Beiträge von Stathis im Thema „Doppel Quasar im UMa (Gravitationslinse)“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: glahn</i>
    <br />Die 17 vor dem Komma klingt trotzdem ganz schön Angsteinflößend....[:0]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Uwe, ich würde mich davon nicht abschrecken lassen. Die kombinierte Helligleit beider Komponenten zusammen ist immerhin ca. 16,5 mag, das sollte mit deinem 16-Zöller und deiner Erfahrung gehen.


    ==&gt; rootprompt:
    Soweit ich weiss, ist das die hellste Grevitationslinse. Ab guck doch mal mit deinem 12" dorthin, die NGC 3079 lohnt sich allemal.. und wenn du schonmal da bist, kannst du ja den Kasten mit den 15 Mag Sternen aufsuchen und probieren wie weit du kommst.

    Passend zum Einsteinjahr habe ich mir vorige Woche den Zwillingsquasar QSO 0957+561A/B (http://deepsky.astronomie.info/UMa/qso0957+561/index.de.php) im Großen Bären (UMa) angeschaut. Es handelt sich um eine Gravitationslinse: Das Licht des Quasars, das ca. 9 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war (Rotverschiebung z= 1,414), wird in 2 Komponenten von ca. 17,1 und 17,4 mag und 6" Abstand aufgespalten. Verantwortlich dafür ist die Gravitation einer Vordergrundsgalaxie bei z= 0,35, der nur in sehr großen Profiteleskopen sichtbar ist (siehe HST Bild). In Wirklichkeit ist vermutlich ein ganzer Galaxienhaufen am Linseneffekt beteiligt (siehe Quelle)
    Der UMa Zwillingsquasar ist wesentlich einfacher zu beobachten als Einsteins Kreuz und steht in nächster Zeit günsig am Himmel.



    <i><font size="1">Bild von Gert Gottschalk, anklicken zum vergrößern</font id="size1"></i>


    Beobachtet habe ich mit dem 24" Dobson bei recht guter Durchsicht (Bortle 3, aber eher mäßigem bis schlechtem Seeing (4 auf meiner Schulnotenskala)


    Startpunkt war die wunderschöne Galaxie NGC 3079, die im 9 mm Nagler (280x) über die Hälfte des Gesichtsfeldes einnahm: Leicht nach Westen gebogene Hauptachse die vom unterbrochenem Staubband und weiteren Dunkelwolken durchzogen ist. Garniert wird das Bild nocht durch die zwei kleinen aber direkt sichtbaren Begleiter NGC 3073 und MCG+9-17-9 (=PGC28990) im selben Gesichtsfeld.


    Der Twin Quasar selbst ist leicht zu finden 14' NNW von NGC 3079 direkt NW von einem Kasten von 14-15 mag hellen Sternen.
    siehe Aufsuchekarte: http://deepsky.astronomie.info…7+561/qso0957+561_dss.jpg".


    Im 7 mm Nagler (360x) konnte ich den Quasar leicht indirekt ständig halten, in kurzen Momenten ruhiger Luft spaltete er sich eindeutig sichtbar in die 2 Komponenten in NS- Richtung auf. Nicht mehr als 2 schwache Lichtpunkte und doch ein irres Gefühl, wenn man bedenkt, dass dieses Licht, das die Netzhaut kitzelt älter als die Erde selbst ist und man Einseins allgemeine Relativitätstheorie mit eingenen Augen sieht[:p].
    Desweiteren konnte ich die beiden Sterne der Aufsuchkarte, die mit 17,1 und 17,3 mag bezeichnet sind, recht sicher indirekt aufblitzen sehen, der 17,8 mag Stern hingegen war am absoluten Limit (selten aufgeblitzt, nur mit ausgeruhten Augen und tief Luft holen)


    Vor einigen Jahren hatte ich ihn wiederholt mit dem 17,5- Zöller beobachtet. Er war auch dort eindeutig indirekt sichtbar, ging aber nicht aufzulösen. Ich vermute, dass er ab 15" und guten Bedingungen erfolgreich als Einzelobjekt zu sichten ist? (wer kann was sagen?) Um ihn zu trennen braucht es wohl etwas mehr Öffnung und sehr gutes Seeing. Ein Besuch lohnt sich aber mit jeder Öffnung, schon allein wegen der schönen Galaxie.


    Hier noch ein weiterer Artikel:
    http://www.skyhound.com/sh/archive/mar/Q0957+0561A.html


    <font size="1">Einige Links aktualisiert am 15.03.</font id="size1">