Beiträge von John23 im Thema „Saturn (Planeten) mit kleinen Instrumenten bis 6"“

    Hallo in die Runde,


    Danke für die Zustimmung! Ja, mit etwas Geschick kann man einiges machen. Wobei... sooo schwierig
    ist es nun auch nicht: der Grünkanal ist ja beugungsbegrenzt, also bei gutem Seeing ist die Bildschärfe schon mal da. Die Farben, ja die sind natürlich nicht sehr originalgetreu, aber das erwartet
    man auch nicht vom kurzen Achro.


    Andreas: ja, viel glatter, bei ansonsten gleicher Bildschärfe, es hat sich also gelohnt.


    Silvia: ja bei schlechtem Seeing kann man nicht mehr erwarten. Trotzdem schön bearbeitet, es zeigt was möglich war und versucht nicht brutal Details herauszuquetschen. Immerhin umlaufende Cassini-Teilung und ein abgegrenztes Hexagon. Bei der Farbgebung würde ich allerdings die Ringe rein weiß bevorzugen. Mach doch einen Weißabgleich auf die Ringe (bzw. B-Ring)!


    klare Grüße
    John

    Hallo Allerseits,


    eignetlich wollte ich ja den 120er nicht mehr auf Saturn halten.
    Aaaber... die Bedingungen gestern abend waren doch sehr sehr gut, obwohl der Saturn schon seinen Meridiandurchgang hinter sich hatte.
    Zwei Videos mit jeweils 3000 Frames pro Farbkanal wurden auf die Platte "gebrannt". Schwierig wie immer beim Farbwerfer die
    Farbbalance, besonders der Rotkanal neigt beim A-Ring viel zu stark zu sein, was wohl durch die starke Dispersion kommt, die
    im Rotkanal vorhanden ist (der scharfe Bildkern schwimmt in einem hellen Nebel, das muss man erst mal wieder rausrechnen).
    Wie dem auch sei, ich habe dann ein L(G)-RGB angefertigt, wobei der Grünkanal den L-Kanal beiträgt, da
    im Gegensatz zum Spiegelteleskop der Grünkanal im kurzen Achro logischerweise am besten ist.


    Dieses Bild ist wohl mein bestes 120er heuer vom Saturn, ich darf also zufrieden sein.



    => Andreas, wenn Du so gute Bedingungen hattest wie ich, hätte ich noch ein etwas glatteres Bild erwartet. Es wirkt etwas rau.
    Versuch doch mal einen höheren Prozentsatz (sagen wir mal 35 - 45%) zu stacken, das sollte möglich sein bei so guten Bedingungen.
    So hab ich es auch gemacht.


    => Micha, schade, dass es nicht besser geworden ist, vom 150/1200 darf man schon mehr erwarten. Evtl. hast Du doch nicht ganz die
    Luftruhe gehabt. Man denkt ja oft beim Blick durchs Okular: Oha, gar nicht schlecht heute, aber auf dem Videomonitor zappelt es dann
    doch mehr als man gehofft hatte. Speziell das feine, schnelle Zappeln kann die Bildschärfe dann doch schnell unter die Beugungsgrenze drücken. Hoffentlich klappt es mit der finalen Bearbeitung!


    klare Grüße
    John

    Hallo Fabio,


    genau, wo wir schon mal beim Loben sind: Deine Bilder gefallen hier durch ausgezeichnete Bildschärfe und zwar regelmäßig!
    Ich würde gerne auch an diese Schärfe herankommen, aber mit meinem kurzen 120/600er geht es wohl nicht.


    Z.B. gefällt mir das Bild auf S5. vom 27.06. noch etwas besser als dieses hier, weil es farblich besser abgestimmt ist.
    Bei der farblichen Abstimmung gibt es bei Dir noch einige Schwankungen.
    Ich selbst hab aber auch noch Schwankungen drin daher weiß ich: es ist gar nicht so trivial mit der Farbabstimmung beim Achromaten!


    klare Grüße
    John

    Hallo Allerseits,


    mit dem 120/600-er ging ich am 1. Juli nochmal auf die Jagd. Seeing leicht überdurchschnittlich, aber nicht wirklich als gut zu bezeichnen. Bei meinem 8-er hat es im Grün- und Blaukanal nichts Verwertbares ergeben. Da das Video vom 120er etwas früher aufgenommen wurde und 120 mm etwas weniger Seeing-anfällig ist wie der 8"-er, konnte eine brauchbare Sequenz vermutet werden. Das Bild habe ich letztlich als L(G)-RGB angefertigt. Ewas bessere Kontraste und Farbdarstellung als bei meinem Bild vom 26. ist dabei herausgekommen.


    Aufgenommen mit SW-Videomodul SK-1004 und RGB-Filtern mit f32 bei 13,7 mü Pixelgröße.



    EDIT: ich stell hier noch eine 2. Version hinzu, die weniger Blaustichig ist.



    Ich denke dass dies mit dem 120er unter den gegebenen Seeingbedingungen die Grenze des Machbaren ist. Für einen f5-FH ein ordentliches Ergebnis.


    => Micha: die grünen Ringe kommen vermutlich daher, dass die Kamera recht empfindlich bei Grün und Blau ist, jedoch wird Blau über einen großen Bereich verteilt. Daher bleibt erst mal der Grünstich. Die Planetenkugel hat zusätzlich viel Rot, das mag dann das rosa ergeben. Wie auch immer, Du kannst mir ja mal die Rohbilder schicken. Ich denke da lässt sich was optimieren. Bei meinem Refi stört visuell der Rotsaum schon sehr, da sich das Rot um einen kleinen Bereich um das Airy-Scheibchen verteilt, was Kontrast kostet. Blau hingegen ist ein weiträumiger Lichthof, der aber den Kontrast nur wenig beeinträchtigt.



    klare Grüße
    John

    Hallo Roland,


    reiche Beute hast Du da gemacht. Endlich konnte der 6-er mal sein volles Potenzial zeigen.
    Die Farbdarstellung gefällt mir außerordentlich gut, und die Bilder sind auch sehr glatt, was ich persönlich auch bevorzuge bzw. als sehr wichtig betrachte.


    das hier
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Der war diesmal im Keller vorgekühlt worden
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    war wohl ein Scherz von Dir. Ich musste meine Teleskope erst mal nach dem raustragen "auswärmen" lassen.


    klare Grüße
    John

    Hallo Micha,


    sehr gute Auflösung! Cassini nicht nur als "Durchhänger" sondern als Kasten-förmige Vertiefung. Das dürfte mit 6" die Grenze des
    machbaren sein. Da war die Luft Dir hold! Klingt poetisch, ist aber rein technisch gemeint.


    Das Bild ist wohl falsch herum, wenn mit Zenitspiegel aufnehmen =&gt; zurückspiegeln ist Pflicht!


    Ansonsten ist die RGB-Darstellung etwas seltsam: grüne Ringe und eine rosa Kugel? Das geht in Richtung Falschfarbenbild.
    Was ist das Ziel deiner RGB Bearbeitung?


    klare Grüße
    John
    der jetzt auch einiges an Material von gestern abend zu verarbeiten hat...

    Hallo Allerseits,


    hier jetzt der Saturn von gestern abend mit dem berüchtigten Farbwerfer 120er 600mm Brennweite.
    Seeing war nicht sehr gut , etwas oberhalb Durchschnitt, wenn man das so sagen kann.
    Der ansonsten im Spiegelteleskop gute Rotkanal ist in diesem Teleskop leider nicht
    sehr gut, wegen der schon kräftigen Dispersion und damit kontrastschwachen Darstellung.
    Kombiniert mit dem vergleichsweise schlechten Seeing kommt dann eben nichts Welt-bewegendes raus;
    aber es zeigt doch, dass man auch mit Achromaten etwas erreichen kann.


    Wie immer ist die Farbbalance nach "Augenmaß" und im Grunde genommen also beliebig gefälscht. Dennoch, für die Bedingungen kann ich zufrieden sein. Ist ja auch nur eine SW-Videokamera. Weiterhin kamen RGB Farbfilter zum Einsatz.


    Verwendet wurde eine 5-Fach-Barlow (verlängert bei mir auf 6,4-fach, also f32). Die Videos bearbeite ich so, dass eine Belichtungszeit von 1/50s entsteht bei einem 2x2 Binning. Das macht eine Pixelgröße von brutalen 13,7 mü.
    Bei f32 ist das Airy-Scheibchen übrigens 3,2 x 5,28 mü groß (man merkt sich einfach 5,28 mü bei f10, gilt für Grün), also 16,9 mü. Somit habe ich nur um den Faktor 16,9/13,7 = 1,23 überabgetastet. Will heißen, ich verliere etwas an Auflösung, aber vermutlich nicht viel. Wenn ich noch stärker vergrößert aufnehme ist das Bild schon sehr dunkel und es gibt Probleme beim Stacken.


    Der langen Rede kurzer Sinn, dies kam raus:


    EDIT: Roland hat die fehlerhafte XY-Skalierung bemerkt. Bild ist jetzt korrigiert und auch den Rotstich habe ich noch etwas herausgenommen.


    klare Grüße
    John

    Hallo Roland,


    Danke für deinen Zuspruch.
    Und ja, Du musst jetzt mal raus. Das vom Fenster aus ist doch alles Murks.


    Andreas: Zum Thema Zenitspiegel schrieb ich auch schon mal das hier:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=169547
    Das lässt sich also eventuell leicht beheben. Inzwischen hab ich den Schaumstoff ganz entfernt. Spiegel klappert. Alles Gut.


    Heute abend hab ich mal den 120er auf Saturn gehalten. War nicht sehr vielversprechend am Monitor.
    Mal sehen was nach der EBV davon zu retten ist.


    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    hier kommt jetzt noch das bearbeitete Bild vom 100er TAL.


    Ähnlich bearbeitet wie oben, jedoch erst mal das Bild in die 3 Farbkanäle zerlegt, dann die unscharfe Maske angewendet mit einer größeren Stärke und Radius bei Blau (da Blau einen größeren Lichtsaum hat) und dann wieder zu einem Farbbild zusammengesetzt (vor dem eigentlichen Schärfen).


    Hauptschärfung und Nachschärfung bei den Radien 4,5 und 3. (bei 200% Bildgröße)


    Farbabstimmung: gestaltete sich schwieriger. Rumgespielt mit kanalselektivem Gamma und individueller min-max-Einstellung der Regler. Auf jeden Fall muss man Grün schwächen (logisch!).


    Hier das Ergebnis (ganz die APO-Farben hab ich nicht getroffen):




    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    besten Dank für die Zusendung der Rohbilder. Weil es von allgemeinem Interesse ist, stelle ich hier mal kurz meinen Workflow dar (am Beispiel deines Tak-Bildes). Der Achro ist komplizierter, dazu hatte ich noch keine Zeit. Hier die Beschreibung:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Bearbeitung von Andreas' Saturn-Bild mit Tak-125-Apo
    mit Fitswork


    Ausgangspunkt ist das gestackte Rohbild.


    a) ziehe um Saturn ein gelbes Rechteck, ziehe ein zweites (türkises) Rechteck um Titan
    und wähle "Farblayer zurechtrücken"


    b) Histogrammfenster öffnen und den rechten Regler nach links bis ca. 10% oberhalb des hellsten Bildpunktes ziehen.
    (also in diesem Fall bei ca. 29000 hinstellen)


    c) als Vorbereitung zum Schärfen: Bildgröße ändern, Faktor 2 in x und y-Richtung, Bikubisch.


    d) Lichtsaum entfernen: spezielle Filter -&gt; unscharfe Maske, Radius 11, Stärke 30


    e) Hauptschärfung: Bildgröße auf 200% stellen um alles gut zu erkennen (das neue Fenster das sich öffnet).
    Dann iteratives Gauss-Schärfen. Radius 4.67, 10 Iterationen, Stärke 75%


    f) Nachschärfung "iteratives Gauss-Schärfen". Radius 3.06, 10 Iterationen, Stärke 30%.


    g) Histogramm fein-abstimmen: linken Regler leicht nach rechts schieben, bis der Blausaum verschwindet.
    Rechten Regler auf 30000 stellen, damit kein Ausbrennen da ist. Gamma-Wert auf 0.85 stellen, um Kontrast leicht
    anzuheben.


    h) Farbe verbessern: im Histogramm auf G klicken und den rechten grünen Regler nach rechts (auf 33000 )schieben um
    den Grünstich zu entfernen. Alternativ kann man unter dem Punkt "Farbfunktionen -&gt; Farbkorrektur" den Anteil von Grün
    schwächen z.B. indem man im mittleren Feld statt 100% einen kleineren Wert eingibt.


    g) Rand hinzufügen: oben 100 unten 100 links 200 rechts 200 um den Saturn besser schweben zu lassen.
    Bildgröße dann evtl. auf Faktor 0.5 skalieren (Anti-Moire abwählen). Man kann aber auch bei doppelter Bildgröße bleiben.


    h) Bild als 16-Bit-Tiff speichern. Achtung: nach dem erneuten Öffnen: das Histogrammfenster öffnen und
    den Gamma-Wert auf 1 zurückschieben. Fitswork stellt aus-was-für-Gründen-auch-immer das Bild manchmal mit einem
    deutlich von 1 abweichenden Gamma dar.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier das Ergebnis:


    a) Originale Größe:


    b) Doppelte Größe:


    Beim Schärfen bin ich etwas hart rangegangen, evtl. kann man noch mit etwas geringeren Radien schärfen. Auch den Gamma-Wert auf 0,85 stellen kann diskutiert werden. Durch die unscharfe Maske ist ja schon eine Konstrasterhöhung gemacht worden.


    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann dir gern die Summenbilder zusenden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, mach das. Mal sehen was geht.


    Zu diesem hier:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">da ich in unseren Breiten 6" als Grenze betrachte<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    da bin ich der Meinung, dass das höchstens für horizontnahe Objekte gilt. Mit heutigen Kameras (die ich nicht besitze) ist in größeren Höhen selbst bei 8" noch lange nicht Schluss. Nicht jeden Tag, aber häufiger als man gemeinhin annimmt. Das gilt auch für visuelle Beobachtung, wobei natürlich feinere Details z.T. deutlich unter Kontrastverlust leiden. Neulich habe ich z.B. Zeta Bootis mit dem 8er klar länglich gesehen. Zwei gleich helle Sterne die derzeit ca. 0.35" auseinanderstehen.


    klare Grüße
    John

    Hallo Andreas,


    ja, schöne Ergebnisse! Mir scheint, mit 4-5 Zoll kann man noch die volle Auflösung nutzen, mit größeren Instrumenten wird es zunehmend schwierig.
    Ich werde gleich mein 8"-Ergebnis einstellen (aber nicht hier), es ist überhaupt nicht besser als dein 5-er.


    Ein Tip noch: ich erkenne bei deinen Bildern noch etwas atmosphärische Aberration. Da würde noch ein Tick mehr Schärfe reinkommen, wenn die Farblayer zurecht gerückt werden.


    klare Grüße
    John

    Hallo Allerseits,


    Ich hab mir das hier mal angesehen und muss einfach mal etwas Lob loswerden (und ein wenig Neid kundtun)!


    =&gt; Jörg: wirklich sehr gute Schärfe. Das habe ich mit meinem 8" nicht so gut hinbekommen. Ein Punkt hätte ich noch: der Saturn hat eigentlich nicht so viel Blau, er ist deutlich gelber bzw. creme-farbiger.


    =&gt; Andreas: Spitze, was da mit 100 mm rüberkommt! Ich denke mit 100mm kann es kaum schärfer werden. Die Achromaten bringen am Saturn schöne Ergebnisse.


    =&gt; Fabio: ebenfalls Spitze Ergebnis mit dem 127er. Genau auf den Punkt geschärft, würde ich sagen.


    klare Grüße
    John