Beiträge von Stefan im Thema „Was genau ist ein "Topogon"?“

    Die Entstehung des ZEISS Biogon® für die Hasselbad SWC-Kamera


    Die Aufnahme von Luftbildern für die kartographische Erfassung ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben in der Fotografie. Dafür werden Objektive benötigt, die mehrere, nur schwer zu kombinierende Vorzüge in sich vereinen, z. B. eine hohe Auflösung von 100 LP/mm zur Aufzeichnung feinster Details, ein hoher Kontrast zur Kompensation von atmosphärischem Dunst, eine sehr geringe Verzeichnung zur getreuen geometrischen Wiedergabe im Bild, einen weiten Bildwinkel, der niedrige Flughöhen ermöglicht, eine ganz gleichmäßige Ausleuchtung über das gesamte Bildformat, damit auswertbare Fotos entstehen, sowie eine ausreichende Lichtstärke für kurze Belichtungszeiten zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe.


    Objektive zu entwickeln, die diese Anforderungen erfüllen, ist eine Aufgabe für Spezialisten. Carl Zeiss ist auf diesem Gebiet der Luftbildvermessung und -aufklärung schon seit über einem Jahrhundert sehr aktiv.


    In den frühen Dreißigerjahren entwickelte Dr. Ludwig Bertele bei Carl Zeiss ein neues Weitwinkelobjektiv von beispielloser Lichtstärke und Leistungsfähigkeit für die Kartographie. Es deckte den damals extrem weiten Bildwinkel von 90 Grad mit einer hohen Auflösung ab. Dieses ZEISS TOPOGON genannte Objektiv revolutionierte die Luftbildvermessung. Man versuchte dann bei Carl Zeiss, aus dem riesigen TOPOGON ein kompakteres Hochleistungs-Weitwinkelobjektiv für die allgemeine Fotografie zu entwickeln. So entstand kurz vor dem 2. Weltkrieg auf dem Reißbrett eine 25 mm f/4.5-Variante des Topogon mit 82° Bildwinkel, die jedoch nie zur Serienreife gelangte.


    Quelle: http://www.zeiss.de/C12567A800…B2F477EC2C1256B0C00309423