Beiträge von Kalle66 im Thema „Betonsäule bauen“

    Gratuliere,
    am Ende zählt schließlich, dass es funzt. Bei der Bauweise wird da auch so schnell niemand 'reinschauen', wie die Säule aufgebaut ist. [;)]

    Hi Andi,
    ganz Allgemein: Bewehrungsstahl muss nicht verschweißt werden, es reicht, wenn man ihn mit Draht zusammenbindet (notfalls mit Blumendraht), damit er beim Betonguss seine Lage beibehält und nicht verrutscht. Es ist die Reibung zwischen dem Stahl und dem Beton, die am Ende die Sandwich-typischen Eigenschaften hervorruft. Deshalb ist leicht angerosteter Stahl besser als frisch polierter oder gar mit Ölresten beschmierter Bewehrungsstahl.


    Meine persönliche Meinung zum Overkill eines Betonfundaments hast du sicher bereits gelesen und Dich anders entschieden. So sei es...


    Sogenannte Queranker innerhalb der Säule sind überflüssig. Es sind die Stäbe in Längsrichtung, welche die Betonsäule versteifen. Jede Biegung der Säule bewirkt dann, dass der im Verhältnis zur Biegung "außen" liegende Stab sich dehnt. Bei Funktürmen (mit Sanduhrprofil) würde man Ringe zusätzlich verlegen, damit diese Längsstäbe unter Zug nicht aus dem Beton ausbrechen bzw. die Zugstäbe als Diagonalgeflecht verlegen (siehe Canton-Tower)


    Die Adapterstangen täte ich am oberen Ende einfach mit einer Holzplatte (als Kopie der Adapterplatte) fixieren und einfach nach dem Befüllen der KG-Säule mit Beton in diesen eindrücken. Im Grunde kann man nachträglich gleich die endgültige Adapterplatte nehmen, die Sauerei findet ja davor statt. Wenn der Beton die richtige Konsistenz hat (siehe Fließverhalten Beton versinken die Stangen beim Aushärten auch nicht von allein. Eine passend breite Holzleiste quer unter der Platte auf dem Rand des KG-Rohrs würde auch dagegen helfen.


    Wenn dann gleich weitere Schräubchen zur Feinjustierung in die Holzplatte eindrehen, mit der Du es auf den Abstandsbrettchen ausnivellieren kannst (Ersatzweise Mini-Keile parat halten). Allerdings wird das vermutlich nicht viel bringen, denn das Fundament wird sich in den nächsten Wochen sicher erst noch im Erdreich setzen, wenn da nicht grad Fels ist. Ist aber sicher aufschlussreich, das zumindest mitverfolgen zu können.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber eine Frage habe ich noch! Wieso setzten die meisten ihren Adapter so hoch in die Luft? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kommt auf den Einzelfall an. Es gibt verschiedene Faktoren für eine hohe Betonsäule.


    Viele bauen eine Gartenlaube drum herum und wollen sicherstellen, dass sie über die Seitenwände hinweg schauen können, sprich nur das Dach wegschieben müssen.
    Ein anderer Grund könnte sein, dass sie eine erhöhte Boden-Plattform mit eingeplant haben.
    Wenn zudem langbauende Refraktoren eingesetzt werden, wollen manche vermeiden, dass man visuell fast auf dem Boden sitzen muss. (Faustregel: Augenhöhe sitzend + halbe Teleskoplänge inkl. Zenitspiegel &gt; Höhe Achsenkreuz Montierung)


    Für den Abstand der Adapterplatte zum Säulenende spricht, dass man eventuell von unten einen Sterngriff erreichen möchte etc.. Das hängt von der Bauform und Konstruktion ab. Bei Stativen gibt es ja vergleichbare Lösungen.

    Wie gesagt, es ist meine persönliche Meinung. Ich halte viele Bauten diesbezüglich für überdimensioniert. Es kommt aber auch auf die Traglast an, was man auf die Säule drauf setzen möchte.

    Dazu gibt es im Forum min. ein Dutzend Themen. Suche z.B. per "betonsäule site:astrotreff.de" in google.


    Meine persönliche Meinung:
    Geh sparsam mit dem Beton um. Die Stabilität der Säule entsteht durch die Reibhaftung* im Erdreich, durch die Masse "in der herausragenden Säule" aber nicht durch massig Beton im Boden.


    Also Loch 80cm tief ausheben, 200er-KG (Kanalrohr) senkrecht reinstellen, unten ringsum mit Erdreich anstampfen, innen teilweise 20cm mit Sand anfüllen, den Rest bis Oberkante mit Beton verfüllen (da reicht selbst angerichteter Mörtel). Oben mit einer Holzschablone Gewindestangen für den Kopf passend reinstecken (ca. 50cm ins Rohr). Das ausgehobene Loch verfüllen und verdichten. Das sollte allemal für Montierungen der EQ-6-Klasse und mehr reichen.


    Wenn du tatsächlich ein Loch aushebst und klassisch einen Betonklotz als Fundament vergießt, hat das nur zur Folge, dass Du ihn später ohne schweren Bagger/Presslufthammer nie wieder raus kriegst. Z.B. ein Quader 50cm x 50xm (80cm tief) wiegt knappe (0,2 qbm x 2,3 kg/qbm) ~500 kg. Wenn da noch Armierungseisen drin ist, lässt sich der Klotz nicht mehr zerlegen. Selbst wenn man den nur 40cm hoch auslegt, in 80cm Tiefe bewegst du ohne Kran die 200 kg nicht mehr.


    *Reibhaftung: In Venedig, Amsterdam bzw. selbst das Luxushotel in Dubai (http://de.wikipedia.org/wiki/Burj_al_Arab) stehen ausschließlich auf in den Boden gerammte Säulen, ohne dass da Beton im Erdreich vergossen wurde.


    Theoretisch geht's auch gänzlich ohne Beton, wenn man die Gewindestangen z.B 60cm im KG-Rohr zunächst zu einem Gitter verschweißt und einfach mit Sand verfüllt und gut verdichtet. Nachteil wäre allerdings die Restfeuchte, die im Winter im Rohr gefrieren könnte. Dafür wäre eine solche Bauweise komplett "reversibel".


    PS: Stromversorgung nicht vergessen. Einfachste Variante: Kabel ins KG-Rohr legen, seitlich durch ein Loch herausführen und später eine "Aufputz"-Dose andübeln/anschrauben.