Ich denke, es macht jetzt wenig Sinn, wenn jeder einzeln bei Befort vorspricht. Wie Jörg schon schreibt, entwickeln wir Amateure halt einen besonderen Bezug zu unserem Glas, was sich zuweilen schwer mit den Arbeitsabläufen eines Industriebetriebes verträgt.
So fallen mir ein paar Verfahrenshinweise ein, wie man den Ablauf straffen und "Telefonseelsorgezeit" einsparen könnte:
- Nur frisch bearbeitete zu 100% auspolierte Spiegel. Wie das auszusehen hat, sollte jeder Spiegelschleifer wissen. Wer unsicher ist, einfach ein paar Stunden länger polieren und vor allem auf dem Randbereich achten.
- Von Poliermittelresten befreite Oberfläche und Rand. Ich habe hier im Forum schon einige "Flickenteppiche" im Foucault gesehen. Eingetrocknetes Ceroxid brennt sich in das Glas - da kann der Beschichter hinterher noch so gründlich mit Lauge reinigen - es bleibt fleckig. Beim Polieren die Oberfläche immer feucht halten, vor allem die letzten Polierbewegungen mit reichlich Wasserzugabe ausführen und SOFORT danach den noch nassen Spiegel unter fließend Wasser abwaschen.
- gut vorgereinigte, fett und kalkfreie Oberfläche zum Versand bringen.
- Für Hauptspiegel die bewährte 88% Alu / Quarz Beschichtung, da einfacher herstellbar und dauerhafter im jahrelangen Außeneinsatz. Wer an das Märchen vom R >96% glaubt, bitte Reflexionsgrad Inflation lesen.
- Sichere aber einfach zu bedienende Verpackung. Denkt an den "Mann an der Vakuumkammer" der den Rückversand machen soll. Wie soll er kompliziert verschachtelte zum Teil auch noch mit Spaxen verschraubte "Babuschkas" handhaben?
- Möglichst einfach gehaltene Kommunikation. Eventuelle Kratzer oder Randmuschelbrüche gleich im Begleitschreiben erwähnen.
- Genug Zeit einplanen für eine eventuelle Sammelbelegung der Vakuumkammer
Für Ablaugen und Neubeschichten von alten Spiegeln gelten natürlich z.T. andere Regeln.
p.s.
In den 1990-er Jahren konnte man bei Berliner Glas verspiegeln lassen. Vielleiht geht das ja heute noch:
http://www.berlinerglas.de/fer…uktgruppen/beschichtungen
