Beiträge von AQR66 im Thema „Messstrecke isolieren! Wie?“

    Hallo Kurt,


    vielen Dank für die Links zu den beiden sehr interessanten Beiträgen. Ich hätte nicht erwartet dass der Temperaturgradient im Prüfling sowie der Messtrecke so großen Einfluss hat. Wenn man weiß, worauf zu achten ist, und auch für die nötige Messtechnik gesorgt ist, ist sicher schon etwas gewonnen.


    CS
    Harold

    Hallo,


    Danke für die schnellen Reaktionen. Es ist schon einmal gut zu wissen, dass Streulicht durch helles Tunnelmaterial nicht zu größeren Problemen führen wird und dass vermutlich relativ dünne Isolierschichten ausreichen werden.


    (==>)Kurt:


    Der Spiegel hat netto 425mm Ø. Die Ziel-Brennweite liegt bei 1860mm also knapp F/4,4.


    Die Temperatursituation kann ich leider nicht sehr exakt abschätzen, da ich kein IR-Strahlungsthermometer besitze. Ich habe ein einfaches klassisches Flüssigkeitsthermometer verwendet, um die Werte grob einzugrenzen. Ich habe das Thermometer dazu auf die zu messende Oberfläche gelegt bzw. dort angedrückt. Rückseitig habe ich es mit einigen Lagen Schaumstoff isoliert. Am Fenster lag noch ein Blatt Papier vor dem Thermometer, um Effekte direkter Einstrahlung zu minimieren. Ich habe je Fläche ca. 15 Minuten Zeit zur Temperaturanpassung gegeben.


    Raumtemperatur: 19°
    Bodentemperatur: 17°
    Wandtemperatur: 18°
    Deckentemperatur: 20°
    Fenstertemperatur: 17,5°



    (==>) Matze


    Erschütterungen durch äußere Einwirkung kann ich weitestgehend ausschließen. Die wenig befahrene Straße ist rund 20m von der Wohnung enfernt. Die größten Erschütterungen habe ich selber verursacht. Bei den Aufnahmen per Fernauslöser war still sitzen angesagt.
    Die Störungen waren sicher Schlieren durch Konvektion. Die Bewegung war visuell leicht zu verfolgen. Nach einschalten der Heizkörper ist binnen weniger als einer Minute so viel Luftbewegung da, dass jede Messung vollkommen ausgeschlossen ist. Das ist sicher so ausgeprägt, da es sich um einen sehr mäßig (=nicht) isolierten Bau aus der Nachkriegszeit handelt. Die Fenster sind isolierverglast aber nicht wirklich dicht, so dass hier auch immer ein gewisser Luftaustausch/Luftzug gegeben ist. Der Boden der EG-Wohnung ist lediglich durch einen Teppichboden über dem alten PVC-Bodenbelag "isoliert".



    (==>) Kalle


    Danke für die Tips zur Ausführung.
    Wie es sich bei dem größeren Spiegel und der längeren Brennweite (der letzte hatte 327mm bei 1590mm Brennweite) hinsichtlich der Erschütterungen/Schwingungen verhalten wird, bleibt abzuwarten. Die Durchbiegung des Bodens (mit einer Maschinenwasserwage 1/100mm je m bei Änderung der Position im Raum direkt zu beobachten !) ist in der Tat ein Problem. Eventuell werde ich den Messplatz im Türrahmen aufbauen und den Spiegel auf einem Ständer im passenden Abstand platzieren. Nachteilig ist hier natürlich wieder die durch die offene Tür vermehrte Luftbewegung.


    CS
    Harold

    Hallo,


    ich habe aktuell einen Spiegel in Arbeit, bei dem ich demnächst mit der Politur beginnen werde.
    Bei meinem letzten Spiegel hatte ich zum Ende hin mit einem PDI gearbeitet. Dabei war es ein großes Problem, hinreichend ruhige Luft zu haben. Dies war bei mir praktisch nur sehr früh morgens gegeben.


    In diversen Threads zur interferometrischen Vermessung wurde es als sehr hilfreich, wenn nicht sogar bei größeren Spiegeln (längerer Messstrecke) zwingend erforderlich, beschrieben, mit einer thermisch isolierten Messstrecke zu arbeiten.


    Ich frage mich nun, womit ich eine solche Isolation am besten herstellen kann. Auf Grund beschränkter Platzverhältnisse muss es möglich sein, den Tunnel einigermaßen platzsparend bei Seite räumen zu können.


    Die einfachste, sehr platzsparende Variante wären textile Spiel- oder Hunde-Tunnel. Diese bestehen aber nur aus einer einfachen dünnen Stofflage. Diese Variante könnte also sicher nur die Luftströmungen durch die Messtrecke reduzieren. Eine wirksame Wärmeisolierung ist hier sicher nicht gegeben.


    Am preisgünstigsten ist vermutlich die Verwendung einfacher Styropor-Platten. Hier lässt sich recht einfach ein Tunnel mit knapp 50 cm Kantenlänge realisieren. Für hinreichende Stabilität würde ich vermutlich 20mm Platten verwenden.


    Deutlich teurer wäre die Verwendung von PE-Schaum-Matten (Plastazote). Diese würden sicher nicht so gut isolieren (im sinnvoll bezahlbaren Rahmen sind höchstens 10mm Dicke möglich). Dafür kann hier nichts krümeln und die Matten sind dunkel gefärbt.



    Was ich nicht einschätzen kann ist:
    - Wie dick sollten die Platten sein?
    - Ist Streulicht in einem weißen Styropor Messtunnel ein Problem?
    - Ist ein Abstand vom Spiegelrand zur Tunnelwand von nur ca. 3cm ausreichend?


    Über Tips und Hinweise zu eigenen Lösungen und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.


    CS
    Harold