Beiträge von HWS im Thema „Entstehung einer Supernova“

    Noch was zu Neutrinos und Photonen.
    Neutrinos sind deshalb so interessant, trotz ihrer äußerst schwachen Wechselwirkung, weil sie uns beinahe aktuell Aufschlüsse vom z.B. vom Sonneninneren geben können, gerade auf Grund der schwachen Wechselwirkung.
    Photonen, die im Sonneninneren produziert werden, "irren" dagegen planlos herum, weil sie dauernd zufallsbedingt wechselwirken, und es dauert zigtausend Jahre, bis sie die Sonnenoberfläche erreichen. Bei diesem Prozess transportieren sie den Hauptteil der Fusionsenergie an die Oberfläche.
    Wir können also nur Direktnachrichten aus dem Sonneninneren durch Neutrinos erhalten.
    Hans

    Liebe Laura,
    stell dir EtaCarinae ja nicht vor wie die Erde.[;)] Der größte Teil des Sternvolumens besteht nur aus hauchdünnem Gas mit einem größeren Masseanteil im relativ kleinen Kern.
    Gravitation ist eigentlich eine Scheinkraft. Du spürst sie nur, wenn sich ihr etwas entgegenstellt, wie z.B. die Erdoberfläche. Das entspricht hier dann einer gleichbleiben Beschleunigung von 1G.
    "Auf EtaCarinae" würdest du eine Bahn beschreiben, die dich im freien Fall (schwerelos) beschleunigt in die äußersten Atmosphärenschichten führt. Und wenn du das überlebst, macht sich dann langsam die Abbremsung durch die Atmosphäre des Sterns bemerkbar, was du dann wieder als Gewicht spürst.
    Ansonsten gilt: Gravitation ist proportional zur Masse des Sternes und nimmt im Quadrat zur Entfernung ab.
    Was den Vergleich EtaCarinae und Sonne betrifft, so stimmt das vielleicht, daß die Sonne "millionenfach" hineinpaßt, EtaCarinae ist aber selber nur ca 100 Sonnenmassen schwer.
    Dieser Stern ist ca 7000LJ von uns entfernt. Er kann natürlich schon das SuperNovaStadium erreicht haben, ist aber unwahrscheinlich (Wahrscheinlichkeit beinahe Null).
    Ob das jetzt ein größeres Spektakel sein würde, wenn wir seinen Ausbruch erleben könnten, weiß ich nicht. Vielleicht könnte man ihn am Tage auch dann sehen, trotz der riesigen Enfernung.


    Weiter ist der Fachausdruck für die Sonne an ihrem Lebensende "RoterRiese"[:)]


    Schöne Grüße
    Hans

    Beste Laura,
    "Zündstoff" und "Treibhauseffekt" sind nicht gerade astrophysikalische Ausdrücke.
    Wenn ein Stern kollabiert unter seiner eigenen Gravitation, so stürzt der jetzt sehr schwere Kern in sich zusammen - Resultat bei EtaCarina ein SL. Dieser Prozess löst eine enorme Schockwelle aus die die restliche Hülle des ursprünglichen Sterns ins All abstößt.
    Materie "explodiert" da in dem Sinne nicht sie fusioniert bei dem Prozess zu schwereren Elementen als Eisen.


    Ein Stern, der in seinem Kern Wasserstoff "verbrennt" explodiert nicht. Der steht am Anfang seines Lebens.
    Bei EtaCarina z.B. kann es gut sein, daß im Kern schon Eisen produziert wird. Alle weiteren Elemente fusionieren in Schalen um den Kern herum bis zur äußersten Schale, wo noch Wasserstof umgewandelt wird. Da kann dann einiges geschehen, wenn die Eisenfusion jetzt Schluß ist und der Kern zusammenbricht, wie schon oben erwähnt.


    Gruß Hans