Beiträge von Kalle66 im Thema „Spiegel reinigen?“

    Jörg,
    letzlich kommt es auf die Bauweise an. Bei den Standard-Kauf-Dobson, würde ich <s>die Justierschrauben lockern (besser lass die einfach, wie sie sind) und anschließend</s> die zentrale Mittelschraube lösen. Dann lässt sich das Gehäuse des Fangspiegels herausnehmen. Mach das Ganze im waagrechten (flachen) Zustand des Tubus. Halte das Gehäuse mit der Hand fest. Manche haben eine Feder und vielleicht noch eine Konterscheibe um die zentrale Zugschraube, so dass das Gehäuse nicht wirklich wackelt. Die Feder könnte beim Lösen herausspringen, deshalb auf Kleinteile achten.


    Wenn du das Gehäuse in der Hand hast, dann siehst du auf der vom Okularauszug abgewandten Seite einen Haltebügel, der mit einem kleinen Schräubchen befestigt ist. Diesen Bügel abschrauben. Dabei kann der Fangspiegel aus dem Gehäuse fallen, also Handtuch drunter legen.


    Diese oder ähnliche Prozeduren sind in der Regel in der Bedienungsanleitung beschrieben.


    Beim Zusammenbau sollte man tunlichst darauf achten, dass man den Fangspiegel nicht mehr mit den Fingern berührt. Eventuell ein Paar Einweghandschuhe anziehen oder eine zweite Person zur Hilfe nehmen. Die zentrale Halteschraube und die drei Justageschrauben fixieren das FS-Gehäuse dergestalt, dass die Halteschraube das Gehäuse zu sich anzieht, die Justageschrauben dagegen drücken. Bei den typischen Plastikgehäusen kommt es da auf eine Umdrehung jetzt nicht an, aber mehr Kraft als unbedingt nötig sollte man nicht "eindrehen". Irgendwann wird sonst das Plastikgehäuse "durchlöchert" bzw. die Mutter der Zentralschraube aus dem Gehäuse gerissen.


    Folgende Regel gilt: Zunächst wird das Gehäuse mit den vier Schrauben einmal fixiert, so dass der FS halbwegs rund vorm OAZ sitzt und nicht mehr wackelt. Dann sollte man bei der Drehung einer der äußeren Schrauben immer eine zweite (oder die beiden anderen) äußeren Schrauben "gegendrehen" (Kompensierung der Kraft, mit der das Gehäuse fixiert ist). Dreht man dagegen an der Zentralschraube, dann kompensiert man dies durch Gegendrehen aller DREI äußeren Schrauben.


    Der Trick besteht darin, dass man bei der Justage den Schritt der FS-Grundjustage mehrmals durchgehen muss. Prinzip der schrittweisen Verfeinerung. Es ist und bleibt ein "Gefummel" beim ersten Mal.

    Jörg,
    irgendwann wirst du auch mal einen Fangspiegel wieder komplett neu justieren müssen. Der Ausbau und Wiedereinbau ist im Grunde nicht so kompliziert. Aber na gut ... es gibt auch Menschen mit zwei "linken Händen", die es besser bleiben lassen. Dieser Gruppe von Spezies empfehle ich dann aber auch, dass sie keinerlei Reinigungsversuche am Spiegel machen. Den damit verstellt man bei den Teleskopen mit fast 100%er Sicherheit den Spiegel dermaßen, dass auch hier die gleiche Justierarbeit wie beim Wiedereinbau fällig ist.


    Optical Wonder mag zwar für die kleine Linsen der Okulare taugen, aber für die Spiegeloberfläche mit Wattestäbchen ... nö.
    Mach's richtig, bau den Spiegel aus oder lass es bleiben.
    Umgekehrt bei Okularen: Versuche nie als Laie ein Okular zu zerlegen. Ohne Hilfe kriegst du es nie wieder richtig zusammen. Dito bei Objektivsystemen eines Fraunhofers, eines Apo etc.


    Gruß

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... Aber wenn ich dein Bild sehe, Kalle66, dann ist meiner ja noch fast neu :-). <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dann mach halt nix. [;)]


    Meiner hat in dem oben gezeigten Zustand angefangen leicht vermehrt Streulicht zu produzieren.

    Harry,
    meinst du so etwa?



    Da kann man schon mal darüber nachdenken, ob man ihn ausbaut und mit etwas Seifenlauge den Spiegel reinigt.
    Ich mach mir da nicht zu viele Gedanken, sondern lege ihn einfach in eine Plastikwanne mit warmen Wasser und etwas Spüli (oder Waschpulver), lasse ihn da ein paar Stunden einweichen und spüle ihn mit einer weichen Duschbrause ab, unmittelbar danach nochmal mit demineralisiertem Wasser. Das gibt es in jedem Einkaufsmarkt (für Bügeleisen etc.)
    Zum Abtrocknen wird er senkrecht auf meinem Teppichboden kurz "abgeklopft" (kurz leicht aufsetzen lassen) und der letzte Tropfen mit Küchenkrepp aufgesaugt. Danach wieder eingebaut. Fertig.


    Wenns nur Staubfusel sind, dann nimm ein Schlauchstück (z.B. die Autodüse vom Staubsauger mit dem Schlitz), ne saubere Plastiktüte und benutze ihn als Luftsack wie ein Dudelsack und so die Fusel wegbläst. Kompressorluft ist nicht geeignet, da sie idR Öl aus der Maschine enthält. Nicht mit dem Mund, der verteilt Speicheltropfen.



    Gruß


    PS: So alle 2 Jahre kann man mal darüber nachdenken.[:)]