Beiträge von WaWi im Thema „Wer hat den dunkelsten...?“

    Hi zusammen,


    das Problem beim SQM ist, dass es nur die Dunkelheit des Himmels misst, aber Dunkelheit bedeutet nicht automatisch Transparenz. Oft genug hatten wir im Fläming bei "normalen" Nächten scheinbar Spitzenwerte von bis zu 21,8 mag/arcsec², aber fst lag irgendwo bei nur 6,2 bis 6,4 mag. In den Hochalpen auf 2.900m, wo Grenzgrößen von 7mag keine Ausnahmen sind, steht hingegen nur eine 21,5 bis 21,6 auf dem Display; in den stockfinsteren Nächten auf LaPalma war das ähnlich. Sind die Fläming-Nächte ebenfalls außergewöhnlich gut, sind die Messwerte auch gern mal überraschend niedrig.


    Bei exzellenter Transparenz ist die Wirkung der natürlichen Himmelsaufhellung bzw. Airglow einfach höher als die Dunkelheit, was sich in den Messwerten niederschlägt. Die höhere Zahl an schwächeren Sternen bei bester Durchsicht erfasst das Ding ja auch, was es als "Helligkeit" interpretiert. Für ne schnelle Einschätzung der Bedingungen ist es prima geeignet; will man aber wirklich objektive Aussagen treffen, ist ne sorgfältige Grenzgrößenbestimmung unabdingbar, wie Stefan schon sagt. Dem SQM-L allein, so bequem die Technik auch sein mag, trau ich allein nicht mehr. Staubpartikel, Luftverschmutzung generell und Luftfeuchtigkeit dimmen das Sternlicht ab und treiben damit die Werte künstlich nach oben und suggerieren einen Spitzenhimmel, den es aber gar nicht gibt.
    Übertrieben gesagt: Halte ich die Hand vor die Linse, gibts Bombenwerte, aber sehen tu ich trotzdem nix [;)]
    Naja, mitten in die Milchstraße reinmessen sollte man natürlich auch nicht, aber das dürfte logisch sein [:)]


    Ach, und um noch was zum Thema beizutragen, die besten fst-Werte im Westfläming gingen an die 6,9 mag ran, in einer Ausnahmenacht Anfang 2013.


    Schönes Wochenende - Anne