Beiträge von Rieger im Thema „Nikolaus Kopernikus - ein Pole oder ein Deutscher“

    Ey ey ey!!! Rüediger,


    wenn auch ich mit meinen 40 Lenzen nicht selbst, so stamme ich doch beiderseits von Vertriebenen ab, allerdings solchen, die stets gute Kontakte noch Polen pflegten. Vertriebener zu sein bedeutet noch ja noch nicht (und ich denke, das weißt du auch), per se "einer bestimmmten" politischen Gesinnung anzugehören.


    Hubertus

    Hallo Kopernikus,


    zur Zugehörigkeit der Stadt Thorn/Torun ist hier schon geschrieben wurden. Ich möchte als Historiker noch dazu anmerken, dass die Frage der Nationalität mitunter sogar unbeantwortbar bleiben muss. Wir wenden heute völlig falsche Kriterien an, um diese Frage zu beantworten, nämlich unsere heutigen: Wir leben in einem Territorialstaat, in dem das Gebiet des Staates in der Regel deren Bewohner als Mitglieder einer Nationalität ausmachen. Im ausgehenden Mittelalter definierten sich Staaten nicht über ihr Hoheitsgebiet(weshalb historische Atlanten eigentlich unzulässige historische Hilfsmittel sind), sondern über Personalverbände; d. h. man gehörte als freier Mensch dem Personenverbandsstaat an, dessen Herren man den (Lehns-)Treueeid geleistet hatte und das Konnte man ohne weiteres gegenüber mehreren Herren tun, so das doppelte, dreifache oder x-fache "Staatsbürgerschaften" (im modernen Sinne) völlig Gang und Gebe waren. Schon die Frage zu stellen, ob Kopernikus Deutscher oder Pole war, bedeutet aus meiner Sicht, Äpfel mit Birnen zu verwechseln.


    Tschüss


    Hubertus