Beiträge von Kalle66 im Thema „Preisverfall“

    Hi Jonas,
    ich denke, die Zahl der Amateure nahm eher im Zuge der kommunikativen Vernetzung zu (oder auch nicht). Vor dem Internetzeitalter tat man sich deutlich schwerer, einen Einstieg in die Amateurastronomie zu erhalten. Das lief darauf hinaus, dass man jemand kannte, der einem weiterhalf. Andererseits waren die Vertriebswege beim Teleskopverkauf mehr vor Ort (Brillenfachgeschäfte, Fotoläden, die auch Teleskope in der Auslage hatten). Diese Struktur und die fehlende Möglichkeit des deutschlandweiten (bzw. weltweiten) Preisvergleichs hatten auch zur Folge, dass die Geräte seinerzeit deutlich teurer in der Anschaffung waren. Faktisch gab es eine Handelsstufe mehr, die mitverdienen wollte.


    Dass Amateurastronomie heute immer noch eine "Randerscheinung" ist, kann man daran erkennen, dass die wirklichen großen Handelsbetriebe für elektronische und optische Artikel, nämlich Mediamarkt, Saturn und Co., praktisch keine Teleskope im Angebot haben. Stell Dir mal vor, die würden diese Artikel auch nur teilweise anbieten. Das Lidl-Scope war/ist dafür ein prima Beispiel, was man für 79,- Euro anbieten kann. Davon konnte man vor 30 Jahren nur träumen.

    Michael,
    das Problem ist schlicht, dass nicht alles, was alt ist, auch besser war. Neben der Alterung und den damit einhergehenden Wertverlust kommen auch technische Änderungen hinzu (konkret wenn es um Steuerungen gehen dürfte oder wenn man nach Ersatzteilen sucht).
    Der Wettbewerb und der langfristig festzustellende Preisverfall im Bereich der aktuellen Produkte tut ein übriges.


    Sammlerwert haben nur die wenigsten Teile. Es hat sich bislang kein Liebhabermarkt für Teleskope gebildet, der mit dem für Briefmarken oder Oldtimer vergleichbar wäre. Selbst alten Kiregsorden geht es da besser. Aber vielleicht sieht das in 50 Jahren ja mal anders aus, wer weiß [;)].