Thomas,
ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Probier's einfach aus! Der Aufwand hält sich ja in Grenzen und ist reversibel.
Meine Kalkulation zur Verformung habe ich ja aufgezeigt, nach der ein Pyrexspiegel (Borofloat und Quarz spielen ja auch in der Liga) ab 10 cm Öffnung mit einer Temperaturdifferenz hinten/vorne von weniger als 1K Probleme kriegt.
Das Durchrechnen der Verformung überlasse ich gerne Dir. Ein Ansatz könnte sein, dass man sich überlegt, welcher Biegradius sich ergibt, wenn ein X mm dicker Spiegel auf der Rückseite um den Faktor Y (= Wärmeausdehnungskoeffizient*Temperaturdifferenz + 1) größer ist als auf der Vorderseite. Die Vorderseite und Rückseite entsprechen dann zwei Kreisbögen, deren Radien sich um den Faktor Y unterscheiden:
r-vorne = r-hinten * Y = (r-vorne + X) * Y ... usw.
Diesen Radius kannst du jetzt als Zernikefehler zum Oberflächenfehler hinzuaddieren. (1. Näherung)
Weiterhin wird der Temperaturgradient am Rand aber nicht homogen verlaufen, da dort Wärme über den Rand abgegeben wird. Im Spiegel wird sich ein Wärmefeld ergeben. Daraus wiederum Temperaturlinien, daraus Materialausdehnungen. Naja, das jetzt zu rechnen wird mir zu kompliziert. In 2 Näherung könnte man sagen: Der Rand hält seinen alten Krümmungsradius (Randzone ~ Spiegeldicke), während die Mitte sich zusätzlich gekrümmt hat. Frag mal die Selbstschleifer, was die dazu sagen, wenn ihr Rand beim Polieren so einen Zonenfehler hat.
Gruß