Beiträge von Kalle66 im Thema „12" f5: Auslegung mit myNewton“

    Nein, der steht unten in meiner Signatur. [;)]


    Ich weiß nicht genau was MyNewton rechnet bzw. wie es die Ergebnisse benennt. Mal es Dir selbst einfach mal mmaßstabsgetreu auf. Der Strahlengang vom HS zum OAZ (Fokusebene) ergibt sich als Dreieck aus Brennweite (Höhe) und HS-Durchmesser. Dieses erweiterst Du zu einem Kegelstumpf, in dem du an die Stelle der Spitze eine die Kegelstumpfline (100% ausgeleuchtetes GF) zeichnest. Als Hilfszeichnung noch eine Variante mit theoretisch vollen 2" (bzw. 48mm, was dem Maximum an Feldblende eines 2"-Okulars entspricht).


    Zusätzlich kannst du via Vergrößerungsfaktor das Gesichtsfeld einzeichnen. Das sind dann vom HS-Rand ausgehend zwei Linien, die sich im Gesichtsfeldwinkel zum Tubushut öffnen. Einmal bezogen auf die 100%-Ausleuchtung bzw. einem Okular mit einer vergleichbaren Feldblende in Größe dieser Ausleuchtung und einmal mit den oben erwähnten 48mm-Feldblende. Diese Linien zeigen Dir, wie groß der Innendurchmesser Deines Huts sein muss.


    Kalkulation des FS:
    Von der Kegelstumpfspitze (der Fokalebene) trägs du auf der Mittellinie (opt. Achse) summiert die Werte für OAZ-Bauhöhe, Tubuswandstärke, Tubusinnen-HALBmesser, Fokalreserve ab. Dort kannst du dann als 45°-Linie den FS einzeichen und die Kegelstumpfspitze dahinter gestrichelt um 90° zur Seite kopieren. Du siehst sofort, wie groß der FS für Dein gewähltes 100%-Ausleuchtungsfeld sein muss. Und wenn du genau zeichnest kannst du da sogar den Offset ablesen.


    Die Zahlenwerte aus MyNewton werden einfach via Strahlensatz (bzw. Prinzip ähnlicher Dreiecke) aus so einer Zeichnung gewonnen. Man versteht das - so geht's zumindest mir - mit so einer Zeichnung viel einfacher.


    Gruß


    PS: Einen Kegelstumpf (zweidimensional ein symmetrisches Trapez) zerlegst du zum Rechnen in 3 Teile, in der Mitte ein Rechteck und links und rechts zwei spiegelbildliche rechtwinklige Dreiecke. Das Rechteck in der Mitte hat eine konstante Breite und kann quasi bei allen Kalkulationen einfach herausgenommen werden.

    Visuell kannst Du mit deutlichen Ausleuchtungsverlust (unter 50%) zum Bildrand leben. Ob man da 10 mmm voll ausgeleuchtetes Gesichtsfeld braucht ... mir wäre das schon zuviel. Während sich das Auge an einem Helligkeitsabfall am Rand nicht so stört, ist es fotografisch sehr störend. Die Bildqualität lässt bei einem ~f/4,8 zum Rand wegen Koma eh schon nach.


    Ich habs jetzt nicht nachgerechnet, passt der Innendurchmesser des Tubuseingangs (Hutkante) so, dass er nicht zusätzlich zur Vignettierung beiträgt? Je großzügiger du da bist, desto mehr Spielraum hast du später bei der Justage. Denk daran, du man faktisch immer 1 bis 2 mm windschief im Tubus die optischen Elemente justiert. Ein zu enger Tubus mit im Strahlengang vielleicht hineinragenden Schraubenköpfen etc. stört dann eventuell mehr (durch Spikebildung).


    Deine Fokusreserve (Lage des Fokus über eingefahrenden OAZ) solltes du an den Okularen ausrichten, die vielleicht zum Einsatz kommen. Meine Datenbank (s.u.) zeigt die eine Auswahl und deren Fokallage. Zusätzlich 5mm Reserve brauchst du um bei der Justage nicht am Anschlag der Justageschräubchen zu landen. Bei der Planung ist es daher sinnvoll, dass du konstruktiv überall Deine Reserven (Sollabstände, +/- Werte) kennst und auch, wie und wo du bei der Umsetzung eventuell Abweichungen "abfängst" (z.B. Stangenkürzung). Die Kalkulation der Toleranzen ist m.E. wichtiger als das Solldesign.


    Gruß