Beiträge von JSchmoll im Thema „Wie entsteht ein Feuerroter Himmel?“

    Hallo Laura,


    nein, die Rotverschiebung ist eine Wellenlaengenverschiebung. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass charakteristische Spektrallinien zum Roten, also zum langwelligen Ende, hin verschoben werden. Waere es Streuung, dann wuerden die Linien da bleiben, wo sie normalerweise sind und sich nur der Intensitaetsverlauf im Spektrum aendern.


    Die Ursache fuer die Rotverschiebung ist eine Frequenzverschiebung, die durch den Dopplereffekt hervorgerufen wird. Dieser Effekt ist nach dem oesterreichischen Physiker Carl Christian Doppler benannt, der diesen Effekt im Akustischen das erste Mal experimentell nachweisen konnte.

    Hi Laura,


    noch nicht ganz.


    Es ist keine "Rayleighstrahlung", sondern "Rayleighstreuung". Das Licht wird gestreut.


    Je laenger der Lichtweg in der Atmosphaere ist, desto mehr Licht wird gestreut.


    Das Licht tief stehender Objekte wie Sonne und Mond beim Auf- oder Untergang hat einen laengeren Weg in der Atmosphaere als als das Licht von Himmelskoerpern, die hoch am Himmel stehen.


    Deshalb wird das Licht tiefstehender Objekte mehr gestreut.


    Je kurzwelliger das Licht ist, desto staerker wird es gestreut. Und kurzwelliger heisst blauer, langwelliger heisst roeter.


    Folglich wird das blaue Licht mehr gestreut als das rote Licht. Licht direkt vom Objekt erscheint deshalb roter, waehrend das herausgestreute blaue Licht als diffuser blauer Himmel sichtbar ist.

    Mal ein Fallbeispiel -- Sonnenuntergang am 21. Februar 2009 hier in Nordostengland:



    Und dann noch Mammatuswolken, die stark reliefartig wirken, waehrend die Sonne untergeht. Die Schatten der Mammatuswolken erscheinen dann wieder auf der sonnenabgewandten Seite.



    Das wirkt schon wie ein Photoshop-Fake, aber an dem Bild ist nichts gedreht worden und so spukig sah es wirklich aus!


    Und es ist nur ein perspektivischer Effekt, dass einige Wolken aus dem Kamin des gegenueberliegenden Hauses auszutreten scheinen. [:)]

    Hallo Laura,


    bedingt durch die Molekuele, die unsere Atmosphaere ausmachen, kommt es zur sogenannten Rayleighstreuung des Lichts (benannt nach dem englischen Physiker). Diese Streuung ist fuer kurzwelliges (=blaues) Licht deutlich staerker als fuer langwelliges (=rotes) Licht.


    Deshalb sehen wir den Taghimmel blau. Das blaue Licht wird rausgestreut, das rote nicht.


    Muss das Licht von einem astronomischen Objekt, das tief am Horizont steht, durch deutlich mehr Atmosphaere gehen, um beim Beobachter anzukommen, so wird mehr blaues Licht rausgestreut und das uebrigbleibende Licht ist rot. Deshalb rote Sonnen- und Mondaufgaenge oder Untergaenge. Und deshalb auch der rote Mond bei einer Mondfinsternis.


    Faellt dieses rote Licht nun auf Wolken ueber dem Beobachter, wird die Wolke rot. Das erklaert den roten Himmel, der durch den flachen Winkel der Sonneneinstrahlung ausserdem als dramatisches Relief herueberkommt.