Beiträge von John23 im Thema „130er Linse gegen 200er Spiegel!“

    Hallo Gerd,


    Danke für die obigen Berechnungen. Jetzt schält sich endlich auch mal theoretisch heraus,
    warum selbst F5-Refraktoren die berüchtigte "überraschende Schärfe und Kontrast" bringen können.


    Für die Schärfe und Kontrast ist nämlich nicht allein der Strehl von Bedeutung (also was sich im Beugungsscheibchen sammelt), sondern auch (und zwar mindestens gleich wichtig) wo das "andere" Licht hingeht.


    Wird es nämlich über einen vergleichsweise großen Bereich zerstreut, stört es die Kontrastwahrnehmung kaum.


    Da kann ich mal aus der Praxis bestätigen, dass der Blausaum de fakto den Kontrast gar nicht stört.


    Lediglich der Rotsaum ist doch etwas enger begrenzt und kann als rote Aufhellung an "schwarz-Weiss"-Kanten (Mond) beobachtet werden und läßt das Bild etwas "erweichen", jedoch in einem - für einen F5 - überraschend undramatischen Ausmaß.


    Edit: ach so , ich wollte noch sagen, dass ich mit Fringe-Killer beobachte, wodurch der Blausaum auf ca. die Hälfte gedrückt wird.
    Ohne Fringe-Killer ist am Mond schwarz nicht wirklich schwarz sondern schon deutlich aufgehellt.


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Gerd,


    da ich meinen 120F5 ja schon mal demontiert habe


    (hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=171656)


    kann ich bestätigen, dass im Fall der Verkippung definitiv Fall B vorkommt. Fall A ist unrealistisch.


    Der Distanzring ist relativ weich und dünn, schmiegt sich also an die Linsenflächen an.


    Weiterhin drückt der frontseitige Gummiring leicht rundum gegen die Frontlinse und sorgt dafür, das kein Keilfehler im Luftspalt vorkommt.


    Mit den von mir eingebauten Stellschrauben lässt sich dann auch der Fehler B beseitigen.


    schönen Gruß
    Johannes

    Hi Michi,


    Am Anfang merkst Du das kaum, aber später wird es Dich stärker stören.
    Das ist insofern blöd, weil Deep-Sky ja die Spezialdisziplin des F5 ist.


    Wegen dem Gelb: bei Deep-Sky ist sowieso alles schwarz-weiss, da wirst Du von gelb nichts sehen.


    Der Mond kommt mit Fringe-Killer neutraler rüber als mit dem Gelb-Langpass. Dafür wäre der Fringe evtl. OK.
    Alternative ist aber Mond ganz ohne Filter (bzw. nur Graufilter ND09 , das braucht man dafür nämlich auch)


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Michi,


    aber sicher kannst Du 200-fach vergrößern !


    Nur Blau kann das Teleskop sicher nicht und Rot wird bei Fokussierung auf Grün etwas defokussiert sein und den Kontrast
    etwas verringern (Rotsaum)


    Den starken Blausaum entfernst Du mit dem Baader Farbfilter gelb (Langpassfilter 495 nm). Ist besser als der
    Fringe-Killer (und kostet weniger!).
    Der Fringe-Killer ist ein Kompromiss. Bei Deep-Sky stört das defokussierte Blau schon sehr (bei Sternhaufen) da ist bei indirektem Sehen jeder Stern in einen kleinen Nebel eingetaucht, den kann man mit dem Langpass gut entfernen, der Fringe-K. macht da zu wenig.


    besten Gruß
    Johannes

    Hallo Kurt,


    ich weiss jetzt nicht wieso du glaubst, ein f5-Refraktor müsste
    mehr Koma haben als ein Newton (gleichen Öffnungsverhältnisses).


    Das Gegenteil ist doch der Fall.
    Die Koma ist höchstens halb so schlimm, wenn nicht besser.


    Deswegen sind diese Geräte ja für Richfield geeignet.


    Ich nutze meinen 120mmF5 nur mit 1,25"-Okularen.


    Da ist definitiv weder Koma noch Astigmatismus sichtbar. (Okular:LVW 22, Feldblende ca 26 mm Durchmesser).


    Über die Koma (bzw. Asti) bei 2"-Okularen kann ich keine eigenen Erfahrungen beisteuern.


    Und bei langbrennweitigen Refis ist Koma und Asti sowieso kein Thema.


    besten Gruß
    John

    Hallo Michi,


    alles hängt ja davon ab, was man erreichen möchte.


    Ich habe mir eben zu meinem SCT 8" ein Richfield 120F5 geleistet.


    Und der Preis ist der eines besseren Okulars, das sollte man nicht vergessen!


    Bei Deep-Sky sammelt er grob 50% der Lichtmenge des Großen.
    Das merkt man deutlich an Kugelsterhaufen und allgemein DS Objekten.


    Bei dunklem Himmel sieht man mit dem "Kleinen" aber mehr als bei aufgehelltem Himmel im SCT.


    Der Refi ist auch besser transportabel/reisetauglich.
    Ein besserer Notenständer reicht als Stativ zur Not aus (hab ich schon gemacht, geht wirklich!)
    Das Ganze wiegt zusammen 5 kg.


    Zum SCT braucht man sowieso ein Richfield-Teleskop als Zweitteleskop, bloss dass ich das erst nach 20 Jahren gemerkt hab, ich Idiot! Zum Newton ist er nicht unbedingt erforderlich.


    Zum Blausaum kann ich folgendes berichten: bei Deep-Sky arbeitet das Auge mehr im blauen Bereich (skotopisches Sehen, Zäpfchensehen). Das bedeutet, der Blausaum wird nochmal etwas heller! Der Baader Fringe-Killer reicht für die vollständige Unterdrückung des Blausaums nicht aus. Ich werde mir deshalb ein 495nm Langpass-Gelbfilter zulegen.
    Dennoch ist der Anblick von Milchstraße und Sternhaufen einigermaßen spektakulär (Dunkelwolken usw.). Die leichte Aufhellung um helle Sterne ist eben prinzipbedingt. Muss man mit leben. Jedenfalls sieht man mit dem Teleskop deutlich mehr als ohne (Ha Ha!).


    Trotz aller "Farbschleuderei" ist der Refi, der zugegebenermaßen super eingestellt ist (und auch mal 180-fach verträgt) ein häufig
    genutztes Teleskop.


    Und darauf kommt es am Ende an.


    besten Gruß
    John