Beiträge von MikeS55 im Thema „Zeiss Jena 8x30 (Deltrintem)“

    Hallo Ralf,


    ich habe Dich schon verstanden. Normalerweise sollte es so sein. Und zwar, dass eine Konstruktion mit besserer Randschärfe (in diesem Fall die König-Okulare) für astronomische Belange als geeigneter erscheint. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grade. Denn, es haperte wohl bei der alten Konstruktion an der Feinheit (Zerstreuungskreise) insgesamt bei der Sternabbildung. Die Angaben in dem alten Katalog besagen dies sehr deutlich. Mit der neuen Konstruktion nach Erfle gelang es die Zerstreuungskreise so klein als möglich zu halten, also eine deutlich feinere Sternabbildung! Eine gewisse Randunschärfe hat man bewusst in kauf genommen. Also lieber feine Sterne im Bildzentrum, als "halbwegs" feine Sterne über das gesamte Sehfeld.


    Gruß


    Mike

    Hallo Ralf,


    erstmal danke für die verlinkten Seiten! Waren mir bisher entgangen.
    Man versuchte also durch die neue Okularkonstruktion dem "Liebhaberastronomen" gerecht zu werden. Solche Zeilen gehen bei mir herunter wie geschmeidiges Öl
    [:I] Nun will ich aber nicht all zu sehr poetisch abschweifen. Kurz um, einfach wunderbar!


    Bezüglich der Zersteuungskreise und der Sternabbildung, für mich ist das vollkommen und absolut schlüssig.
    Erst durch diese, damals neue Okularkonstruktion war es möglich Sterne "Nadelfein" abzubilden. Und, was sehr wichtig ist, insbesondere auf das gesamte Sehfeld bezogen, die Abbildung dem menschlichen Auge, oder besser und einfacher ausgedrückt dem natürlichen Sehen anzupassen. Soll im Umkehrschluss bedeuten, die Randschärfe spielte keine Rolle mehr! Diese Konstruktion wurde also nicht erschaffen, um mit den Augen das gesamte Sehfeld abzurollen. Sondern das Glas einfach mitzuschwenken, so wie man es auch beim normalen, natürlichen Sehen tut. Das Auge sieht auch nur bis zu einem gewissen Grade (im wahrsten Sinne) scharf.
    Das wird oft vergessen. Und den Carl Zeiss Jena Gläsern wird ohne Hinweis darauf eine schlechte Randschärfe attestiert.


    Und bis zum heutigen Tage hat sich da kaum etwas geändert meiner Meinung nach. Um an die absolute "Nadelfeinheit" bei der Sternabbildung im Bildzentrum der alten Zeiss Gläser heranzukommen bedarf es Investitionen, die schon mal vierstellige Summen betragen können.
    Nicht dass man mich falsch versteht, es geht ausschließlich um die Sternabbildung.


    Gruß


    Mike

    Hallo Matthias,


    freut mich dass Du ein schönes Deltrintem ergattert hast.
    Dass Dir das 26er besser gefällt (abgesehen vom Zustand bzw. von der Sauberkeit der Optik) könnte folgenden Grund haben;


    Das 24er stammt aus dem Jahre 1947, und es hatte noch keine eingerechnete kissenförmige Verzeichnung. Diese erfolgte erst im Jahre 1949. Trifft also auf Dein 26er zu (1954). Das heißt, das Abbild beim 24er wirkt flacher, weniger "natürlich" . Unter Umständen wird Dir auch der Globuseffekt aufgefallen sein, das heißt, ein unangenehmes Schwenkverhalten. Bei einem Deltrintem mit eingerechneter kissenförmiger Verzeichnung scheint die Abbildung mit dem Auge quasi zu verschmelzen. Das ist übrigens unabhängig von dem ohnehin räumlich wirkenden Porros. Das ganze nimmt nicht ein jeder so wahr. Dir ist es anscheinend sofort aufgefallen.


    Gruß


    Mike

    Hallo Walter,


    nehme Dir einfach bei Gelegenheit mal Zeit, nur mit dem "Kleinen" den Sternhimmel zu beobachten. Geduld und Erfahrung vorausgesetzt wirst Du erstaunt sein, was ein gutes 8x30 zeigen kann...


    Gruß


    Mike

    Hallo Walter, und hallo zusammen,


    erstmal freue ich mich für Dich Walter. Ein Deltrintem mit dieser Seriennummer besitze ich auch. Die Unschärfe außerhalb des Sehfeldzentrums ist zwar etwas deutlicher ausgeprägt als bei modernen 400 Euro Gläsern (insbesondere bei Dachkantgläsern dieser Preislage), jedoch ist dafür die Mittenschärfe eines solchen gepflegten Deltrintem um so besser nach meinen bisherigen Erfahrungen. Die Himmelsbeobachtung mit dem "Kleinen" macht mir richtig Spaß. Etliche bekannte und weniger bekannte Himmelsobjekte habe ich bisher beobachten können. Generell wird, wie hier schon erwähnt, ein 8x30 unterschätzt.


    Zur Pflege oder zur Reinigung des Köchers empfehlen ich Dir das Behandeln mit destilliertem Wasser, um Rückstände (Kalk) zu vermeiden.
    Um was für einen Köcher handelt es sich. Nicht alle waren meines Wissens aus echtem Leder. Innen mit rotem Samt ausgelegt? Oder innen matt?
    Wie dem auch sei, mit dieser Behandlung machst Du nichts falsch.


    Gruß


    Mike

    Hallo Walter,


    dass Du von einem Deltrintem nicht abkommst kann ich gut verstehen. Die alten Zeiss Jena Gläser haben halt so ein gewisses Etwas.
    Ich würde es auf die Modelle abzielen mit den Seriennummern von etwa 24..... - 34.....
    Neben der Seriennummer erkennst Du sie auch daran, dass die Prismenabdeckungen mit einer Art Klarlack versehen sind. Desweiteren findest Du auf dem Fokussierrad eine Skala. Diese Modelle sind nach meinen bisherigen, bescheidenen Erfahrungen von der Optik sowie von der Mechanik her die Besten.
    Die Sternabbildung als Beispiel im Zentrum, atemberaubend!
    Nur mit Rückgaberecht kaufen! Im Besten Zustand dürfen sie für meinen Geschmack ruhig etwas über 100 Euro kosten.


    Alternativ könntest Du ein Kowa YF 8x30 Porro probieren, wenn es was modernes sein soll. Ist aber nichts klassisches, wenn Du verstehst was ich meine[;)]


    Gruß


    Mike