Beiträge von portaball im Thema „APM 150mm f/5,5 45° Grossfernglas“

    So, jetzt habe ich auch mal die Austrittspupille beim Borg (125/800) gemessen.
    Hier komme ich mit dem 32mm Kasai auf 5,5mm obwohl es rechnerisch eigentlich nur 5,0mm sein sollten...
    Die Durchmesser der Objektive sind fix, aber ihre Brennweiten sowie die Brennweite des Okulars müssen nicht unbedingt genau stimmen.


    Erstaunlich ist auf jeden Fall, dass Borg und das 150er APM mit dem gleichen Okular praktisch die selbe AP haben, was aber auch erklärt, dass das APM seine grössere Öffnung nicht ausspielen konnte.


    Grüsse Jochen

    Da ich das 150er Bino morgen wieder zurückbringe habe ich eben noch schnell die Austrittspupille gemessen.
    Sie sollte mit dem 32mm Kasai eigentlich 5,8mm betragen, ist aber definitiv etwas kleiner.
    Ich habe an der Schieblehre 5,8mm eingestellt und die Lehre dann an die Austrittspupille gehalten, da ist eindeutig noch etwas "Luft"
    Wenn ich die AP mit der Schieblehre messe komme ich auf 5,6mm, was dann eine Öffnung von 144,2mm bedeuten würde.
    Es ist also durchaus möglich, dass die Objektive tatsächlich leicht vignettiert sind.
    Das Ergebnis war bei beiden Tuben identisch.


    Natürlich kann auch die Brennweite des Okulars variieren und natürlich gibt es auch noch einen Messfehler.


    Für den Gegentest mit dem Borg hatte ich heute keinen Nerv mehr, ich werde das aber die Tage nachholen und das Ergebnis hier posten.


    Grüsse Jochen

    Hallo Norman,


    danke für den Hinweis, so schnell entstehen Missverständnisse, ich stand da bis eben wirklich auf dem Schlauch.


    In meiner PN an Stathis wollte ich keine Informationen bezüglich der AP weitergeben, sondern habe ihn gefragt, wie ich die AP am besten messe und was ich beachten muss um brauchbare Messergebnisse zu erhalten, ich habe das nämlich noch nie gemacht.


    Diese technischen Dinge, die ja nichts mit dem Thema an sich zu tun haben, wollte ich sie aus dem Thread raushalten.
    Bei seiner Erklärung der Messung hat Stathis dann auch die Sache mit meiner Augenpupille und der Dunkeladaption angesprochen, was ich als wirklich relevanten Punkt auch gleich hier habe einfliessen lassen.
    Möglicherweise kam das 150er APM durch meine nicht vollständige Dunkeladaption beim Test mit den 32er Kasai schlechter weg als es ist.


    Mein Anliegen ist es so objektiv wie möglich zu vergleichen und zu berichten, was natürlich Denk- und Verfahrensfehler nicht ausschliessen kann.
    Der Grund für den Test ist auch rein mein persönliches Interesse, weil es zum 150er Bino keine hilfreichen Berichte im Netz gibt.
    Das wollte ich ändern, auch um anderen potentiellen Interessenten eine Hilfe zu sein.
    Ausserdem probiere natürlich auch gerne alles mit den eigenen Augen aus ;)


    Ich bin ein eher kritischer Mensch, der mit seiner Meinung nicht hinterm Berg hält und meist auf der Suche nach Perfektion ist - aufmerksamen Forenbesuchern und auch Markus dürfte das nicht entgangen sein ;)
    Deshalb ist es ihm um so höher anzurechnen, dass er mir jetzt schon das zweite Instrument zum Testen überlassen hat, obwohl er nicht davon ausgehen konnte, dass mein Resumé positiv sein würde.


    Grüsse Jochen

    Hi Guenther,


    danke für den Link.
    83 Kilo Gewicht sind ein Wort und die parallaktische Montierung ohne Möglichkeit das Bino zu drehen ist furchtbar unpraktisch oder vielmehr kaum nutzbar.
    Es ist vergleichbar mit meinem C8 Doppelteleskop, das wiegt aber nur 12 Kilo...


    Markus, ich hatte ja geschrieben, dass Dein 150er Bino nicht schlecht ist
    bei 25x ist es mit dem Borg auf Augenhöhe und bei 50x immer noch ganz gut mit dabei.
    Meiner Meinung nach ist das auch der Vergrösserungsbereich, in dem man so ein Instrument benutzt, aber manche sehen das halt leider anders.


    Und Du hast Recht, selbst mit gebrauchten Optiken kam mein Borg fast auf den doppelten Preis, Material und meine Arbeit nicht eingerechnet.
    Als Hutech noch 125er Borg Binos angeboten hat kosteten diese $18.000 und ich habe hier eine Anzeige von einem Gebrauchten für $13.000


    Natürlich kann man die Beiden wirklich nicht miteinander vergleichen, ich wollte es aber dennoch tun und finde Dein 150er schlägt sich nicht schlecht.
    Wer nicht basteln will oder kann und keine Unsummen ausgeben möchte ist damit gut bedient - aber er sollte auch kräftig sein :)
    Dass es für mich keine Option ist liegt auf der Hand.


    Auf Anregung von Stathis werde ich am Wochenende noch die Austrittspupillen vermessen.
    Er hat mich auch noch auf einen anderen Gedanken gebracht, meine eigene Pupille respektive Dunkeladaption.
    Auch wenn mein Himmel hier sehr dunkel ist, meine Umgebung ist es nicht.
    Ich habe hinter dem Haus eine Strassenlaterne und auch einige erleuchtete Fenster in der Nachbarschaft.
    Deshalb kann ich keine perfekte Dunkeladaption haben, was aber der Grund sein kann, weshalb das 150er APM mit dem 32er Kasai keinen Vorteil hatte.


    Grüsse Jochen

    Stathis,


    ja, mich hat es auch gewundert, dass ich den Unterschied so deutlich sehen konnte.
    Aber der Grössenunterschied von M13 war deutlich und auch das sichtbare Feld war klar unterschiedlich gross.
    Ich habe je sehr genau darauf geachtet welche Sterne ich in welchem Bino sehe.


    Bezüglich der Messung der AP habe ich Dir eine mail geschickt.


    Roland, im Prinzip gibt es den thread zum 2" Binoansatz schon, sogar sehr ausführlich und mit interessanten links, nur halt nicht in diesem Forum:


    http://forum.astronomie.de/php…/showflat/Number/1160980/


    Wenn das nicht reicht eröffne doch einen Thread hier, dann trage ich die Infos noch mal alle zusammen.


    Grüsse Jochen

    Hallo Günther,


    ja, ich erinnere mich, Du hattest darüber schon mal geschrieben.
    Wäre es denn denkbar, dass Du mir einen Scan / Photo dieser Anzeige per mail zukommen lässt, ich würde das gerne mal sehen.


    Roland, soweit ich weiss ist Harry Siebert der einzige, der 2" Binoansätze in Kleinserie baut.
    Es gibt den Black Knight mit 45mm Öffnung, der aber eine extrem lange Lieferzeit hat:



    Und dann gibt es den etwas kleineren Echelon mit 40mm Öffnung:



    Ich hatte den letzteren welcher auch den Vorteil hat, dass man ihn selbst am Stern kollimieren kann, in dem man die Schrauben an den Prismen leicht öffnet und dann die Prismen kippt bis die Bilder deckungsgleich sind.


    Das Problem ist, dass man 2" Binoansätze nicht mit Glaswegkorrektoren verwenden kann, auch wenn Harry natürlich etwas anderes behauptet ;)
    Es gibt nur ganz wenige 2" GWK und GWKs haben prinzipbedingt im Randbereich der Linsen eine schlechte Leistung, aber genau dieser Randbereich ist durch die 2" Binoansätze gefordert - zumindest wenn man Weitfeldbeobachtunegn machen will.
    Was aber wenn nicht Weitfeldbeobachtungen sollten der Grund für einen 2" Binoansatz sein?


    Um ihn artgerecht einzusetzen muss man also die trusses seines Dobsons um 170mm kürzen und einen entsprechend grösseren Fangspiegel einbauen - ich habe das ja alles durchgemacht :)
    Das Gewicht des Echelon selbst ist kein Problem, er ist sogar leichter als ein 1,25" Baader, aber die Baulänge des Ansatzes in Verbindung mit 2" Okularen sowie das Gewicht von zwei 2" Okularen sollte man nicht unterschätzen...


    Da mein C8 Doppelteleskop sowohl an Deepsky wie auch an Jupiter die deutlich bessere Performance zeigte habe ich das Projekt aufgegeben.
    An grösseren Dobsons jenseits der 16" kann so ein 2" Siebert aber durchaus Sinn machen, das ist aber nicht meine Welt...


    Grüsse Jochen

    Hallo Rolf,


    mit Doppelteleskop habe ich im Vergleich zum 12,5" Dobson nicht den 125er Doppelrefraktor gemeint, sondern das Doppel C8.
    Sorry, dass ich das nicht klar herausgestellt habe.


    Dennoch ist es nicht ganz so einfach, für den 2" Binoansatz musste der Fangspiegel und damit auch die Obstruktion so gross werden, dass das Kontrastverhalten merklich gelitten hat.
    Deshalb gab es durchaus ausgedehnte Objekte mit geringer Flächenhelligkeit, welche im Doppel 125er sicherer zu erkennen waren als im Dobson mit Binoansatz.
    Ohne Binoansatz mit kleinem Fangspiegel war es natürlich anders.


    Die Komplette Geschichte dazu kannst Du aber hier nachlesen, da habe ich alle 4 Teleskope miteinander verglichen.
    Und natürlich ist das nur mein rein subjektiver Eindruck und ich fand monokulare Beobachtung immer schon sehr ernüchternd und erlebe durch die Doppelteleskope zum ersten mal wirkliche Zufriedenheit beim Beobachten.



    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=183195&whichpage=1


    Kai, ich muss alles selbst ausprobieren und hierfür bringe ich einiges an Energie auf :)
    Da es sich meist um nicht alltägliche Instrumente handelt teile ich meine Eindrücke gerne.
    So können andere von meinen Erfahrungen profitieren, wie auch ich schon viel von Berichten Anderer profitieren konnte.
    Es ist immer ein Geben und ein Nehmen :)


    Grüsse Jochen

    Danke für euer feedback !


    Zum Himmel.
    Nun Perfekt war vielleicht etwas missverständlich, natürlich geht es noch besser, aber er war so gut, dass ich einen sauberen Vergleich machen konnte.
    Die Milchstrasse war sichtbar, aber das geht hier auch noch besser.
    Dummerweise habe ich vor lauter testen den SQM nicht genutzt, geschätzt durfte es aber um 20,5 gelegen haben.


    M31 ist für mich generell ein schwieriges Teil und ich habe von hier aus noch nie die Staubbänder gesehen.
    Das liegt zum Einen daran, dass ich kein wirklich geübter Beobachter bin, zum Anderen gibt es hier Nachbarn und Strassenlaternen, die Dunkeladaption ist also nie perfekt.
    Allerdings waren beide Begleitgalaxien klar und deutlich sichtbar.
    Da diese ja schwächer sind habe ich versucht daran einen Unterschied der beiden Geräte fest zu machen, was aber nicht möglich war.


    Roland, 12,5" Dobson mit Binoansatz, sogar 2" habe ich ja getestet, für mich kommt das aber bei Weitem nicht an ein Doppelteleskop heran.
    Auch DoppelDobsons habe ich intensiv angedacht, aber die sind mir zu gross, schwer und heikel - ich will was Einfaches und Leichtes zum Schnellspechteln :)


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob der 140er ED mit 180mm mehr Brennweite einen Vorteil bringt, aber wie schon mit dem 150er APM muss ich es einfach ausprobieren :)
    Auf jeden Fall muss man mit solchen Instrumente beste Bedingungen aufsuchen, sprich ich freue mich schon auf die Alpen :)


    Kai, ich denke auch, dass der Farbfehler nicht der Grund ist, weshalb der 150er nicht die Performance des ED bringt.
    Ob die Linsen wirklich schlecht sind oder nur verspannt / schlecht zentriert kann ich nicht sagen.
    Ich habe mit dem Gedanken gespielt das Ding zu behalten und neue Zellen für die Linsen zu drehen, aber das Risiko, dass er dann immer noch nicht perfekt ist, ist mir einfach zu gross.


    Grüsse Jochen

    Hallo Guenther,


    so sehe ich das auch.
    Lieber einen dunkleren Standort aufsuchen, das bringt mehr als eine etwas grössere Öffnung.


    Dennoch werde ich noch nicht ganz Ruhe geben, ich werde mir demnächst ein Doppelteleskop aus den neuen APM 140mm ED Objektiven bauen :)


    Grüsse Jochen

    Heute Abend konnte ich unter wirklich perfekten Bedingungen das 125mm Borg gegen das 150mm APM testen.
    Hier die beiden Instrumente beim Auskühlen nach Sonnenuntergang:



    Als erstes ist mir aufgefallen, dass man den minimalen Unterschied von 800mm zu 825mm Brennweite beim sichtbaren Feld deutlich bemerkt.
    Mir gefällt das weitere Feld deutlich besser und nun ist mir endgültig klar, dass ich nicht länger über ein Doppelteleskop mit 1000mm Brennweite nachdenken muss.


    Als erstes habe ich meine Lieblingsokulare, die 32mm Kasai mit 85° Feld eingesetzt.
    Mit diesen Okularen und 25facher Vergrösserung ist zwischen den beiden Instrumenten kein Unterschied festzustellen.
    Getestet habe ich am Perseus Doppelhaufen, am M13 und M31


    Mit den 17mm Ethos und 50facher Vergrösserung wird es langsam spannend.
    Bei M31 kann ich auch mit diesen Okularen keinen Unterschied sehen.
    Bei M13 sehe ich einen leichten Vorteil für das Borg, hier sehe ich mehr aufgelöste Sterne und mehr Granulation während mir das APM nur einen Wattebausch zeigt.


    Im Doppelhaufen wird der Unterschied dann aber klar sichtbar.
    Nicht nur, dass der Borg das ästhetischere Bild zeigt, man sieht auch mehr Sterne an der Wahrnehmungsgrenze.
    Der Doppelhaufen ist für diesen Vergleich sehr gut geeignet, weil er viele schwache Sterne in schönen Mustern zeigt, die man sich sehr gut merken und vergleichen kann.


    Als nächstes schaute ich mir M57 an.
    Hier muss man schon etwas höher vergrössern, also nahm ich die Ethos 13 (65x) und Ethos 10 (80x)
    Hier hat der APM gegen den Borg dann keine Chance mehr, die Bilder sind deutlich flauer.


    Natürlich wollte ich mir auch die Sterntests der Objektive und den Farbfehler genauer ansehen, dazu schwenkte ich zur Vega und verwendete die 10mm Ethos.


    Im Borg zeigten sich zwei perfekte Beugungsbilder und keinerlei Farbe weder im Fokus noch ausserhalb des Fokus.
    Im APM zeigte sich im Fokus eine leichte blaue Halo rund um den Stern, die ich aber als absolut nicht störend und gravierend bezeichnen würde.
    Ausserhalb des Fokus zeigten die Beugungsbilder eine pinkfarbene Färbung.


    Die Sterntests selbst sind bei den beiden APM Objektiven leider nicht perfekt.
    Auf der einen Seite ist das Beugungsmuster oval und ändert seine Lage beim Fokuswechsel, ich denke hier handelt es sich um Astigmatismus.
    Auf der anderen Seite ist der Sterntest asymetrisch verzogen, sprich das helle Zentrum sitzt ausserhalb der Mitte.
    Was hierfür die Ursache ist kann ich nicht sagen, eventuell handelt es sich um Coma oder die Linsen im Objektiv sind nicht sauber zentriert:


    http://www.telescope-optics.ne…ttern_and_aberrations.htm


    Welches Fazit ziehe ich aus dem Test?
    Für Weitfeldbeobachtungen bei geringen Vergrösserungen ist das 150mm APM Bino ein hervorragendes Instrument, auch wenn es seine immerhin 25mm grössere Öffnung gegenüber dem Borg nicht ausspielen kann.
    Die CA ist erstaunlich gering, vor allem wenn man sich die Öffnung und das Öffnungsverhältnis vor Augen hält.
    Bei Vergrösserungen über 50fach wird der Vorteil der besseren optischen Qualität des 125mm ED deutlich sichtbar und die kleinere Öffnung zeigt auch mehr Sterne.


    Ich bin mir nicht sicher, ob der Tausch der Prismen gegen EMS und die Herstellung neuer Präzisionszellen, um die Linsen wirklich sauber zu zentrieren die Sachlage grundsätzlich ändern würden.


    Dennoch finde ich die Objektive des APM nach wie vor sehr verlockend, weil es die einzigen auf dem Markt sind, die 150mm Öffnung mit einer so kurzen Brennweite und einem sehr geringen Farbfehler bieten.


    Aber vielleicht sollte ich auch einfach beim 125mm Borg bleiben und mein Öffnungsfieber ignorieren...


    Grüsse Jochen

    Leider sind die Wetteraussichten weiterhin schlecht :(


    Also nutze ich die Zeit für einige allgemeinen Informationen und Gedanken.


    Zuerst mal zum Gewicht des 150ers.
    Ja, ein Leichtgewicht ist er leider wirklich nicht und bringt genau 20 Kilo auf die Waage:



    Wenn ich mir die beiden Binos so nebeneinander anschaue denke ich immer, wie riesig doch 6" gegenüber 5" erscheinen, der Unterschied ist deutlich grösser, als man von der reinen Zahl 1" Differenz erwarten würde.
    Um das zu verdeutlichen habe ich mal ein Bild gemacht:



    Ich habe auch ein wenig mit dem "telescope limiting magnitude calculator" gespielt.
    Bei 50facher Vergrösserung sollte ein 5" Refraktor eine Grenzgrösse von mag 13,2 haben, beim 6zöller sind es mag 13,5
    Ein C8 ist mit mag 13,6 angegeben, was sich ja mit der landläufigen Meinung deckt, ein 6" Refraktor sei einem 8" SCT ebenbürtig.


    Speziell bei M13 seh ich immer einen deutlichen Unterschied zwschen dem 125mm Borg und dem C8 bino.
    Ich bin sehr gespannt, wie sich das 150mm bino hier schlägt...


    Grüsse Jochen

    Hallo Markus,


    ich glaube Guenther meinte Dein 100mm APO Glas...


    Das Wetter ist heute zumindest am Tag halbwegs brauchbar, deshalb habe ich heute einen Vergleich des 150mm APM mit dem 125mm BORG Seite an Seite gemacht.


    Hier erst einmal ein Bild der beiden Kontrahenten:



    Testobjekt war wie immer ein etwa 800m entfernter Telegrafenmast, welcher sich durch die Oberflächenstruktur des Betons sowie einiger Kabel und Schaltkästen sehr gut eignet Schärfe und Kontrast zu beurteilen.


    Beide Geräte haben ja fast die gleiche Brennweite (800mm <-> 825mm) so dass die Vergrösserungen von 25x, 50x, 66x und 80x für beide gleich sind.


    Begonnen habe ich mit dem APM und die Vergrösserungen gesteigert.
    Die Bilder waren wirklich gut, auch wenn man ab 65x parallel zum Turm eine ganz zarte grüne Linie sehen konnte.
    An Kabeln und anderen Details konnte ich keine Farbe sehen.


    Als ich dann auf den Borg gewechselt habe ist mir sofort aufgefallen, dass die Bilder brillianter waren. Das gilt für alle Vergrösserungen und auch bei 80x war absolut keine Farbe zu sehen.


    Am Ende bin ich von 80x am BORG noch mal direkt auf 80x am APM gegangen, und ja, Schärfe und Kontrast sind beim BORG wirklich etwas besser.


    Allerdings darf man nicht vergessen, dass der BORG ein ED APO ist und der APM bei gleicher Brennweite ein Zoll mehr Öffnung hat.
    Dafür finde ich den geringen Unterschied mehr als erstaunlich.
    Ich habe auch mal ein 100mm APM Semi APO Bino besessen, das zeigte deutlich mehr Farbe und lange nicht diese Schärfe und diesen Kontrast.


    Die grosse Frage ist nun, wie verhält sich das am Nachthimmel.
    Bringt das eine Zoll mehr Öffnung des APM mehr als die bessere optische Qualität des BORG?


    Ich habe versucht Bilder bei 80x mit dem iPhone zu machen.
    Die sind natürlich nicht sehr gut geworden, aber ich denke man kann die von mir erwähnten kleinen Unterschiede sehen und wird feststellen, dass ich der APM wirklich sehr gut schlägt.


    Zuerst der APM:



    Und hier der BORG:



    Grüsse Jochen

    Hallo Guenther,


    genaugenommen ist das 152er ein 150er, es gibt nur dieses eine Modell, keine Ahnung weshalb Wolfi es mit 152mm angibt.
    Was die Vergrösserungen angeht denke ich, dass man die Ferngläser in China mit diesen Sets von Standardokulare bestellen kann.
    Das bedeutet aber nicht, das andere Okulare nicht auch passen.
    Es gibt bei Grossferngläser zwar immer wieder mal das Problem, dass das eine oder andere Okular nicht in den Fokus kommt die meisten Okulare passen aber.


    Wie hoch man mit einem solchen Instrument vergrössern möchte ist eine sehr subjektive Angelegenheit.
    Es gibt Leute, die wollen damit Planetenbeobachtungen jenseits der 250x machen.
    Mir persönlich gefällt so ein Instrument am Besten zwischen 25x und 50x, vielleicht auch mal 75x
    Für mich sind das Instrumente für weite Sehwinkel und grosse Austrittspupillen, so dass man auch mal Nebelfilter einsetzen kann ohne dass einem das Licht ausgeht.
    Für alles darüber bevorzuge ich meine Doppel SCT, die dann ihre Brennweite und Öffnung ausspielen können.
    Aber das ist wie gesagt alles Geschmacksache.


    Grüsse Jochen

    Hallo Guenther,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dobsongucker</i>
    Frage: kennst du die TS-Ransburg- Seite ? Da wird doch ein "Groß-Bino" angeboten, Semi-Apo Triplet Doppelrefraktor, mit einem stolzen Preis.
    Vergrößerungen bis 103fach "empfehlenswert".
    Wolfi hat in seinem Programm auch das Gerät "APM" für 2990,- Euronen.
    Sorry, aber deine Aussage "es gibt einfach nichts vergleichbares auf dem Markt" stimmt so nicht.....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für mich ist ein 100mm Glas kein mit einem 150mm Glas vergleichbares Instrument, das eine hat immerhin 50% mehr Öffnung...


    Und das 150mm TS-Gigant Bino ist absolut baugleich mit dem, welches ich gerade hier habe.
    Die kommen alle aus der selben Schmiede, es gibt sie mit 45° und 90° Einblick und sie nennen sich dort BA6, hier ein Link zum Hersteller:


    http://www.united-optics.com/P…A6_Series/BA6_Series.html


    Aber Du hast Recht, es gibt noch ein vergleichbares Glas, das 150mm Fujinon, das hätte ich der Vollständigkeit halber vielleicht erwähnen sollen.
    Allerdings hat es keine 2" Wechselokulare, also doch nicht wirklich vergleichbar...


    Grüsse Jochen

    Hallo Günther,


    die Astrofotografie ist immer stärker auf dem Vormarsch, teilweise zu Lasten der visuellen Beobachter, weil die Instrumente auf dem Markt immer mehr Kompromisslösungen darstellen.
    Ich bin ein rein visueller Beobachter und liebe es mit eigenen Augen die Wunder am Nachthimmel mit eigenen Augen "live" erleben zu dürfen.
    Das ist für mich ein extrem ergreifendes und befriedigendes Erlebnis.


    Meine Anfänge machte ich mit einem grossen Dobson, später kam ein Binoansatz und im letzten Jahr machte ich meine ersten Erfahrungen mit Doppelteleskopen.
    Diese Erfahrungen waren so umwerfend und mit nichts was ich vorher gesehen hatte vergleichbar, dass es mein Anliegen ist diese wundervollen Erfahrungen des binokularen Beobachtens mit einem Objektiv pro Auge auch anderen Sternfreunden näher zu bringen.
    Deshalb versuche ich interessante Instrumente in die Finger zu bekommen oder auch selbst zu bauen um darüber berichten zu können.
    Dass es speziell über dieses hochinteressante 150er Bino praktisch keine Informationen und Berichte von Besitzern und Nutzern gibt war mir schon lange ein Dorn im Auge.
    150mm Öffnung bei 825mm Brennweite mit einem triplett also viel Licht, grosses Feld, grosse AP (Nebelfilter) und möglicherweise erträgliche CA sind speziell binokular extrem spannend, denn es gibt einfach nichts vergleichbares auf dem Markt.


    Grüsse Jochen

    Hallo Günther,


    man kann ein SCT nicht mit einem Refraktor vergleichen.
    Alleine das Kontrastverhalten des Refraktor und die Obstruktion des SCT sorgen dafür, dass es sich um völlig andere Teleskoptypen für unterschiedliche Anforderungen handelt.
    Nimm alleine die Brennweite von 3300mm (C11) gegen 825mm (APM) oder das maximale Feld des C11 von 0,9° gegen 3,4° beim APM
    Was bitte willst Du da vergleichen ??


    Flächige, lichtschwache Objekte (Galaxien, Nebel) kommen selbst im 125mm Doppelrefraktor mitunter besser als im Doppel C11.
    Bei Planeten oder Kugelsternhaufen hat dann aber schon das Doppel C8 die Nase weit vor dem Doppelrefraktor.


    Ich arbeite auch gerne mit Tabellen und Theorie, die Praxis ist dann aber oft ganz anders, insbesondere wenn beim Doppelteleskop unser Hirn als entscheidender und unberechenbarer Faktor dazu kommt.


    Aktuell beschäftigt mich nur eine einzige Frage, was bringt bei Deepsky Beobachtungen bei Vergrösserungen von 25x bis ca. 50x mehr, die 25mm mehr Öffnung des APM oder die bessere Optik des Borg.
    Nur aus diesem Grund mache ich diesen Test, die SCT Binos sind eine völlig andere und nicht vergleichbare Sache.


    Grüsse Jochen

    Hallo Guenther,


    nein, Markus hat seine Einstellung nicht geändert, das kann er auch gar nicht, weil es betriebswirtschaftlicher Wahnsinn wäre.
    Der Wert eines auch nur gering gebrauchten Gerätes sinkt um mindestens 20%
    Nun überlege mal was das für die 3000 Euro beim 100er APO oder im Fall des 150er Binos immerhin 4500 Euro bedeuten würde.
    Wäre ein Kunde bereit diese 20% Wertverlust für einen Test zu zahlen würde Markus aber vielleicht mit sich reden lassen...


    Nein, das geht in diesem Fall nur, weil es sich um ein bereits gebrauchtes Instrument handelt und auch nur unter der Bedingung, dass ich es selbst abhole und auch wieder hinbringe, also kein Versandrisiko.
    Beim kürzlich von mir getesteten Lunt 20x70 war es ähnlich, auch wenn es da per Versand ging.
    Dass Markus und ich uns schon über 15 Jahre kennen spielt in Sachen Vertrauen aber sicherlich auch eine Rolle...
    Deshalb kann man das nicht verallgemeinern und ich bin sehr froh, dass Markus mir diese Möglichkeiten gibt.
    Deshalb teile ich meine Erfahrungen mit den exotischen Instrumenten auch gerne in den Foren.


    Nun, an das C11 Bino wird das APM sicherlich nicht heranreichen, aber beim C8 Bino könnte es eng werden.


    Es gibt auch Neuigkeiten.
    Heute Morgen war der Himmel hier erstaunlicherweise halbwegs klar, zumindest gab es grosse Wolkenlücken und trotz der schon stärker fortgeschrittenen Dämmerung waren die schmale Mondsichel und nicht weit entfernt davon Venus gut zu sehen.


    Also habe ich das 150er rausgeschleppt.


    Bis alles so weit war zogen aber schon wieder feine Cirren durchs Bild und natürlich war das 150er Triplett auch nicht im geringsten ausgekühlt.
    Da es recht schnell heller wurde habe ich schnell meine Okulare durchgetauscht und insbesondere am Mond auf Schärfe und CA geachtet.


    Das Ergebnis war wieder besser als ich erwartet hätte. Die Bilder waren bis 80x scharf und kontrastreich, die CA war natürlich sichtbar, wenn man danach suchte, aber sie hielt sich doch sehr in Grenzen.
    Aus der Erinnerung ist die CA natürlich stärker als beim BORG ED, aber auch deutlich schwächer als ich sie beim 100mm APM Semi APO in Erinnerung habe.


    Venus habe ich nur kurz mit 80x beobachtet und hatte auch Probleme richtig zu fokussieren.
    Ausserdem war zu dem Zeitpunkt schon wieder ein Wolkenschleier davor.
    Ich konnte die Phase sehr gut sehen, allerdings gab es auch eine blaue Halo, die aber zum grossen Teil durch die Wolken und den Defokus verursacht sein dürfte.


    Es bleibt also spannend aber was ich bisher gesehen habe ist schon wirklich überraschend gut.


    Grüsse Jochen

    Hallo Armin,


    ja - musste ich, es hat ja vorher kein Anderer gemacht :)
    Ich bin auch sehr gespannt, nicht nur im Vergleich zum Borg sondern auch wie nah es dem Doppel C8 kommen wird.
    Das C8 hat 2" mehr, dafür aber eine recht grosse Vignettierung, das könnte eng werden.
    Leider sieht die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht so gut aus :(


    Grüsse Jochen

    Heute war ich bei APM und habe mir ein neues Spielzeug abgeholt, eines dieser monströsen 150mm Grossferngläser, das mir Markus freundlicherweise zum Testen zur Verfügung stellt.


    Wie oft bin ich um diese Dinger schon auf der Website herumgeschlichen, man ist beeindruckt von den Daten - nicht nur von der Öffnung sondern auch von den 22 Kilo Gewicht und frägt sich, ist dieser Chinakracher das viele Geld denn auch wert.


    Man kann sich die Finger wundgoogeln und findet dennoch kaum Informationen, deutschsprachige schon gar nicht, in Amiland sieht es ein klein wenig besser aus.
    Aber auch dort dreht es sich primär um die Probleme, welche die 90° Variante wohl definitiv haben, angefangen bei heftigen Vignettierungen.


    Es hilft also alles nichts, wenn man sich ein Urteil bilden will muss man durchsehen, und das bei einer guten Nacht mit guten Okularen, was auch bei Treffen schwer zu realisieren ist.


    Natürlich werde ich den direkten Vergleich mit meinem 125mm Borg ED Bino machen, denn meine Intention is zu sehen wie gut dieses Acho-triplet tatsächlich ist und wie es sich im vergleich zum ED schlägt.
    Was ist am Himmel wichtiger, 1" mehr Öffnung oder eine bessere Farbkorrektur?


    Da die Brennweiten der beiden Optiken fast identisch sind, werden auch die Ergebnisse sehr gut vergleichbar sein.
    So, nun aber erst mal 2 Bilder des Monstrums:




    Der erste Eindruck ist verheerend, das Ding ist wirklich höllenschwer und alleine nicht mit einem guten Gefühl auf die Gabel zu bringen - wie soll das erst bei Nacht sein?
    Die Gabel selbst und das Stativ sind unterirdisch, da wackelt schon alles vom blossen hinsehen - aber das hat Markus ja auch schon immer erwähnt, wenn es um dieses Instrument ging.
    Die ausziehbaren Tauschutzkappen sowie die Fokussierer sind auch nicht wirklich vertrauenserweckend, aber eigentlich interessiert mich primär die optische Qualität der Objektive, alles andere kann man richten.


    Natürlich musste ich gleich einen ersten Blick bei Tageslicht riskieren und visierte einen Telegrafenmasten an, der mir immer als Testobjekt dient.
    Ich erwartete einen quietschbunten Farbfernseher aber nichts dergleichen.
    Naja, war ja auch nur 25x Vergrösserung.
    Also mal die Okulare durchgetauscht, aber auch bei 10mm und 80x wurde ich von purpurnen Farbsäumen verschont.
    Dieser erste Test lässt hoffen, aber wirklich interessant wird es dann bei Nacht und im direkten Vergleich zum Doppelborg.


    Grüsse Jochen