    Kopf hoch, es gibt noch sehr viel zu Entdecken.


    Alles Gute und viel klaren Himmel wünscht Reiner

  • Johannes, du sprichst mir aus der Seele!
    Wozu die Mühen, wenn das menschliche Auge einfach nichts taugt.
    Man würde eine neue Art des "Spechtelns" brauchen und das wird dann kaum ein klassisches Okular sein. Aber ist das "Gefühl" noch da, wenn man das Rohr gegen den Himmel richtet und ein elektronisch aufbereitetes Bild auf einem Bildschirm betrachtet?

  • Hallo Johannes,


    Einen Grund hast du vergessen. Das wäre Zeit. Für das Beobachten von Objekten
    sollte man sich Zeit nehmen, denn mit mittlere Öffnung wie 8 zoll sieht man nunmal
    zunächst einen "Matchfleck". Erst bei gedultiger Beobachtung offenbaren sich strukturen.
    Das richtige Sehen kommt auch nicht von heute auf Morgen und muss geübt sein.


    Mich reizt am beobachten das Erlebniss etwas gigantisches und ungreifbares zu sehen
    denn im gegensatz zu einem Foto sehe ich das mit meinem eigenen Augen. Das Licht das vor
    vielen Tausend bis Millionen Jahren zu uns geschickt wurde einzufangen und im Objekt
    nach strukturen zu suchen (wenn nötig mit "Augenverbiegerei"). Natürlich Verbunden mit
    einem tollen Naturerlebniss, nur Ich die Natur mit all seinen Geräuschen um mich und
    das weite Universum vor Augen.


    Mein erstes Astrobuch überhaupt war der Deep Sky Reiseführer mit den vielen Zeichnungen
    mit kleinen Öffnungen bis 5 zoll. Fand es fazinierend was man da schon sehen kann.
    Mein erstes Teleskop war ein 10 zoll. In der ersten Nacht sah ich das was ich anhand
    den Zeichnungen aus dem Buch erwartet habe. Nun mache ich das schon fast 3 Jahre
    und die fazination ist seitdem immer mehr gestiegen.


    Für dich sehe ich nur eine Lösung entweder du versuchst einer deiner Gründe abzustellen
    z.b. durch das aufsuchen eines dunkleren Standortes oder du schafst dir ein größeres Teleskop
    mit mehr Öffnung an. Aber schau lieber vorher mal durch ein solches, vielleicht auf einem
    Teleskoptreffen. Aber bitte nicht gleich durch ein 42 zoll oder so.[:D]


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Johannes,


    ich kann deinen Frust gut nachempfinden, genau diese Überlegungen haben mich dann zum Fotografieren gebracht.
    Aber deshalb ist die Faszination beim Blick durchs Okular immer noch da.
    Selbst wenn ich Fotografiere sitze ich meistens mimdestens mit einem Bino daneben und schweife uber den Himmel. Dabei gehts mir dann aber weniger darum Details zu sehen als vielmehr um das freihändige Auffinden und darum die Grenzen des noch erkennbaren zu testen.


    Thorsten

  • Rodlxxl, ich kann dich gut verstehen. Ich bin selbst noch Anfänger und habe ebenfalls einen 8" Dobson. Der erste Versuch mit dem Andromedanebel war absolut enttäuschend, ich dachte, ich hätte ihn einfach nicht gefunden. Glücklicherweise hatte ich mich dann mit einer auffälligen Sternenansammlung beschäftigt und die sogar gezeichnet. Wochen später wußte ich dann, daß die direkt neben Andromeda ist. Auch die Nebelhaftigkeit der Plejaden ist mir noch nicht aufgefallen. Gestern allerdings hatte ich eine Überaschung, der Orionnebel war tatsächlich auszumachen, und das sogar mit meinem ersten Teleskop, ein 90/900 Refraktor. Da kurze Zeit später die Knallerei losging, konnte ich den Dobson nicht mehr aktivieren.


    Ich glaube, daß gutes Seeing und auch Beobachtungserfahrung nötig sind, und natürlich ein möglichst dunkler Himmel. Ich wohne am Rande von Hamburg, also fehlt es im Moment an allem. Leider auch an Gelegenheiten, rauszufahren, denn dafür ist das Wetter einfach zu unzuverlässig. Nach anfänglicher Enttäuschung habe ich aber meine Einstellung geändert. Nichts zu sehen ist normal, etwas zu sehen ein Grund zur Freude. Davon abgesehen bin ich allerdings sowieso mehr an den Planeten interessiert, und die Zeit dafür ist ja noch ein paar Monate hin.


    Du könntest es ja auch mal so sehen: Die meisten Menschen, die bislang auf der Erde gelebt haben, wußten nicht mal, was alles am Himmel zu entdecken ist. Die bekanntesten Astronomen hatten Geräte, die heute nicht mal ein Supermarkt im Ausverkauf anbieten würde. Und nun kommst du, und schreibst deine ganz eigene Entdeckungsgeschichte.


    Ich beobachte übrigens auch nur visuell. Ein paar Schnappschüsse vom Mond habe ich zwar mit meiner Digitalkamera gemacht, aber wenn ich tolle Fotos sehen will, dann kann ich dieses Forum aufrufen oder sonstwo im Internet suchen. Astrofotografie ist mir einfach zu teuer.


    Gruß,


    Dieter

  • Mir offenbaren sich da gewisse Parallelen zum Amateurfunk. Hier haben Mobiltelefone dazu geführt, dass die Faszination des Hobbys zerstört wurde. Warum soll man funken, wenn man auch mobil telefonieren kann.


    Warum soll man draussen in der Kälte "Bilder" ansehen, die vielfach besser bereits auf Fotos festgehalten wurden? Ich befürchte, dass einzig Unkenntnis über die wahre visuelle Wahrnehmung und Hochglanzprospekte neue Amateurastronome generieren.


    Wann bekommt man ein Livebild der Planeten direkt von einem Satelliten serviert? Wird bestimmt passieren. Spätestens dann wird es das mit dem "Planetenspechteln" gewesen sein.
    [V]

  • Lakritzium, ich glaube nicht, daß die Faszination der visuellen Beobachtung zerstört werden kann. Schau mal in einen älteren Hobby-Refraktor mit klapprigem Holzstativ. Als die populär waren, gab es Live-Bilder vom Mond und große bunte Poster von Galaxien und anderen Himmelsobjekten. Trotzdem haben die Leute sich nachts auf irgendeinem ungequemen Hügel den A*** abgefroren und es genossen. Aber ein Volkssport war es nie (ok, vielleicht in Südengland, als man Stonehenge und ähnliche Einrichtungen baute).


    Hobby-Astronomie ist doch viel mehr, als das Betrachten schöner Ansichten. Das würde ich nämlich eher als Sternentourismus bezeichnen. Aber im Sternentourismus liegt natürlich der Umsatz, also wird das beworben. Ich habe neulich eine "Produktbeschreibung" gelesen, nach der ich dachte, das Teleskop stellt sich selbst auf, macht hübsche Bilder und erzählt seinem Besitzer hinterher davon :D


    Soweit ich weiß, ist der Amateurfunk auch alles andere als tot. Immerhin kann man einfach in den Äther hineinrufen und irgendjemand antwortet. Versuch das mal mit einem Telefon!


    Gruß,


    Dieter

  • Hallo Johannes,


    eigentlich müsstest du doch einen guten Beobachtungsstandort bei dir haben, wenn dein Nutzerprofil stimmt ist doch weit und breit keine größere Stadt in der Nähe!?
    Galaxien benötigen sehr viel Geduld, dass ist unabdingbar bei der visuellen Astronomie!
    Einsteiger machen oft den Fehler (habe ich auch gemacht)das man schnell von einem zum anderen Objekt huscht und sich gar keine richtige Zeit nimmt!
    Probiere dich doch erstmal am Orionnebel, der ist z.Zt. ja gut zu sehen, mit einem 8 Zöller erkennst du jede Menge Strukturen, den kann man auch gut in verschiedenen Vergrößerungen beobachten, irgendwie ist der immer schön!
    Wenn du Galaxien oder schwache Nebel beobachtest lasse die Objekte einfach auf dich wirken, mit der Zeit kommen dann auch Einzelheiten heraus, nicht bei allen aber bei vielen!
    Natürlich solltest du das Visuelle niemals mit Fotografie vergleichen, dass sind zwei paar Schuhe!
    Mich fasziniert am visuellen das man Objekte sehen kann die vielleicht überhaupt nicht mehr existent sind und das man über solch unvorstellbare Entfernungen überhaupt noch was erkennt, auch wenn es manchmal mager ist![;)]
    So schön und detailreich auch manche Fotos sein mögen, dass visuelle ist für mich unmittelbarer und letztlich auch erfüllender.


    Andreas

  • Hi Johannes, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich dann an manch prachtvolle Fotografie denke weiß ich nicht warum ich überhaupt visuell beobachte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Tja, um dieses prachtvollte Bild zu erstellen stehst du die halbe Nacht neben dem Teleskop während die Kamera Aufnahmen macht. Dann sitzt du wenigstens nochmals die gleiche Zeit am Rechner für die Nachverarbeitung. Bei jeder 2. oder 3. Aufnahme stellst du bei der Nachverarbeitung fest- Mift, Fokus nicht getroffen, nicht sauber eingenordet, zig Satelliten/Flieger durch den Bildausschnitt gehuscht, eine Nacht umsonst. [}:)]


    Dazu musst du bedenken- was hat dich der 8"er samt Okularen gekostet und was würdest du für vergleichbares Geld als Fotosetup bekommen? Nimm das Geld für ein vernünftiges Fotosetup und du hast locker einen 12" Dobson samt Zubehör vor dir stehen- der zeigt dann auch schon mehr. Und selbst mit deinem 8"er kannst du in einer Nacht mehr sehen als der Fotokollege in der gleichen Zeit ablichtet. Und dir dabei auch noch Zeit bei den Objekten lassen.


    Beobachtungserfahrung gehört natürlich auch dazu. Die vielen Bilder und auch die oft zu lesenden Beobachtungsberichte in der Art "Filter rein und Nebel xyz sprang mir ins Auge..." erzeugen eine falsche Erwartungshaltung. Mir ist noch kein Nebel "ins_Auge_gesprungen", weder mit 12" noch mit 16" und das auch trotz sehr guten Markenfiltern. Ausnahme war auf dem HTT an einem 33"er der Cirrus bzw. davon die Hexenkralle- die sprang mir richtig ins Auge. [:p]


    Aber mit "normaler" Ausrüstung und normalem Himmel muss man sich eben etwas Zeit nehmen, den Cirrus (oder was auch immer) öfters ansehen und auch länger betrachten. Von Mal zu Mal sieht man ein paar Details mehr und das immer wieder neu suchen und anfahren bringt dann auch die nötige Übung um mit dem Telrad schneller zu werden als jedes GoTo. [:)]


    Dunkeladaption der Augen und möglichst dunkle Umgebung gehören natürlich dazu.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Johannes,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RodlXXL</i>
    <br />...... Es ist einfach ein Gefühl. ......
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ....es selbst zu sehen! Nicht so perfekt und farbig wie auf manchen Hochglanzfotos - aber zu sehen, dass es tatsächlich da ist und nicht erfunden.
    Und sich vorzustellen wie groß das ist - und wie weit weg.
    Das ist doch toll, oder?


    Gruß & CS Franjo

  • Der Reiz der visuellen Beobachtung besteht für mich darin, etwas mit eigenen Augen sehen zu können, dass so weit weg ist, dass selbst das Licht tausende oder sogar Millionen von Jahren benötigt um die Entfernung bis zu meinem Auge zurück zu legen. Gleichzeitig ist es ja auch noch eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit.

  • Hallo Johannes,


    ich habe auch mal mit "klein" angefangen... und zuerst wenig gesehen!
    Klein heißt 3", dann 6", dann 10", dann 12"... ab da konnte ich viele, viele Details erkennen,
    die vorher zwar zu erahnen waren, aber nicht so schön, wie mit größerer Öffnung.
    Bis dahin aber hatte ich den Himmel kennengelernt und konnte alle erreichbaren Objekte schnell auffinden.
    Danach kommt, was kommen muß: mehr Öffnung! Erst 16", dann 18" und dann 20".
    Heute beobachte ich mit 21", sehe auch Farbe und jene Fuzzies, die eigentlich den Fotografen vorbehalten sind.
    Genau so wichtig wie Öffnung ist ein sehr guter, dunkler Himmel!
    Deshalb beobachte ich am liebsten in den Alpen oder in Südafrika.


    Also nicht verzagen und dranbleiben, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
    cs
    Timm

  • Wie werden so manche Weitwinkelokulare beworben?
    "... wie der Blick aus dem Fenster eines Raumschiffs."
    Das ist doch was, oder?
    Selber fliegen, statt sich Fotos an zu schauen!
    Das visuelle Seherlebnis ist für mich durch kein noch so gutes Foto zu ersetzen.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo alle...
    Als ich das erste mal Jupiter mit meinen eigenen Augen, durch mein Eigenes Teleskop sah....wie der Schatten von Europa langsam darüber Wanderte.....da hatte ich Tränen in den Augen....da hab ich zum ersten mal begriffen was Gravitation ist...was Raum Bedeutet....
    Selbst das Wabern der Luft die das Sehen der Objekte doch erheblich Erschweren tut, gehört für mich zu allem was dieses Unglaublich
    schönen Hobby Ausmacht. Das Erlebnis dieser Unendlichen weite körperlich zu erleben. Kein noch so schönes Bild kann mir auch nur im Ansatz diese Erhabenheit wiedergeben...egal ob schlechtes Wetter schlechtes Seeing oder was auch immer....ich möchte das sehen was mein Teleskop einfangen kann. Was und wie die Beobachtung an diesem Abend abläuft und was ich sehen oder auch nur Erahnen kann ist es was das ganze für mich aus macht. Es ist wie gesagt mehr das Erlebnis...was das Visuelle mir gibt.


    Gruß Samael

  • Hallo!
    Eine Nacht vorbei und so viele Erfahrungen und Meinungen!
    Super! Danke erstmal dafür!
    (==&gt;)Luron Ich zb. war vor dem Teleskopkauf mal bei einem Astronom und durfte durch dessen parralaktisch montierten 12 Zöller beobachten. Damals waren es Jupiter, der Orionnebel sowie h und chi Persei.
    Diese gehören ja zu den Paradeobjekten schlechthin. Vllt. sollte man hier, trotz des Wunsches denjenigen durch prachtvolle ins Auge springende Objekte zu überzeugen, auch mal Objekte einstellen, wo man vllt. "länger braucht" um was zu "sehen" . Meine persönliche Erwartungshaltung war nat. dann auch stark an diese Objekte angelehnt. [:)]


    (==&gt;) Lakritzium Ob es eine neue Art des Spechtelns sein muss kann ich dir nicht sagen. Ich denek persönlich nicht. Denn selbst das beschriebene Beobachten über einen Bildschirmm ähnelt ja dann eher einem Foto. Dann könnte man wirklich direkt fotografieren. Das ausschlaggebende ist sicher , da bin ich genau deiner Meinung, das Gefühl!


    (==&gt;)Moonchild_27 Danke für deine Tipps! Vor allem das " mehr Zeit nehmen" werde ich beherzigen. Auch den Prozess des " sehen lernens" werde ich wohl noch durchmachen. Er wird wohl nie zu einem Ende führen. Also ich sehe mit 8 Zoll weniger als das was im DeepSky Reiseführer beschrieben ist. Ist vllt. auch meiner falschen " Beobachtungstechnik ( Also all deine aufgezählten Faktoren zuzuschreiben ).


    (==&gt;)Godnamedthor: danke auch dir für deine Meinung!
    [:)]


    (==&gt;)Didileo : Hey, nicht nur mir gehts so! [;)] Viel Erfolg bei deinen Beobachtungen!


    (==&gt;)vertigo Danke auch dir für deine Tipps! Ich werde sich beachten.
    Mein Himmel hier kommt auf der Bortle Skala irgendwo zwischen Bortle 5 und 6 heraus. Umgeben von Kleinstädten Selters und Dierdorf. Ein rieseigen Firma die den ganzen Südosthorizont erleuchtet und einer kleineren Firma am Rande meines Ortes welche auch meint uns Nachts ihr wundervolles Licht schenken zu müssen..... Ich habe mich nochmal auf Lichtverschmutzungskarten umgesehen und werde in der nächsten klaren Nacht mit Auto ohne Teleskop einfach mal in der Nähe nach besseren Beobachtungsbedingungen schauen. Nördlich von mir köntne ich vllt. aufgrund dünner Besiedlung und weniger Ortschaften Glück haben! [:)]


    (==&gt;)stefan-h Stimmt! Diene Argumentation kann ich so gesehen gut nachvollziehen. Auch dir Danke für deine Tipps. Ja, Astrofotografie ist teuer und Zeitaufwenidig.....Alleine schon deswegen scheidet ist im großen Stil aus.


    (==&gt;)FrG Volle Zustimmung. Das ist ja genau das warum ich das beobachten eben noch nicht in die "Ecke geschmissen" habe. Es ist unglaublich faszinierend wenn man bedenkt was man gerade sieht!


    (==&gt;)Gliese 581 Siehe oben! Danke Dir!


    (==&gt;)Timm Nunja, an deine Beobachtungsbedingungen werde ich wohl nicht ernakommen. Aber schön zu hären dass das ganze bei dir in Prinzip mal genauso angefangen hat. Auch dir weiterhin viel Spaß beim beobachten!


    (==&gt;)Kerringa Damit wären wir wieder beim Gefühl! [:)]


    (==&gt;)commandobasis Damit wären wir erneut beim Thema " Gefühl" [8D]


    Danke Euch für Eure motivierenden Beiträge! Auf weitere Meinungen freue ich mich [:D]

  • Hallo Johannes,


    mich fasziniert die Jagd nach Planetarischen Nebeln, die nicht so bekannt sind (meist kleinere oder auch stellare PNs). Als ich das erste Mal NGC 7008 in meinem Zwölfkommafünfer in seiner ganzen Pracht sah, war ich ziemlich beeindruckt.


    Lass dir Zeit beim Beobachten, vielleicht versuchst du ja mal, einen schönen Offenen Sternhaufen zu zeichnen (z.B. NGC 457 oder M 103 in Cas). Oder statte mal dem Eskimonebel (NGC 2392) oder dem merkwürdigen "Peanut-Nebula" (NGC 2371/72) in den Zwillingen einen Besuch ab. Da sieht man auch Strukturen.


    Absolute Momente waren für mich der Merkurtransit 2003 und der Venusdurchgang 2004. Ich fotografierte auch durch meinen damaligen 63/840mm-Refraktor, aber die visuelle Beobachtung war für mich sehr viel befriedigender.


    Salü, Volker. [:)]

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Johannes,


    die Aussagen in Deinen Startbeitrag unterschreibe ich Dir zu 100%. Genauso ging es mir auch. Die Betonung liegt aber auf "ging".
    Ich stand vor einigen Jahren mit 8" draußen und freute mich auf viele schöne Galaxien im Löwen. Nach dieser Nacht habe ich total desillusioniert wieder eingepackt und mich danach einige Jahre verstärkt der Astrofotografie gewidmet. Eine Zeit lang hatte ich sogar nicht mal mehr ein Teleskop, aber das war ein Riesenfehler.
    Inzwischen habe ich mich wieder "besonnen" [;)] und beobachte mit wachsender Begeisterung, egal ob mit 3", 8" oder mit 12,5". Was hat mich zurück geführt zum Visuellen?
    Zunächst ein Freund, der mich mit seiner Begeisterung mitgerissen hat.
    Dann der Wille, über das "Genuss-Beobachten" hinaus zu kommen. In der Phase ist sicher jeder Visuelle einmal stecken geblieben, dass er mangels besserem Wissen immer wieder die gleichen "üblichen Verdächtigen" wie M 57, M 13 & Co. aufgesucht hat und den Beobachtungsnächten keinen neuen Reiz geben konnte. Mir ging es da wie vielen, die sich nicht konkret auf eine Nacht vorbereiten wollten in dem Wissen, dass man ggf. erst wieder eine Gelegenheit zum Beobachten hat, wenn die zur Beobachtung vorbereiteten Objekte sich schon vom Nachthimmel verabschiedet haben.

    <font color="orange">Die Beobachtung von Objekten gewinnt aus meiner Sicht aber gerade dann sehr stark an Reiz, wenn wenn man Kenntnisse über die physikalische Natur des Objekts, dessen Stellung im Kosmos und die geschichtlichen Hintergründe besitzt.</font id="orange">
    Jetzt habe ich ganz unverfroren Wolfgang Steinicke zitiert - aber besser kann man es nicht zusammenfassen.
    Deshalb habe ich begonnen, Informationen zu Objekten möglichst kompakt in einer Datei zu sammeln, mit dem Ziel auch mal unvorbereitet nach draußen gehen zu können und dank dieser Zusammenfassung doch vorbereitet zu sein. Inzwischen ist diese Sammelwut ein wenig ausgeartet und widerspricht vom Aufwand her meiner üblichen Bequemlichkeit. Aber inzwischen freue ich mich auf jede Gelegenheit zum Beobachten und weiß dann meist nicht, was ich als erstes beobachten soll, so viele Wunschobjekte habe ich im Kopf (ein netter Nebeneffekt meiner Recherchewut).


    Ergänzend zu dem, was Mathias geschrieben hat, würde ich noch ergänzen:


    Setze Dir Ziele, wie bspw. alle Objekte eines Kataloges zu beobachten oder alle Objekte einer bestimmten Klasse in einem Sternbild zu beobachten oder alle Sternmuster beobachten, die Sternbildern in Miniatur entsprechen oder alles stadtbeobachtungstauglichen Planetarische Nebel oder oder ...


    Such Dir Objekte, die Dir Spaß machen bzw. die zu Deinem Himmel passen. Galaxien gehören auch heute noch nicht zu meinen Favoriten. Ich bin bspw. ein verkappter Sternhaufen-Fuzzi. Planetarische Nebel zwar auch, aber die mögen glaube ich alle ;)


    Zeichne oder diktiere während der Beobachtung. Da schreibe ich nichts Neues und alle Zeichner freuen sich riesig, dass sie irgendwann mal damit begonnen haben. Aber selbst beim Diktieren fängt man automatisch an, sich mehr Zeit beim Beobachten zu nehmen!


    So genug jetzt ... befrage 10 Sternfreunde zu einem Thema und Du erhälst 10 unterschiedliche Meinungen. Ich hoffe, ich konnte die von Dir angeregte sehr interessante Frage um eine weitere Antwort-Facette bereichern.


    Beste Grüße und frohes Neues Jahr


    Rene

  • Werte Spechtlerkollegen,


    vor über 30 Jahren habe ich hinter einem 75mm Unitron Refraktor mit der visuellen Beobachtung begonnen.
    Es standen Mond und Planeten auf dem Programm und auch Deep Sky.
    Ich war stolz wie Harry M1, M27, und M81+82 per Starhopping schneller zu finden als mein Kollege über Teilkreise mit seinem C8.
    Im März 1987 war ich zu Besuch in Wertheim und durfte die halbe Nacht mit einem 17.5 Zoll Newton durch Löwe und Jungfrau lustwandeln.
    Das hat mir fast die Socken weggeblasen!
    Egal wohin ich ruderte, überall fand ich mehrere Galaxien im Gesichtfeld.
    Am nächsten Tag wurde in den USA bei Coulter ein 17.5 Zoll Spiegelset bestellt.
    Der Unitron für die Anzahlung vertickt.


    1991 bestellten wir zu siebt ein 30"F4.0 Spiegelset bei Star Instruments in Flagstaff, Arizona.
    Der Dob wurde in Eigenleistung gebaut und ein gebrauchter Anhänger gekauft.
    Seit 1993 ist der 30" der Backnanger Sterngucker in Betrieb.
    30" Öffnung auf fast 3000m ü.NN in den Alpen aufstellen heisst,
    das Live sehen zu dürfen, was andere Kollegen fotografieren.


    In manchen Jahren stehen wir damit beim ITT in Kärnten und beim HTT in Herzberg.


    Mein 16 " Reisedobson hat mir auf der Insel La Palma ganz neue Anssichten eröffnet.
    Der Nachteil: Man möchte bei mittelmässigen Bedingungen am Heimatstandort kaum noch raus.


    Aber ab und zu finde ich die Muse dazu ,raffe mich auf und genieße es sehr unter den Sternen zu sein.
    Auch mit kleinerem Gerät. 3",5",8"[:D]
    Jedes Fernrohr und jeder Standort hat seinen Himmel.


    <font size="6">Gucken ist Knorke! [:o)]</font id="size6">

  • Ich bin seit vielen Jahren ausschließlich visuell Beobachtender, nach den ersten frustrierenden und faszinierenden Erlebnissen (unvergesslich: erstmals Saturn mit eigenen Augen) hat mich lange Zeit der "Messier-Gemütlichgang" beschäftigt, das sind alle Messier-Objekte in 4 Jahren (guckst Du hier klicken) - dann kam ein größerer Dobson und 1 Woche Namibia (guckst Du hier) und diverse Astrotreffen am Almberg, Großglockner oder Silvretta, Sternenhimmel aus Griechenland (auch mit der Vespa und kleinem Refraktor - hier klicken ) und manches andere, auch Himmelsführungen für den interessierten Laien aus dem Bekanntenkreis oder der Stadt, und Diverses anderes, derzeit reizt es mich besonders alle Objekte von der Sternmuster-Liste vom BafK (danke Rene) visuell zu sehen - guckst Du hier klicken - es wird nicht langweilig ...

  • Hallo Johannes,


    mein Einstieg war ein heller Stern, der mir als Schüler über viele Abende im Frühsommer auffiel - aus dem Fenster meines Kinderzimmers heraus. Über die Sternkarte im Diercke Schulatlas ermittelte ich Arktur, natürlich mithilfe des Großen Wagens - die einzige Sternfigur, die ich damals am Himmel kannte. Und dann ging es los, das war auch der Spaß am eigenen Erforschen, denn sonst hat in der Familie niemand Sterne geguckt. Was mich sehr fasziniert hat, war die sich drehende Himmelsbühne: Die aufgehenden Sternbilder im Osten, der untergehende Himmelsbereich im Westen. Der 8x30 Feldstecher meines Vaters war irgendwann nicht mehr genug, und schließlich kam der dtv-Atlas und ein 60mm Refraktor dazu. Den habe ich über Jahre - bei "normalem Landhimmel" - viel verwendet, darunter viele Doppelsterne. Die meisten Messier-Galaxien sind da natürlich nur zarte Fleckchen, aber immerhin: Das Licht dieser Fleckchen ist Millionen Jahre zu uns unterwegs, und in Kombination mit den Sternen der Milchstraße fand ich diesen Anblick schon immer sehr ästhetisch.


    Später hat mir dann die Mitgliedschaft in der VSW München neue Horizonte eröffnet: Ich habe Gleichgesinnte kennen gelernt, viel dazu gelernt, und mir einen 10-Zoll Dobson gekauft. Eine Nacht von damals ist mir bis heute besonders in Erinnerung: Anfang Dezember 1986 auf dem Sudelfeld, Helmut hatte seinen 17-Zöller dabei, für damals ein riesiges Gerät. Die Nacht war hervorragend, und ich war auf viele Objekte sehr neugierig, wie sie wohl mit 17-Zoll aussehen würden. So habe ich von 17:30 bis 6:30 durchgespechtelt, auch als die anderen schon längst schliefen: 13 Stunden am Stück, bis heute meine längste durchgehende Beobachtungsnacht. Und wie eingebrannt ist die Erinnerung an NGC 891 mit dem markanten Staubband in sternreicher Umgebung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Damit wären wir wieder beim Gefühl! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, und je besser der Himmel, desto größer ist die Euphorie. Dazu die Original-Aufzeichnung von Hans-Georg aus dieser Nacht vor fast 30 Jahren:


    "Durchwegs PERFEKT. Wolkenlos, brillante Durchsicht. Fernsicht unerreicht; absolut trocken, statische Blitze an Plastikmaterialien bei der kleinsten Berührung ! Grenzgröße Zenit + 7.0 ... unglaubliche Sternenpracht. Sehr mild und angenehm. ... Helmut, Mario und Ben sind schon seit 18:00 am Spechteln; Cirrusnebel muss gigantisch gewesen sein, alle taumeln verklärt herum ! ... [Morgens:] Gigantische Fernsicht, in den Tauern leuchtet schon die Sonne; ab 7:50 Sonnenlicht am Sonnwendjoch: um 7:55 GREEN FLASH direkt am Ostrand der Ellmauer Halt: kurz und intensiv: Jubel !"


    Servus
    Ben

  • Wer Englisch kann, sollte vielleicht mal dieses Online-Buch lesen. Es erzählt die Geschichte der Mars-Erforschung und dabei geht es häufig auch um die Kunst des Sehens bzw. Beobachtens. Das letzte Kapitel ist sogar mehr oder weniger eine Anleitung für Amateure, den Mars zu beobachten, aber darum erwähne ich das Buch nicht. Ich will auch nicht Astronomische Beobachtungen nachspielen. Es ist einfach ein Anreiz, sich das mal selbst anzusehen (dem Mars durchs Teleskop, nicht das Buch). http://www.uapress.arizona.edu/onlinebks/MARS/CONTENTS.HTM


    Gruß,


    Dieter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GerdHuissel</i>
    <br />
    Auch mit kleinerem Gerät. 3",5",8"[:D]
    Jedes Fernrohr und jeder Standort hat seinen Himmel.


    <font size="6">Gucken ist Knorke! [:o)]</font id="size6">
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dem möchte ich mich voll anschließen, bei mir ging es mit noch mit viel kleinerer Öffnung los als bei Gerd, mit einem 30 mm Refraktor aus dem 19. Jahrhundert, den mir mein Großvater im Sommer zum Geburtstag geschenkt hat, nachdem er meine Begeisterung für den Anblick des Mondes im Fernglas mitbekommen hat. Ich habe dann darauf gefiebert, dass die weißen Nächte vorüber gehen, und ich den Andromeda- und Orion-Nebel sehen kann. Schon damals war das Motto „ Ein jedes Fernrohr findet seinen Himmel“ (Überschrift aus Werner Büdeler, Den Sternen auf der Spur, 1963) und dies gilt auch noch heute, damals habe ich mit dem sehr kleinen Teleskop sehr viel Spaß gehabt. Viele Jahre, lange vor Digital-Fotografie und Internet habe ich sehr viel fotografiert, um etwas zu sehen, was meine damaligen Teleskope nicht zeigten. Jetzt hat sich die Situation wieder komplett umgedreht, Astrofotos als Erinnerung für eine Beobachtungsnacht mit der Landschaft und vielleicht dem Teleskop als Rahmen, die visuelle Beobachtung als Schwerpunkt. Der Anblick der Milchstraße, von Gaswolken oder offenen Sternhaufen unter einem dunklen Himmel ist eine ganz andere Erfahrung als der Blick auf ein Foto im Sessel. Das Funkeln der Sterne, das bei der Planetenbeobachtung eher stört kann das Bild lebendig werden lassen. Galaxien sind immer eher unscheinbar, egal wie groß die Öffnung ist, auch das hat seinen besonderen Reiz!


    Ich wünsche allen dunklen Himmel, viele klare Tage und guten Durchblick!


    Thomas

  • Hallo,
    hier, auch etwas verspätet, ein frohes, gesundes Neues Jahr.
    Und hier mein Senf zu dem, was hier bis jetzt zu lesen war, dazu: Anfänge der "Sternguckerei" 1961, aus dem Dirke-Schulatlas, und später die Karten vom Bertelsmann-Atlas zur Orientierung genommen. Der 21.12.1963 war ein großer Schritt mit dem Buch "Welcher Stern ist das", das Büchlein habe noch heute (mag es schon gar keinem mehr zeigen, ist schon sehr "zerlesen". Die opt. Ausflüge habe ich dann mit einem Bino 7x50 mit Stativ unternommen. Alles, was vor die Linsen kam, beobachtet und aufgeschrieben ! Könnte noch seitenfüllend weiter schreiben.
    Jedoch bei aller Technik und Möglichkeiten dem vis. Beobachten treu geblieben. Man wollte mir auch CCD-Beob. "weißmachen", jedoch abgelehnt. Auch die autom. Überwachung von V. St. habe ich abgelehnt. Nur der Drang nach größerer Optik (1998 einen 12.5" Dobson auf Rockerbox) wurde durch "meine bessere Hälfte" gebremst....
    So ist man zufrieden, was man beobachten kann, im Rahmen der Möglichkeiten. Habe es an anderer Stelle schon geschrieben: habe mir vorgenommen, mit 12.5" die Uranus-Monde aufzusuchen und ein Blick auf Neptun zu werfen. Außerdem kommen dann im März d. J. wieder die Vorhersagen der AAVSO für die V. St. Danach wird dann das eigene Beob.-Programm erstellt. So hat man jeden Monat dann etwas zu tun, ob am Morgenhimmel oder Abendhimmel, "Grenzgröße Temperatur" wäre -25° (da hielt ich es 30 Min. aus), aber das ist schon sehr lange her (und bezieht sich auf NDS.
    Heute früh er schöne Anblick: knapp 1 cm "Neuschnee" !


    Gruß Guenther

  • Hallo,


    Seit über 30 Jahre beobachte ich jetzt visuell.


    Auch ich habe klein angefangen, ausgehend von einem kleinem Fernrohr
    mit 30mm Öffnung, hin zum "Quelle Newton" und seit ein paar Jahren
    mit einem 12" Newton.



    Mich reizt an der visuellen Beobachtung das selbst entdecken der
    Nebel, Sternhaufen und Galaxien.
    Mir gefällt es sehr, wenn ich ein kleines Nebelchen im Okular
    ausmachen kann, um dann mit geduldigen Beobachten aus diesem dann
    kleine Strukturen hervorzulocken.



    Zu meinen Objekten die mich interessieren gehören auch Kometen.
    Es ist für mich immer wieder etwas schönes, so ein kleines diffuses
    Bällchen zwischen den Sternen auszumachen, besonders mit dem Wissen
    im Hinterkopf, das dieses Bällchen genau in diesem Augenblick um
    unsere Sonne "herumfliegt".



    Was ich auch immer mal wieder mit meinem Teleskop am Nachthimmel
    aufstöbere, sind Supernovae in anderen Galaxien.
    Wann ich dann am Okular das kleine Lichtpünktchen in einer anderen
    Galaxie ausmache, ist das schon etwas großartiges.


    Für mich ist so ein manchmal sehr schwaches Lichtpünktchen mehr als
    nur ein Stern neben einer Galaxie.
    Wenn das Wissen vorhanden ist, was da draußen vor langer Zeit
    passiert ist, und wie lange das Licht gebraucht hat, um jetzt von
    meinem Teleskopspiegel aufgefangen und in mein Auge reflektiert
    wurde, dann sehe ich darin mehr, als nur ein kleines Lichtpünktchen.



    Ich möchte mich hier den Zitat von Wolfgang Steinicke vorbehaltlos
    anschließen:


    <font color="limegreen">Die Beobachtung von Objekten gewinnt aus meiner Sicht aber
    gerade dann sehr stark an Reiz, wenn wenn man Kenntnisse über die
    physikalische Natur des Objekts, dessen Stellung im Kosmos und die
    geschichtlichen Hintergründe besitzt.</font id="limegreen">


    Vermutlich ist auch aus diesem Grund mein Bücherregel gut gefüllt
    mit Astronomie und Astrophysik...



    Ich war auch lange Zeit, neun Jahre mit einer GoTo Montierung am
    Himmel unterwegs.
    Das ist erst mal eine feine Sache, alles per Knopfdruck ansehen zu
    können.
    Was ich aber dann, beim zurück auf eine simple Zwei- Achsensteuerung
    feststellen musste ist, das ich die Orientierung und die Kenntnis
    gerade der kleinen Sternbilder verlernte.
    Mit GoTo ging der "direkte Kontakt" zum Nachthimmel verloren.



    Was mir draußen in der Natur beim beobachten sehr gefällt, ist die
    Ruhe in der Nacht. Die frische, und zum Teil auch kalte Luft tut
    sehr gut.
    Für mich ist das beobachten draußen in der Natur auch so etwas wie
    eine Flucht aus dem Alltagslärm und der Alltagshektik.
    Ich setzte mich auch öfters nur auf meinem Stuhl, und sehe mir den
    Sternenhimmel einfach mit meinem Augen an.



    Im diesem Sinne:
    Immer genug Sterne vor Linsen und/oder Spiegeln.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!