Beiträge von Jemand im Thema „Die Form unseres Universums.“

    Da gab's mal dieses Diagramm von Perlmutter. Die Daten zu den Supernovae sind mittlerweile veraltet, aber es sind die Dichteverhältnisse eingetragen, ab denen die Dunkle Energie den Kollaps verhindert.
    Der Wert war für mich auf den ersten Blick erstaunlich gering, nur ein paar Prozent der Massendichte selbst für ein deutlich überdichtes Universum. Das liegt daran, dass als Vorbedingung "unser" Wert für die Hubble-Konstante gesetzt ist. Das Universum hat also noch ordentlich Schwung und wird nocht deutlich weiter expandieren, bevor's kritisch wird. Erst dann muss es die Dunkle Energie mit der - dann deutlich geringeren - Massendichte aufnehmen, um den Kollaps zu verhindern.
    Wenn das Universum gerade nicht mehr expandierte, müsste die DE mehr als die Hälfte der Massendichte betragen, um den Kollaps abzuwenden.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Atlas</i>
    [1]
    Die Annahme einer aktualen Unendlichkeit des Universums erzeugt Paradoxien (Hilbert, Kant etc. Diese Paradoxien sind schön aufgelistet bei William L. Craig: Theism, Atheism and Big Bang Cosmology). Außerdem widerspricht sie dem Standardmodell der Kosmologie, denn ein mit endlicher Geschwindigkeit expandierender Kosmos kann in endlicher Zeit keine unendliche Größe erreichen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist, wie dir schon mehrfach erklärt wurde, falsch. Ein "aktual unendliches" Universum widerspricht nicht dem Standardmodell und ist Gegenstand vieler Friedmann-Modelle. Inklusive LCDM, dem Standardmodell.
    Dein Verweis auf William L. Craig ist aufschlussreich, was deinen philosophischen und naturwissenschaftlichen Hintergrund angeht. Wenn du Kosmologie lernen und diskutieren willst, würde ich dir andere Quellen empfehlen. Ich denke, dass vor allem auf der mathematischen und begrifflichen Seite noch einiger Bedarf besteht, den vielleicht ein Vorlesungsskript decken könnte. Suche nach "Einführung in die Kosmologie" oder so, ich kann leider kein konkretes nennen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[2] Potentielle Unendlichkeit des Raumes<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie hier bereits von mir bemerkt ist der Unterschied zwischen aktualer und potentieller Unendlichkeit in der ART willkürlich.
    Erst, wenn man die in der kosmologie übliche Raumdefinition ansetzt - die der Friedmannmodelle-, kann man da unterscheiden. Dann ergeben sich folgende Möglichkeiten:
    1. k=1, Lambda klein genug: endliches Universum nach allen Definitionen.
    2. k=1, Lambda ausreichend groß oder k=0,-1 mit nichttrivialer Topologie: potentiell unendlich.
    3. k=0,-1 mit trivialer Topologie: aktual und potentiell unendlich.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[4]
    Unendlichkeit bedeutet hier, daß das Universum räumlich flach ist und einer Ebene gleicht, nicht aber einem Doughnut oder einer Bretzel. Dies beinhaltet aber weder aktuale noch potentielle Unendlichkeit.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Doch, beinhaltet beides, weil ein Universum nach ART nicht berandet sein kann. Es lässt sich immer weiterführen, außer an Singularitäten.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nachts sehen wir zwei Bilder der Sonne in verschiedenen Richtungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wir sehen 1-5 Bilder erster Ordnung (also nach einem Umlauf).
    Die Frage nach der Unendlichkeit des Raumes in der Kosmologie beschäftigt sich ausschließlich mit "aktualer" Unendlichkeit des Raums zu einem gewissen Zeitpunkt. Da gibt es keine Unsicherheiten oder Missverständnisse.
    Diese betreffen eigentlich ausschließlich die Frage, ob man den nun vom tatsächlichen Universum spricht oder vom mathematischen Modell. Das tatsächliche Universum ist per definitionem nur im endlichen beobachtbaren Bereich beobachtbar (ach). Man könnte also feststellen, ob das Universum endlich und klein genug wäre (ist es nicht), aber nicht, ob es unendlich ist.
    Zu den Modellen kann man aber Aussagen mit mathematischer Präzision machen. Wobei unmissverständlich rauskommt, dass unendliche Universumsmodelle sehr wohl vorkommen.

    Die Frage ist ganz eindeutig zu beantworten: Es gibt unendlich viele Friedmann-Modelle, die ein unendliches Universum beschreiben. Das ist ein mathematisches Faktum, an dem es nichts zu diskutieren gibt.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber wie ist das zu verstehen? Wohin expandiert dann das Universum?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und wohing gehen die Gäste im unendlichen Hotel? Unendlichkeit hat ihre Tücken für die Vorstellung.
    Aber unabhängig davon, auch ein endliches Universum muss nicht irgendwohin expandieren. In der ART musst du dir keinen starren Raum vorstellen, in dem alles passiert. Da ist alles sehr viel flexibler.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Könnte man sich das vielleicht nicht doch als eine dreidimensionale Kugeloberfläche vorstellen, die wie ein Luftballon aufgebläht wird und so riesig ist, dass die Krümmung nur flach erscheint? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, kannst du auch. Es macht keinen Unterschied, und niemand wird je beweisen können, dass das Universum tatsächlich unendlich groß ist. Wir sehen ja nur, wie der Name schon sagt, den beobachtbaren Teil, und der ist endlich.
    Das räumlich unendliche Modell ist nur mathematisch am einfachsten, mit der höchsten Symmetrie. Das echte Universum muss nicht so aussehen - nur verdammt ähnlich im beobachtbaren Teil.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Adalbert Pauldrach geht in seinem Buch " Dunkle kosmische Energie" auf das Olbers'sche Paradoxon ein und zeigt als Konklusion, dass das Universum endlich sein muss und einen Anfang hatte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Damit kann man zeigen, dass es einen Anfang hatte. Nicht, dass es endlich ist. Bist du sicher, das richtig gelesen zu haben?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Universum begann ( lassen wir Modelle der String-Theorie und co. heraus ) mit dem Urknall und da es einen zeitlichen Anfang hatte, wie kann es jetzt räumlich unendlich sein?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dann muss es einfach schon zu Beginn unendlich gewesen sein.