Beiträge von Kalle66 im Thema „Projektion mit Fisheye-Objektiv“

    Michael,
    die Pixel Deines Projektors sind vorgegeben und - wie du selbst ausführst - Stellvertreter für die kleinste abzubildende geometrische Figur.


    Ich weiß ja nicht, was Deine Linse tatsächlich macht, aber gesetzt der Fall, sie bildet einen Kreis mit vollem Durchmesser genau auf den Horizont, einen dazu konzentrischen Kreis mit halben Durchmesser als "45. Breitengrad ab, usw., dann hast du eine vom Horizont zum Zenit stetig wechselnden Verzerrungsmaßstab.


    Einen infinitisimalen kleinen Kreis um den Zenit bildet das Objektiv anders ab, als den auf 45° Höhe und diesen wiederum anders als den Bildrand.


    nimm die 3 Fälle Horizont, 45 und 90°(Zenit):
    halber Kreisdurchmesser/halber Umfang auf der Pixelmatrix des Projektors, aber cos45°-fachen (=0,707) Durchmesser in der Halbkugel
    und Vollkreis, welcher sowohl auf dem Projektor als auch in der Kuppel jeweils 100% der Projektionsmatrix bzw. der Halbkugel (am Horizont) ausnutzt.
    Zum Zenit hin ändert sich der Maßstab nochmals, da kannst du den Cosinus näherungsweise mit dem Winkel pi/2 - alpha (in rad) gleichsetzen, während auf dem Projektor, die pi/2 (=90°) proportional zum DURCHMESSER (Annahme der proportionalen Abbildung s.o.) sind. Der Maßstab ist dort 2/pi-fach (=0,64) verzerrt.


    Das hat mit den Pixeln nichts zu tun. Du benutzt die Pixel ja als Zollstock, das Problem wäre mit transparentem Millimeterpapier unverändert.


    Wie gesagt, das steht und fällt mit den Abbildungseigenschaften des Projektionsobjektiv. Male doch mal ein Millimeterraster für den Projektor und vergleich die Abstände innerhalb der Kuppel von Zenit, halber Höhe und Horizont.



    Gruß


    PS: Hab's die Maßstäbe grad nur aus dem Kopf gerechnet und hoffe, dass ich mich nicht vertan habe. Wenn man Verzerrungsmaßstab als Verhältnis von Pixelbreite/Pixellänge betrachtet, dann müssen obige Faktoren mit pi/2 multipliziert werden. So dass in der Mitte 1 und unten dann pi/2 rauskommt, in der Mitte dann Wurzel-2*pi/4.

    Michael,
    der Durchmesser auf dem Projektor (durch die Mitte), wird in der Halbkugel als Halbbogen (halber Großkreis von Horizont über Zenit zu Horizont) und damit als halber Umfang abgebildet.


    Du kannst auch folgendes Experiment machen:
    Male auf dem Projektor ein formatfüllendes Sechseck inkl. Diagonalen (also 6 gleichseitige Dreiecke zum Sechseck gelegt). Alle Teilstücke sind gleich lang.
    In der Projektion erscheinen die Diagonalen durch den Zenit als halbe Großkreise (Länge= 180°), während die Außenkanten des Sechsecks in der Halbkugel am Horizont mit kleinen Bögen (6 Stück a 360/6= 60° breit) erscheinen. Dann hast du als Ergebnis, dass gleich lange Linien auf dem Projekor einmal als 90°-Bogen, ein andermal als 60°-Bogen abgebildet werden. UND: Keine winkeltreue Abbildung, denn aus 60° am Rand werden fast 90° (hmm, müsste man noch mal nachrechnen, da die Randbögen sich jeweils nach innen neigen). Und ... die Außenkanten erscheinen in der Halbkugel punktuell genau am Horizont und wölben sich dann jedesmal leicht in die Halbkugel. -> Geraden, die nicht durch die Mitte verlaufen, werden als Bögen abgebildet.
    Die Länge der Linien auf dem Projektor kannst du per Pixel angeben (also 600 Pixel je Dreieckskante). In der Halbkugel überstreichen sich aber einmal 60° (am Rand) und 90° durch den Zenit. Was auf dem Projektor gleichseitig ist, ist in der Projektion dann nicht mehr gleichseitig.
    Oder:
    In der Kuppel würden ja nur vier sphärische Dreiecke mit einer Kantenlänge von 90° hineinpassen. Das entsprechende Muster für den Projektor wäre ein per Kreuz geviertelter Kreis. Und an diesem Muster könntest du sehen, dass der Radius eines Viertelkreises ungleich dem Viertelumfang (pi/2) ist, obwohl in der Projektion die sphärischen Dreiecke gleichseitig sind.
    Wenn r = 600 Pixel ist sind r*pi/2 = 942 Pixel ... (bzw. alles vierfach: 2400 vs. 3768 Pixel). Deswegen: KEINE LÄNGENTREUE ABBILDUNG

    Michael,


    das Stichwort heißt: Längentreue Abbildung
    und
    "Geraden" auf dem Projektor, welche nicht durch die Mitte verlaufen, werden in Bögen abgebildet.


    Das ist ein Abbildungsproblem aus dem Bereich der Kartenprojektion.