Beiträge von Eikonal im Thema „Astronomie in Göttingen“

    Hallo


    die avgoe wird Dir nicht weiterhelfen können, denn die Instrumente, die Dich interessieren, stehen allesamt in den historischen Sammlungen der Institute der Fakultät für Physik (Friedrich-Hundt-Platz 1). Täglich öffentlich zugänglich sind:


    - Zwei Spiegelteleskope nach Gregory und Gaussens Vize-Heliotrop in der Sammlung des 1. Physikalischen Instituts. Erstere ausgestellt im Foyer des Physik-Gebäudes vor den Hörsäalen in einer Vitrine. Zweiterer in der Sammlung, die im Rahmen der Sonntagsspaziergänge gelegentlich geöffnet hat.
    - Ein Broda-Kreis von Reichenbach (wahrscheinlich von Gauss für die Hannoversche Landesaufnahme benutzt) in der Sammlung des Institus für Geophysik, Gebäudeteil F, 2. Etage
    Und im Institut für Astrophysik, Gebäudeteil F, 4. Etage
    - Ein Spiegelteleskop von Herschel, angefertigt im Auftrag der britischen Krone als eines von fünf Instrumenten (das war eine Art Subventionsprogramm für Herschel), persönlich übergeben an Tobias Mayer durch den britischen Kronprinzen anläßlich seines Besuchs in Göttingen
    - Ein Kometensucher von Merz, 20 cm Durchmesser, auf einer äquatorialen Montierung
    - Der Göttinger Heliometer von Fraunhofer für Gauss gebaut, überarbeitet 1871 durch Repsold für die deutsche Venus-Transit-Expedition
    - Ein Quadrant von Pistor und Martins
    - Der sechsfüssige Göttinger Mauerquadrant von Byrd
    - Ein Passageinstrument von Heyde von 1904


    Einige Dutzend Instrumente sind in der Sammlung des Instituts für Astrophysik eingelagert und können nur nach Voranmeldung und Nachfrage besichtigt werden. Dazu gehört unter anderem Gaussens Dollond-Fernrohr.


    Im Stadtmuseum befindet sich als Leihgabe das Dollond-Fernrohr, das Georg Christoph Lichtenberg als Geschenk von Georg III. bekommen hat.


    Nach Voranmeldung besichtigen kann man:
    In der Bibliothek des Instituts für Astrophysik den von Gauss benutzten Reichenbach-Theodoliten, sowie den Spiegel des Herschel-Teleskops.


    In der Neuen Sternwarte am Geismartor befinden sich noch die Höhenkreise der Meridiankreise von Repsold und von Reichenbach, sowie ein Refraktor auf einer Repsold-Montierung (komplett mit astatischen Stangenpendel-Regulator) mit Optik von Hertel und Reuss, komplett mit Beobachter-Bühne und Lederbespannter Holzkuppel.


    Das magnetische Observatorium von Gauss, ein komplett ohne Eisenteile gebautes, großes Holzhaus, befindet sich auf dem Gelände der Erdbebenwarte, das Magnetometer, sowie der erste elektromagnetische Telegraph befinden sich in der Sammlung des 1. Instituts.


    Das ist zumindest ein grober Überblick.


    In der Region zu empfehlen ist auch noch das astronomische Kabinett in der Orangerie in Kassel, das die Sammlung astronomischer Instrumente der Landgrafen von Kassel beherbergt, mit der in Europa nur ein halbes Dutzend anderer Sammlungen überhaupt mithalten können.


    Viele Grüße,
    Kai.