<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Firstscope</i>
Erstmal garnix.....aber....
(rethorische Gegenfrage) Was ist schlecht daran ihm aus guten Gründen von Refraktoren in seiner Preisvorstellung abzuraten,
und Alternativen aufzuzeigen?
Ausserdem wurden ihm die Pro und Kontras der von ihm ausgewählten Teleskope aufgezeigt, falls er den unbedingt eines der Modelle haben möchte.
Gruß
Rolf
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Hallo Rolf,
ja, ein kleiner 6" oder 8" Dobson ist eine günstige Alternative. Diese ist auch schon im Parallelthread angesprochen worden.
Ein großer Vorteil bei Refraktoren ist die schnelle Temperaturampassung (also als Schnellspechtelgerät) und dass normalerweise keine Justage fällig ist und die kleine Öffnung dieser kleinen 3-4" Refraktoren oft ein ruhigeres Bild zeigt.
Ich hab 2 114/900 und einen Tal2 150/1200 und mir gefällt das ruhige und trotz 80 mm oder 102 mm Öffnung relativ scharfe und kontrastreiche Bild in den kleinen Refraktoren so gut, dass ich damit immer wieder gerne beobachte.
Zur Justage:
Ich hab den alten Bresser 114/900 so gut wie mir möglich justiert und bei verschiedenen Objekte zeigt der 80/1200 ein schöneres Bild. Jetzt hab ich mir vor einer Woche einen gebrauchten Vixen 114/900 geholt. Angeblich war der Spiegel vorjustiert. Der Fangspiegel war aber nicht zentrisch in der Mitte und ich hab auch nicht die Hauptspiegelhalterungen gesehen. Die Spinnehalterungsstreben waren ungleich lang. Jetzt geht die komplette Justage los, was bei einem Neukauf nötig ist
Punkt 1. Streben der Fangspiegelspinne auf gleiche Länge gebracht (bei den kleinen 114/900 hat es keinen Offset und zumindest keinen nach rechts verschobenen)
Punkt 2. Fangspiegel zentrisch im Okularauszug und schön rund hindrehen.
Punkt 3. Schauen, dass man im Concenter den ganzen Hauptspiegel sieht samt Halterungen.
Punkt 4. Dann wieder schauen wie der Fangspiegel ausschaut. Der war dann entweder nicht mehr rund oder leicht versetzt.
Ich hab dann spaßhalber mit dem Laser probiert. Der Laser hat schon ziemlich gut die Mittelposition getroffen. Ich hab dann leicht nachgeregelt und in paar Sekunden war die Mittelmarkierung getroffen und dann ist der Strahl auch wieder zurück ins Loch vom Justierlaser gegangen. Eigentlich nicht schlecht. Der Fangspiegel war aber im Cheshire und Concenter trotzdem ein paar mm nach rechts versetzt. Also ohne Laser weiterjustieren.
Ja, normalerweise muss man das nur einmal schaffen, dass es passt. Ich musste das beim Bresser schon öfters machen. Für einen Einstieger ist es gut, wenn er jemand Erfahrenen bei der Hand hat. Anderfalls kann man die echte Leistung des Geräts nur teilweise nutzen. Das muss man beim Spiegel halt berücksichtigen, dass man sich da "durchbeißen" muss bis die Justage 100% passt. Ist kein Weltuntergang und schon zum erlernen, aber man muss es halt tun und kann zuweilen schon etwas zeitintensiver sein wie der Hauptspiegel. Wenn das Gerät gut ist, dann sollte der Fangspiegel nur selten zu richten sein.
(Der Laser ist meines Erachtens nur zum kleinen und schnellen Nachjustieren geeignet. Eine Komplettjustage mit Laser ist aus meiner Sicht bis jetzt unzufriedenstellend.)
Auf jeden Fall ist beim Planetenbeobachten die Justage sehr wichtig. Das gilt auch für die Refraktoren. Da muss es aber eigentlich schon beim Kauf passen, da viele Refraktoren keine Justagemöglichkeit mehr besitzen. Zur Not muss man das Gerät wieder zurückgeben wenn der Sterntest keine guten Ergebnisse liefert.
Der Vorteil bei Speigel ist die Farbreinheit und dass sie vergleichweise günstig sind. Wenn die Farbreinheit einem sehr wichtig ist und man wenig Geld hat, dann ist der Spiegel die einzige Möglichkeit. Wenn man sie als Dobson betreibt kann man auch ziemlich viel Geld für die Montierung sparen und sehr große Öffnungen günstig nutzen. Richtig gut justiert hat man dann auch eine ziemlich gute Auflösung wo schon einiges am Planeten geht. Die Hauptschärfe liegt beim Newton auf der Achse. Wenn der Planet zum Bildrand hinwandert nimmt die Schärfe ab. Zumindest war das meine Erfahrung.
Beim langen Refraktor hab ich diesen Effekt nicht gemerkt. Da scheint die Schärfe übers ganze Gesichtsfeld gleichmäßig zu sein.
Ein langbrennweitiger Refraktor ist
für mich ein Schnellspechtelgerät wo man am Abend schnell auf den Balkon hinausstellt und gleich loslegen kann und da schon ein ziemlich gutes Bild bekommt.
Er lässt auch ungute Beobachtungsmöglichkeiten zu, wenn es sein muss auch durchs geöffnete Fenster. Da hat der 114/900 bei mir größere Probleme ein gutes Bild zu zeigen. Ich hab das vor kurzem versucht, die kurzen ruhigen Augenblicke waren im 114/900 zu kurz um an den kleinen 80ger vom Detailgrad heranzukommen oder zu übertreffen. Der 114 war frisch justiert.
Wenn man mit etwas Farbfehler leben kann (so schlimm ist der beim 90 f/10 net) und schnell am Abend mal das Gerät auf den Balkon stellen will, dann ist so ein Refraktor durchaus etwas wo man viel Freude haben kann und durchaus schon einige Details sehen kann.
Der 8" Dobson wird freilich mehr Details zeigen, ist aber für mich eher etwas für einen langen Astroabend und man darf sich von Justage nicht abschrecken lassen.
Ich denke sogar, dass sich ein Refraktor und ein Spiegel gut ergänzen.
Je nach Platz und Beoachtungsgewohnheiten und was man vorhat muss man halt schauen, was man sich kaufen möchte.
Viele Grüße,
Roland