Beiträge von Timm im Thema „Grundlegendes zum low-rider“

    Hallo Freunde,
    danke für die Tipps. Meine Streulichtblende ist eine ganze Isomatte, die etwa 10cm auf die Streben geschoben wird und sich so hält. Die Isomatte ist dann 40 cm höher als der Fangspiegel. Da der Schrägeinblick bei meinem low-rider ja nur 20° weg von der normalen 90° Auslenkung beträgt, reicht das dicke aus. Bei etwas stärkerem Wind wirkt die Isomatte allerdings wie ein Segel und führt den low-rider automatisch nach... leider in die falsche Richtung! Dann benütze ich eine Pappe, die gegen Streulicht grade so ausreicht. Aber dann beschlägt schon mal der Fangspiegel. Also werde ich erst einmal einen 12V Fön verwenden. Eine Fangspiegelheizung kommt dann vielleicht später dran. Der Link auf die Seite vom Stathis ist da sehr hilfreich!
    CS
    Timm

    Hallo Stefan,
    normalerweise reicht beim low-rider der "Pariser" zusammen mit der Taukappe. Wenn es sehr windig ist und beide stören würden, habe ich eine Pappe gegen das Streulicht.
    Eine Fangspiegelheizung wäre in diesem Fall sicher die erste Wahl. Aber wie mache ich die bei einem 110mm (kleine Achse) großen und 18 mm dicken Fangspiegel am besten?
    Meine Fangspiegelstreben sind nur o,25 mm dünn und dicke Kabel würden stören. Ausreichend Platz für einen Akku wäre natürlich hinter dem Fangspiegel und vom Gewicht her hätte ich auch keine Probleme... man könnte auch den Akku nur für die Dauer des Heizens einstecken und danach wieder entfernen. Da werde ich mir mal Gedanken drüber machen.
    Frage: Hat jemend eine Ahnung, wie ich einen so großen Fangspiegel von hinten wirkungsvoll beheizen kann? Widerstände? Heizdraht? Oder gar eine Lötlampe ;-)))?
    CS
    Timm

    Hallo Freunde,
    noch ein wichtiger Nachtrag:
    Gestern früh war ich mal kurz in den Bergen, um den Doppel-Quasar bei NGC 3079 im UMA zu suchen, den Stathis mit 24 Zoll gesehen hat. Leider ohne Erfolg, denn nach sehr kurzer Zeit war der Fangspiegel beschlagen! Einer der wenigen Nachteile des low-riders ist die exponierte Lage des Fangspiegels. Die erfordert eine großzügig bemessene Taukappe. Bei mir ist das eine ganze Isomatte, die von der Länge her grade einmal herum ausreicht. Leider hatte ich sie vergessen :-(((
    Man darf nie oben ohne mit dem liow-rider spechteln!
    CS
    Timm

    Hi Frank,
    wenn es ein extremer low-rider ist, kann das stimmen.
    Aber bei meinem low-rider ist das nicht der Fall!
    Schau mal im Astronomie-Forum unter Selberbauen am 15.6.04
    Thema "Nachtrag zum low-rider", da sind einige Fotos.
    CS
    Timm
    P.S. jetzt leg ich mich flach... um 4 Uhr klingelt der Wecker!
    Confrides lockt mit klarem Himmel und der Mond ist dann auch untergegangen!
    Ein Bericht folgt morgen.

    Hi Jörg,
    das Chesire-Okular geht auch, aber einer der Kreise, die man sieht, ist halt eine Ellypse. Man kann aber einen auf den genauen Winkel abgestimmten ellyptischen Fangspiegel hernehmen, so wie es der Roland (siehe weiter oben) macht. Dann ist die Chesire-Justage wie immer.
    Einfacher geht es natürlich mit dem Laser. Ich brauche dafür nur 10 oder 15 Sekunden, da ich ohne Werkzeug justiere. Einfach die Flügelmuttern drehen...
    CS
    Timm


    Ich habe noch nicht auf deine Frage nach Spanien geantwortet!
    Ich wohne in Altea, das ist etwa 50 km südlich von Denia. Also wenn du mal zur gleichen Zeit wie ich in Spanien bist, können wir zusammen spechteln! Meistens bin ich Mitte Dezember bis Mitte Februar, dann vier Wochen um Ostern und dieses Jahr auch im Oktober in Altea. Das Zentrum der ringförmigen Sonenfinsternis läuft über meine Terrasse!
    CS
    Timm

    Hi Ulli, Hi Jörg,
    der plane Fangspiegel reflektiert das Licht, ohne es zu verändern... wenn er genau genug poliert ist! Der Winkel muss nicht 45° sein, sondern kann auch 30° oder 35° betragen.
    Bei meinem low-rider ist der Fangspiegel ellyptisch, d.h. er sieht im Strahlengang nicht rund aus. Aber das macht auch nichts aus. Hauptsache er ist so groß, dass man beim Schauen durch den leeren Okularauszug den ganzen Hauptspiegel sehen kann.
    Noch was: alle off-set-Probleme fallen weg.
    CS
    Timm

    Hallo Uwe,
    die Stangenbefestigung ist doch ganz einfach!
    Die Stangen stecken auf Schrauben und werden mit Schnellspannern fixiert.
    Durch die Position der Löcher können sie nur einige Grad hin- und herwackeln, sind aber bombenfest, wenn die Schnellspanner angezogen sind. Kein "Stangensalat"!
    Schon mit zwei Stangen hält der "Hut", mit einiger Vorsicht natürlich... das Aufstecken und Fixieren der restlichen Stangen geht in Sekunden!
    Die Höhenräder sind aus 22mm Multiplex-Birke, was auch für Horizontbeobachtungen ausreicht.
    Das Teleskop ist ja kein Schwergewicht!
    Komplett ohne Rockerbox nur 27,5 Kg.
    CS
    Timm

    Hi Reiner,
    Mitte Februar komme ich aus Spanien zurück. Ich wohne in Gengenbach, also nicht weit von Freiburg entfernt. Wir können ja mal gemeinsam low-ridern... wo spechtelst du denn normalerweise?
    Zum Link, den du angibst: dieses Teleskop ist wirklich extrem (bestimmt auch extrem instabil). So weit sollte man nicht gehen.
    CS
    Timm

    Hallo Kurt,
    willkommen bei den "Bequemspechtlern"!
    Das ist wirklich ein riesiger Gewinn am Beobachtungsspass, wenn man einfach so vom Orionnebel zum M 81 schwenkt und gleich wieder zurück, weil man den mit NGC 891 vergleichen will... ohne eine Leiter versetzen zu müssen. Ne halbe Stunde nur die gleiche Gegend abzugrasen, um die Leiter stehen lassen zu können, macht für mich wenig Sinn. Mir macht es halt sehr viel Freude, aus dem Kopf die schönsten Objekte anzufahren. Vielleicht ist das nicht sehr "wissenschaftlich", aber mir macht das am meisten Spass!
    Und bei dir scheint durch den großdimensionierten Fangspiegel eine Kürzung der Stangen ein einfacher Weg zum low-rider zu sein. Im Hut den Fangspiegel samt Streben ganz nach oben, dann den Fangspiegel etwas schräg nach unten stellen und den Okularauszug darauf zentrieren... mehr ist das nicht! Viel Spass beim Bauen!
    CS
    Timm
    P.S. Ich bin beim ITT natürlich vertreten!

    Hi Stathis,
    du waagrechtes Gewohnheitstier! Also das waagrechte Schauen ist bei meinem Dobson zwangsweise selten, denn der Okularauszug ist wegen der achteckigen Bauart um 45° versetzt. Das hat den Vorteil, dass ich mich beim Beobachten in Horizontnähe nicht hinlegen oder auf die Knie niedersinken muss :-)))
    Dafür aber schaue ich halt schräg rein... auch reine Gewohnheitssache!
    Bei Riesen wie einem 32-Zöller kann man warscheinlich keinen so niedrigen low-rider bauen, dass man ohne Leiter auskommt. Dazu wäre ein zu großer Fangspiegel nötig, mit der daraus folgenden größeren Abschattung. Warscheinlich muss man einen Kompromiss schließen...
    Übrigends bin ich schon seit ewigen Zeiten in diesem Forum angemeldet, habe mich aber still verhalten. Man kann ja nicht überall mitmischen. Aber mir scheint der Astrotreff mittlerweile interessanter, da hier mehr der "wichtigen" Leute vertreten sind.
    Du zum Beispiel ;-)))
    Herzliche Grüße aus Spanien, wo der Hallbmond grade am Zenit vorbeiwandert. Der 20-Zöller wartet schon!
    Timm

    Hi Jörg,
    nur im Zenit schaut man minimal nach oben! Eigentlich mehr waagrecht... und schon bei 10 Grad weg vom Zenit ist der Einblick waagrecht. Und alles was weiter in Richtung zum Horizont geht, bedeutet nach unten zu schauen. Der schrägere Einblick ist überhaupt kein Thema. Etwa 90% der Beobachtungszeit schaut man sowieso nicht waagrecht in den Okularauszug.
    Bei meinem 20-Zöller gibt es eigentlich keine Nachteile! Wenigstens keine, die beim Spechteln zu merken sind. Aber die Vorteile, wie etwa das Beobachten ohne Leiter, die niedrige Bauhöhe und das geringe Gewicht sind schon gewaltig.
    Viele Menschen hängen an nun mal gewohnten und bewährten Dingen... man sollte auch mal quer denken, denn es gibt so viele Wege nach Rom. Und manche davon sind einfach kürzer.
    Das ist das Schöne an unserem Hobby! Und jedes Teleskop hat seinen Himmel... wenn er endlich mal wieder zu sehen ist.
    CS
    Timm

    Hallo Werner,
    schön, dass es auch andere Leute gibt, die die Vorteile eines low-riders
    erkannt haben. Wie schwer ist eigentlich dein 22-Zöller?
    Das Gewicht spielt beim Genuss-Spechteln ja eine große Rolle.
    Noch was:
    Bei f/5 hast du ja viel weniger Probleme mit der Qualität der Okulare. Bei meiner f/4 Optik muss man schon auf die Nagler-Familie zurückgreifen, wenn man ein scharfes Bild auch am Rand sehen will. So drängt sich ein langbrennweitiger low-rider förmlich auf!
    CS
    Timm

    Hallo Roland,
    schön, wenn du auch zur low-rider-Gemeine stößt!
    Denn es ist wirklich eine Freude, ohne Leiter zu spechteln!!!
    Weg mit den Leitern!!! Muss sich denn erst einer zu Tode stürzen?
    Bis bald mal... ich freu mich auf gemeinsames Spechteln!
    CSW
    Timm

    Hallo Jürgen,
    low-rider bedeutet im ursprünglichen Sinn ein Motorrad, bei dem man sehr tief sitzt und der Lenker sich in Augenhöhe befindet. Man schleift förmlich mit dem Hintern über den Boden. Bei Teleskopen besitzt der low-rider einen schräger gestellten Fangspiegel, der die Lichtstrahlen schräg nach unten wirft und so eine kürzere Bauart erlaubt. Der einzige Nachteil ist der etwas größere Fangspiegel, der auch mehr Abschattung verursacht.
    Die Vorteile sind bei großen Öffnungen allerdings beträchtlich. Mein 20-Zöller ist so handlich wie normalerweise ein 12-Zöller! Das macht das Beobachten zur Freude...
    Also nachbauen!!!
    CS
    Timm

    Hallo Freunde,
    mal was Grundlegendes zum Thema low-rider:


    In letzter Zeit haben eine Reihe von Amateuren
    große Dobsons gebaut, viele um 20 Zoll Öffnung.
    Der Wunsch nach noch größeren Lichteimern
    steigt und steigt. Sind 20 Zoll noch einigermaßen
    "tragbar" und das Beobachten mit kleinen Leitern
    möglich, wird es bei 24 Zoll oder sogar 30 Zoll
    zunehmend beschwerlich. Als Beispiel ein 30-Zöller:
    Der Umgang mit solchen Riesen erfordert meist schon
    einen zweiten Mann. Wer schleppt schon gerne solche
    schweren Teile alleine? Das Aufbauen dauert recht lang
    und geht meist allein nicht mehr. Die Einblickhöhe im
    Zenit ist in schwindelerregender Höhe und die nötigen
    Leitern sind mindestens 3,5m lang.
    Bei 100 facher Vergrößerungen liegt die Austrittspupille
    über 7 mm und Licht geht verloren. Bei optimaler AP
    von 2 bis 4 mm hat man eine Riesenvergrößerung, die
    man wegen des meist schlechten seeings selten verwenden kann.
    Und von den Kosten will ich nicht reden...
    Es liegt also für den alleine beobachtenden Menschen nahe,
    sich Gedanken über das "optimale" Instrument zu machen.
    Hier sind meine Erfahrungen zum optimalen Dobson:
    Mein f/4 20-Zöller ist als low-rider konzipiert mit einer
    Einblickhöhe von ca. 170cm im Zenit. Der Fangspiegel ist
    mit 110mm etwas größer als normal und schattet rund
    22% ab... also noch erträglich. Der Einblick im Zenit ist
    leicht schräg nach oben, was für einen Astronomen "normal"
    sein sollte. Es ist ein völlig entspanntes Beobachten möglich!
    Das Gesamtgewicht beträgt ca. 35 Kg und das schwerste
    Teil, das Tubusunterteil mit dem Spiegel, wiegt 23 Kg, also
    leicht zu tragen. Die Breite des Unterteiles ist so berechnet,
    dass es durch jede Tür passt... auch durch die vom Aufzug!
    Der Aufbau ohne Werkzeug dauert nur ein, zwei Minuten.
    Auch das Justieren geht ohne Werkzeug in Sekundenschnelle.
    Der eigentliche Vorteil aber ist, das man trotz 205 cm
    Brennweite ohne Leiter oder Auftritt beobachten kann.
    Das spart viel Zeit und ist auch viel sicherer, als wackelige
    Leitern rauf und runter zu klettern.
    Nun zu Beobachtungen mit dem low-rider:
    Beobachtungsnacht am 14./15.1. 05,
    Hochtal bei Confrides an der Costa Blanca.
    Höhe 952m, Temp. 7° sinkend auf 5°, windstill.
    Seeing mäßig, Grenzgröße 6.0 m


    Ich habe in dieser Nacht mal ausprobiert,
    was mit dem low-rider in drei Stunden alles möglich ist.
    Auf meinem laminierten Skyatlas vom Will Tirion
    hatte ich mit wasserlöslichem Stift Telradkreise bei
    allen interessanten Objekten eingezeichnet.
    Das ist sehr hilfreich und erlaubt effektives Spechteln.
    Es befindet sich nur ein Telrad-Finder an meinem Dobson.
    Wie der Name schon sagt kein Sucher, sondern ein Finder!
    Die Sternbilder Orion, Fuhrmann, Zwillinge, Cassiopeja
    und Cepheus waren meine Zielgebiete.
    Allein in diesen fünf Sternbildern habe ich mehr als
    100 Objekte gesehen... und das mit verschiedensten
    Vergrößerungen und diversen Filtern. Das Finden mit
    dem Telrad ist mit einiger Übung so einfach, dass ich
    für viele Objekte nur Sekunden brauche.
    Einige Objekte liegen allerdings in Regionen ohne
    helle Leitsterne (wie etwa NGC 2903), da muss man
    etwas länger suchen. Mit dem 30mm Zeiss-Ultraweitwinkel
    habe ich aber ein Gesichtsfeld von fast 1 1/2 Grad...
    der perfekte Sucher!
    Außerhalb der fünf Sternbilder, wo ich praktisch alle
    in 20-Zöller sichtbaren Objekte gefunden habe
    (einige Ausnahmen bestätigen die Regel), sind noch
    viele "Standardobjekte" dazugekommen:
    NGC und Messier-Objekte im UMA, einige NGC's in den
    Jagdhunden und viele Galaxien im Leo.
    Fazit:
    Mit meinem low-rider macht das Spechteln richtig Freude.
    Wem es Spass macht, weit mehr als 100 Objekte in
    3 Stunden zu sehen, kommt um einen low-rider nicht herum!
    Und mit "sehen" meine ich nicht nur finden... sondern auch
    mit verschiedenen Vergrößerungen und den passenden
    Filtern beobachten!
    CS wünscht aus Spanien
    Timm