Beiträge von Silvia581 im Thema „vom RAW-Video zum fertigen Jupiter“

Silvia581 · 10. März 2015

Hi Jörg,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich komme so langsam mit FC zurecht, aber das mit dem Histogramm hab ich jetzt nicht verstanden. Kann man das irgendwo nachlesen?
Oder bist du so nett? Und erklärst es mir.....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

Du mußt das Histogramm in den Einstellungen [1] so ändern, daß es in einem extra Fenster [2] als "Full log-scaled histogram" [3] angezeigt wird. Und dann für die korrekte Einstellung der Belichtungszeiten auf den mit [4] markierten Knopf drücken, damit das Fenster aufgeht. Jetzt die [5] Zahlen beobachten, während Du mit Gain und Belichtungszeit spielst...

Viel Erfolg
Silvia

Silvia581 · 24. Februar 2015

Hi Jörg,

hatte ich gestern Nacht (1 Seite vorher, recht weit unten) gepostet.

Hilfreich beim Erlernen eines neuen Programmes ist immer, die Kamera mit irgend einer Optik im Wohnzimmer zu versehen. [;)]

Wenn Du keine der teuren C-Mount Optiken kaufen magst, tuts bei der ALCCD5L-IIc auch locker ein altes T2 oder M42 Fotoobjektiv. Falls Du keines hast, die Dinger gibts bei Ebay für wenige Euros. An den Schraubanschluß ne Okularklemme, in die rein dann die Kamera. Und schon hast ein Bild vom Wohnzimmer. Kannst scharf stellen, mit irgend einem bunten Objekt (Bild, Kaffetasse, Einrichtungsgegenständen...) den Weißabgleich machen und alle Funktionen in FC ausprobieren. [:D]

Grüßle
Silvia

Silvia581 · 24. Februar 2015

Hi Jörg,

da die Kamera doppelt so viele grüne wie rote und blaue Pixel hat, ist ohne Weißabgleich bei mir das Bild auch grün. Ich meine mich zu erinnern, daß die Werkseinstellungen für WBlue, WGreen, WRed 50/50/50 waren. Erhöht man das Gamma für Rot und Blau separat, wird das Bild farbneutral. Diese Einstellung muß 1x gemacht werden, dann merkt sich FC das und alle zukünftigen Jupiters haben die richtige Farbe.

Wenn der Weißabgleich nicht gemacht wird, kann Autostakkert zwar das RAW-Video debayern, aber dann hat das resultierende Bild auch den kräftigen Grünstich...

Ich glaub, Du hast den Teil überlesen, wie und wo ich den Weißabgleich eingestellt hab. [;)]

Am alten Notebook wird es nicht liegen. FC läuft auf meinem 8 Jahre alten Sony, nem Lenovo Netbook, dem Fuji und dem Dell... Von XP-Professional bis Win7, 64 Bit. Das einzige, was von Rechner zu rechner variiert, ist die Schreibgeschwindigkeit der verbauten Platten. Die hat aber nix mit der Farbe zu tun...

Grüße
Silvia

Silvia581 · 24. Februar 2015

Hi Gert,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Fuer Belichtung und Gain habe ich mir folgende Argumentation gebastelt. Es ist besser kurze Belichtungszeiten zu erzielen, um gegen das Seeing anzukämpfen. Um dann wieder auf gute Histogrammwerte zu kommen muss man mit dem Gain hoch. Das erhöht zwar das Rauschen, aber da man am Ende tausende Frames verarbeitet, wird das von der Stack-Software wieder ausgeglichen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

ja, so mach ich das auch. Bei mir steht der Gain meißt auf 900, die Belichtungszeiten liegen dann bei 3,5 Meter Brennweite und 6" Öffnung je nach Himmelstransparenz bei 12-18 ms. So krieg ich locker 50 fps bei ner Roi von 640x480 auf die Platte geschrieben... [:)]

Grüße
Silvia

Silvia581 · 24. Februar 2015

Hi Jörg,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dummerweise ist FC bei meinen bisherigen Versuchen mit dem Programm nicht davon zu überzeugen gewesen keinen grünen Jupiter anzuzeigen (grüner Mars wär ja noch irgendwie verständlich [:D]). <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

na, Du mußt einmalig die richtige Bayerpattern einstellen. Also Kamera anschließen, aufs "Zahnrad" bei den Einstellungen klickern, dann bei "Image" klickern, und "GR" für die ALCCD5L-IIc anklickern.

Dann noch den Weißabgleich (bei "Gamma" die Werte für WRed (bei mir 110), WGreen (bei mir 100) und WBlue (bei mir 160)) machen und schon ist das Bild nicht mehr grünlastig. [;)]

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Falls ich FC zum laufen krieg versuch ichs so zu machen wie du schreibst.
Autostakkert macht dann automatisch wieder ein Farbbild daraus?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

ja

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wird durch die niedrigere Datenmenge auch die Menge der aufgenommenen Bilder höher? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

das hängt von der Schreibgeschwindigkeit Deines Rechners ab und der Qualität des Datenkabels ab.

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann also die ms Zahl niedriger sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

nein, die regelt die Belichtungszeit. Die ist bei RAW und Debayert gleich...

Grüße
Silvia

Silvia581 · 23. Februar 2015

Hallo Jörg,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hier wird ja vom raw-video ausgegangen und wie dann das beste Bild entsteht. Aber wie komme ich zu einem guten raw-video? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

sorry für die späte Antwort, hab übersehen, daß noch ne Frage aufkam.

Also, Du guckst Dir in FC (zu EZP kann ich nix sagen, weil ich es nicht nutze) den Jupiter "in bunt" an und stellst zuerst die Roi passend zum Gezappel und der Drift während der geplanten Aufnahmezeit ein, dann die Belichtungszeit nach Histogramm (bei meinen Videos versuche ich immer auf Werte zwischen 170 und 190 zu kommen) und wenn dann alles paßt, machst das Häkchen bei "debayer" weg. Jetzt ist der Jupiter nur noch s/w und eventuell erkennst sogar das "Kachelmuster" der Bayermatrix.

Vorteil: es wird nur 1/3 der Datenmenge übertragen, die ein "buntes" Video benötigt

2. Vorteil: es entstehen keine Interpolationsartefakte durch die kamerainterne Software

Grüße
Silvia

Silvia581 · 8. Januar 2015

Hi Benjamin,

klasse daß Du diesen Graph eingestellt hast. Ist das Bild beim abspielen vom Video mit nem Videoplayer direkt sichtbar? Fällt es dem Auge auf?

Normalerweise bearbeite ich ja meine eigenen Aufnahmen. Und guck während der Aufnahme auf das Laptopdisplay (um Helligkeit, Schärfe, Seeing und natürlich auch die Jupiterposition zu überwachen). Wenn ich als beim Zugucken den Eindruck habe, daß ich gutes Rohmaterial hab und dann so ein Graph dabei rauskäme, da würde ich auch die Anzeige ignorieren und es "auf Verdacht" mal mit 75, 85 und 95% probieren. [;)]

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Davon unabhängig kann ich vielleicht noch einen Tipp besteuern: Das Forum erlaubt ja nur den Upload von Bildern im komprimierungsbehafteten/verlustbehafteten jpg-Format. Wer die Möglichkeit hat, seine Bilder in einem verlustfreien Format über eine externe Internetseite anzuzeigen, der kann noch ein paar feine Details aus seinen Aufnahmen rausholen ;)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

genau. Darum poste ich meine Bilder nicht über den Forenupload, sondern verlinke auf externe Speicherorte... [;)]

CS
Silvia

Silvia581 · 5. Januar 2015

Hi Benjamin,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich kann zwei Tipps zu diesem Thema beisteuern:

1.) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 2 min Aufnahmedauer bei Jupiter wegen der schnellen Rotation schon zu unschärferen Bilder führen. Ich nehme daher die Bilder bei 90 sec oder weniger auf. Ich glaube, den "besten" Wert muss jeder selbst für sich und sein Teleskop heraus finden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

ja, ich hab auch diese Erfahrung gemacht. Die 2 Minuten sind mein persönliches Kriterium bei "0-8-15" Aufnahmen mit durchschnittlichem Seeing (5/10) bei meiner effektiven Brennweite (so um die 3,5 - 4 Meter herum) mit 150 mm Öffnung. Da wird die Rotationsunschärfe noch vom Seeing und der Auflösung vom Teleskop verdeckt.

Bei sehr gutem Seeing gehe ich auch auf 90 Sekunden Gesamtdauer. Aber nach meinen Erfahrungen hat es ein Anfänger sehr schwer mit dem Seeingeinschätzen. Und meist haben wir kein sooo gutes Seeing. Soll ja nur ein grobes Rezept sein. [:)]

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">2.) Das 50 % - Kriterium für die Anzahl an zu stackender Bilder ist meiner Meinung nach nicht ganz zuverlässig. Dazu folgendes Beispiel:

- Angenommen, alle Bilder einer Aufnahmeserie wären ungefähr gleich gut von der Qualität her. Dann würde der Qualitätsgraph sehr flach abfallen und erst spät die 50 % Marke unterschreiten. Dem entsprechend würde man viele Bilder stacken - so weit, so gut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

[:)]

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Angenommen, die Bilder der Aufnahmeserie sind wieder alle ungefähr gleich, aber dieses mal gäbe es 1 Bild, das von Autostakkert als außergewöhnlich gut eingestuft wird. Dann würde der Qualitätsgraph schon zu Begin stark abfallen und sehr früh die 50 % Marke unterschreiten. Dem entsprechend würde man wenig Bilder stacken, obwohl die Qualität von (fast) allen Bildern gleich gut ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

neee, 1 Bild von 6000 geht im "statistischen Rauschen" unter. Das wird nicht angezeigt. 6000 Bilder weil ich 50 fps hab und 2 Minuten am Stück aufnehme. Das müßten schon 300 oder mehr extrem gute Bilder sein, damit der von Dir beschriebene Effekt eintreten könnte. [:D]

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als Stack-Kriterium nehme ich daher meist den Wert, an dem die Qualitätskurve den linearen Bereich verlässt, d.h. wenn sie am Ende stark absinkt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

ok, dann zeichne bitte in die folgende Graphiken "deinen" Wert als senkrechten Strich ein. Also den Punkt, wo die "lineare Kurve" endet.

Das sind meine üblichen Kurven vom Beobachtungsplatz auf dem Balkon in Ludwigsburg mit ausgekühltem Mak und Jupiter +/- 1,5 Stunden um die Kulmination rum. Wenn das Seeing unter die 50 % Verwendungsrate sinkt, schmeiß ich meistens die Videos weg. Frustbearbeitung muß ich mir nicht antun. Da hab ich jetzt leider keine konkreten Beispiele mehr. Den "Ausschußgraph" hab ich extra aus meinem noch nicht gelöschten Mülleimer gefischt.

Und es wäre super, wenn Du auch mal ein paar Deiner "typischen" Kurven zeigen könntest. [;)]

CS
Silvia

Silvia581 · 4. Januar 2015

Hi Volke(r)?,

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">sehr schönes Tutorial hast Du da gemacht.

Mich würde speziell ein Punkt näher interessieren.

<blockquote id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
und nach der Analyse konnte ich 85 % der Bilder stacken
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

nach was für Kriterien legst Du denn fest, wieviel Bilder Du nutzen wirst?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote">

da, wo sich die grüne Kurve mit der blauen, horizontalen 50% Linie schneidet, den Wert nehme ich als Verwendungszahl. 5 % hin oder her machen da den Kohl auch nicht fetter. [;)]

Grüße
Silvia

Silvia581 · 4. Januar 2015

Hi,

nachdem immer wieder Anfragen kamen, was mit 6" und ALCCD5L-IIc machbar wäre, möchte ich hier mal an einem Beispiel zeigen, wie ich meine Raw-Videos bearbeite.

So schaut mein aktueller Jupiter als Raw-Video (die ersten 75 Bilder als Gif-Animation wegen Seeing und Schärfe sowie der Jupitergröße auf dem Chip) aus, nachdem ich die ALCCD5L-IIc mit ihrem originalen IR-CutFilter bis zum Anschlag in eine gute, ältere, langbauende 1 1/4" Barlow versenkt habe, die wiederum im OAZ des 6" Skywatcher Mak steckt:

Das Originalvideo hat 6000 Bilder, die innerhalb von 2 Minuten mit Firecapture aufgenommen wurden. Gain = 900, 12,6 ms Belichtungszeit, Gamma = 100.

Das Raw-Video wird in Autostackert geladen, ca. 50 Aligmentpunkte gesetzt mit einer AP Größe von 50 und nach der Analyse konnte ich 85 % der Bilder stacken. Für die anschließende Weiterverarbeitung nutze ich gerne die Drizzlefunktion mit 1,5. Dadurch wird Jupiter größer und ich kann die Farbränder besser verarbeiten.

Nach dem Mitteln spuckt Autostakkert dieses Summenbild aus:

Nun schärfe ich das Bild mit Giotto (oder einem anderen Proggy)

Man erkennt, daß noch leichte bunte Ränder vorhanden sind, die werden jetzt beseitigt durch Verschieben der Farbkanäle gegeneinander, Giotto bietet dafür eine extra Funktion an:

schon besser, aber es ist noch ein wenig "Kosmetik" nötig. [;)]
Der Hintergrund ist nicht wirklich glatt, auch um den Mond sieht man ganz schwach noch ein Geisterbild. Durch sehr sachtes Bearbeiten des Kontrastes in jedem der 3 Farbkanälen wird das optimiert und der leichte Farbstich behoben. Ich mache das ebenfalls mit Giotto, das geht aber auch mit jedem anderen Bildbearbeitungsprogramm.

Im Prinzip sind wir nun fast fertig, aber ich mag Planetenbilder gerne mit wagrechtem Äquator. Das vereinfacht den Vergleich mit anderen Bildern. Also wird das Bild nun um 25 ° gedreht:

Jetzt kann man erkennen, daß am linken Planetenrand noch ein Hauch von Blausaum übrig geblieben ist, der vorher nicht beseitigt werden konnte. Ich lade also das Bild nochmal in Giotto und beseitige diesen Farbrand mit einem Mausklick.

Bei excellentem Seeing kann man das Bild so lassen, ich hatte aber nur gutes Seeing und verkleinere den Planeten daher auf 85 %.

Ohne die Drizzlefunktion wäre das Beseitigen des Farbsaums nicht so gut machbar.

CS
Silvia