Beiträge von Kalle66 im Thema „HS-Heizung sinnvoll?“

    Thomas,
    ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Probier's einfach aus! Der Aufwand hält sich ja in Grenzen und ist reversibel.


    Meine Kalkulation zur Verformung habe ich ja aufgezeigt, nach der ein Pyrexspiegel (Borofloat und Quarz spielen ja auch in der Liga) ab 10 cm Öffnung mit einer Temperaturdifferenz hinten/vorne von weniger als 1K Probleme kriegt.


    Das Durchrechnen der Verformung überlasse ich gerne Dir. Ein Ansatz könnte sein, dass man sich überlegt, welcher Biegradius sich ergibt, wenn ein X mm dicker Spiegel auf der Rückseite um den Faktor Y (= Wärmeausdehnungskoeffizient*Temperaturdifferenz + 1) größer ist als auf der Vorderseite. Die Vorderseite und Rückseite entsprechen dann zwei Kreisbögen, deren Radien sich um den Faktor Y unterscheiden:
    r-vorne = r-hinten * Y = (r-vorne + X) * Y ... usw.
    Diesen Radius kannst du jetzt als Zernikefehler zum Oberflächenfehler hinzuaddieren. (1. Näherung)


    Weiterhin wird der Temperaturgradient am Rand aber nicht homogen verlaufen, da dort Wärme über den Rand abgegeben wird. Im Spiegel wird sich ein Wärmefeld ergeben. Daraus wiederum Temperaturlinien, daraus Materialausdehnungen. Naja, das jetzt zu rechnen wird mir zu kompliziert. In 2 Näherung könnte man sagen: Der Rand hält seinen alten Krümmungsradius (Randzone ~ Spiegeldicke), während die Mitte sich zusätzlich gekrümmt hat. Frag mal die Selbstschleifer, was die dazu sagen, wenn ihr Rand beim Polieren so einen Zonenfehler hat.


    Gruß

    Gerd,
    wenn du unbedingt eine Heizung einbauen willst, dann setz die doch auf die Innenseite des Tubus, dort wo ein rückseitiger Lüfter die Luft anschließend "abholt" und um den Spiegel herum saugt. Dass wäre wesentlich schonender (m.E. immer noch "Holzhammermethode") für die Optik und käme einem "Dauerfön" gleich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nächte mit leichten, dünnen Nebel ergeben oft die beste Luftruhe. Planeten sind bei diesen Bedingungen oft sehr gut beobachtbar. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Mit einer beheizten Optik wirst du davon nichts haben, wenn bei mehr als 50-facher Vergrößerung die Beugungsringe "tanzen", mit einem verformten Spiegel, dass der Strehl bei Zimmertemperatur landet.

    Kurt,
    die versuchen sich auf eine Gratwanderung. Eigentlich wollen sie ja nicht heizen, sondern eine "Unterkühlung" verhindern. Dabei wird m.E. ignoriert, das die einzig bezahlbare Klimatisierungstechnik (ohne einen Temperaturgradienten zu erzeugen) eine "Belüftung mit Raumtemperatur" ist. [:D] Raumtemperatur im Freien ist gleich "Lufttemperatur". Ganz nebenbei liegt die über dem Taupunkt, sonst herrscht Nebel/Regen/Schnee.

    Chris,
    wenn schon, dann würde ich ja den Wärmegradienten vom Heizelement Rückseite zur Spiegelseite vorne kalkulieren UND darauf aufbauend die Verformung des Spiegels in Lambda Wellenlängeneinheiten, wenn das Glas an der Folie wärmer ist und der Spiegeldurchmesser hinten dadurch größer ist. Bei Verformungen von mehr als Lambda/8 (dürfte so bei 60 Nanometer sein) wäre das KO-Kriterium erreicht, es besser nicht zu machen.


    Zum Vergleich: Ausdehnungskoeffizent Borosilikatglas (Pyrex) 2,2 E-6 je K ... da bin ich also bei einem 10cm-Spiegel schon bei einer Längenzunahme von 100 Nanometer je Kelvin. Und wenn er auf der Rückseite 100 nm größer ist als vorne, dann verbiegt er sich, wie ein Bimetallstreifen im Thermoschalter.


    Die Wärmeleitfähigkeit von Pyrex liegt bei 1,1 W je Meter, Kelvin, da ist sogar Beton mit 2,1 besser.


    Gruß