Beiträge von Ute07 im Thema „Buchrezension "From Casual Stargazer to ..."“

    <b>From Casual Stargazer to Amateur Astronomer</b>
    How to Advance to the Next Level



    Autor: Dave Eagle
    Verlag: Springer
    258 Seiten
    Preis: 40,65 €
    ISBN: 978-1461487654


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    © Springer Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages




    <b>Klappentext: </b>
    <i><ul>
    <li>Führt Anfänger und Gelegenheits-Sterngucker mit notwendigen Ratschlägen, Tipps und Hintergrundinformationen zum nächsten Level </li><li>Hilft das Bewusstsein zu entwickeln was Amateurastronomie ist und was man am Nachthimmel sehen kann </li><li>Bietet praktische Aufgaben um die Beobachtungsfähigkeiten zu entwickeln </li><li>Zeigt wie man Freude an der Astronomie entwickeln kann, ohne ein Vermögen auszugeben</li></ul>Wer als astronomischer Beobachter anfängt, arbeitet sich durch mehrere Stufen. Im Anfangsstadium ist es riesig spannend und weckt in den Einsteigern echte Begeisterung, wenn sie schwache undeutliche Objekte, Einzelheiten auf den Planeten, die Ringe des Saturn oder die Krater des Mondes entdecken.
    Aber wenn die frischgebackenen Sterngucker weiter machen, wollen sie wissen, was da sonst noch zu sehen ist als schwache undeutliche Flecken oder unklare verschwommene Kennzeichen auf den Planeten. Einige Einsteiger kommen dann zu der -falschen- Auffassung, dass sie viel Geld für teures Equipment ausgeben müssen, um weiter zu kommen.


    „From Casual Stargazer to Amateur Astronomer“ wurde speziell an diese Gruppe der aufstrebenden Amateur Astronomen geschrieben. Astronomie ist viel mehr als eine schnelle Besichtigungstour. Geduldige Beobachter, die ihre Fähigkeiten ausbauen, beginnen zu würdigen, was sie sehen, wissen genau wonach sie in jeder einzelnen Nacht suchen müssen. Und ebenso wichtig ist es zu lernen, was sie nicht erwarten können zu sehen.


    Dieser Führer ist für jene, die ihre Beobachtungstechniken über die reinen Besichtigungen hinaus weiterentwickeln wollen, um einige der Techniken zu lernen, die benötigt werden um erfreuliche – und auch wissenschaftliche – Beobachtungen durchzuführen. Er will die Leser an Informationen heranführen, die ihnen die Möglichkeiten sachkundiger Auswahl ermöglichen, was gesehen werden kann und wann.
    Alle Einsteiger, die darauf brennen ihre Fähigkeiten als Amateurastronom zu erweitern, können von den Ratschlägen profitieren und in ihrer Beobachtungszeit viel mehr erreichen.
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    <b>Rezension: </b>


    Es gibt sicherlich viele Hobby-Astronomen, die damit vollauf zufrieden sind, ihr Teleskop aufzustellen und die „Objekte der Begierde“ zu beobachten. Manche wollen aber mehr erreichen und dann hört man oftmals auch, dass Amateure in der Astronomie noch wertvolle Beiträge zur Forschung leisten können.
    Nur wie kann man sich da einbringen? An wen kann man sich wenden? Welche Ausrüstung benötigt man dafür? Das sind nur ein paar Fragen, die sich der engagierte Sterngucker stellt.
    Für viele hat die Bezeichnung Amateurastronom noch etwas einschüchterndes. Aber wie Dr. Detlef Koschny vom NEO-Projekt der ESA in Nordwijk/Niederlande sagte „... Wir leisten jetzt hier wirklich einen Beitrag zur Überwachung des Weltraumes, was wir ohne die Hilfe dieser Hobby-Astronomen sicher nicht so machen könnten. ... „ (Quelle ARD-Mediathek: Fasziniert von den Sternen ) Wenn das kein Ansporn ist?
    Selbst wenn man nicht an internationalen Forschungsprojekten teilnehmen kann und will, es gibt immer noch etwas zu lernen, und da wäre es doch wirklich schade, wenn man das nicht nutzen und, wenn man sich sicherer fühlt, doch später irgendwo einbringen kann.


    Zu den drei Hauptteilen, in die dieses Buch gegliedert ist:<ul><li><b>Die eigenen Kenntnisse entwickeln</b>
    Hier geht es darum, erst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen, welche Erfahrungen und Fähigkeiten der Leser hat und was er erreichen will.
    Hier sind auch die ganz grundlegenden Informationen enthalten, wie zum Aufbau des Auges und zur Dunkeladaption.
    Tipps zur Beobachtungsplanung finden sich ebenfalls hier, Vorbereitung einer Beobachtungsnacht, Beobachtungsbuch führen und eine Einführung in das Zeichnen astronomischer Objekte.
    Schließlich noch einige Informationen und Tipps zu Teleskopen, Ferngläsern, Filtern etc.</li><li> <b>Praktisches Beobachten – Eine Fundgrube erwartet Dich </b>
    Jetzt geht es um die Beobachtungspraxis und um die Objekte. Von Sternbildern und Starhopping, von Sternen, Sternfarben und Spektroskopie, bis der Autor schließlich zu den Objekten selber kommt.
    Zu jeder Objektgruppe, Sterne, Doppelsterne, Variable, Sonne, Mond, Planeten und DeepSky Objekte – alles wird näher erläutert und man findet immer Hinweise auf Besonderheiten sowie oftmals Übungen, die den Leser mit dem Objekt vertraut machen sollen.
    Auch eine kurze Einführung in die Astrofotografie ist enthalten, erhebt aber keinen Anspruch den Leser jetzt zu supertollen Fotos verhelfen zu können. Er soll nur einen kleinen Einblick in die Materie und die Möglichkeiten bekommen.</li><li><b>Weitere Informationsquellen und Gemeinschaften</b>
    Im letzten Teil schließlich geht es um die Quellen, die dem angehenden Amateurastronomen zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um Software, Atlanten, Remote Teleskope, Podcasts, Apps und noch vieles mehr. Auch die Online-Astronomie (z.B. Galaxy-Zoo) hat hier ihren Platz.
    Und dann natürlich die Veranstaltungen wie Messen und Teleskoptreffen. Hierbei geht es leider vorrangig um Treffen im englischsprachigen Raum aber die ATT wird auch erwähnt sowie das ITV in Gedern. Auch wenn für den Autoren Gedern in Bayern liegt [;)].</li></ul> Diese kurze Übersicht gibt einen Eindruck über den sehr umfangreichen Stoff, der hier angesprochen wird. Das Buch ist nicht dazu gedacht, den ganzen Bereich der Amateurastronomie abzudecken, aber es soll einen Einblick in die Möglichkeiten zu geben, die jedem engagierten Hobby-Sterngucker offen stehen.
    Der Autor möchte die Begeisterung wieder erwecken, die fast jeden von uns zur Astronomie gebracht hat, eine Begeisterung, die vielleicht bei einigen im Laufe der Jahre durch Zeitmangel, häufig schlechtes Wetter und andere widrige Umstände verloren gegangen ist. Der Autor Dave Eagle kennt alle diese Widrigkeiten und über besonders gute Wetterbedingungen kann er sich in England auch nicht freuen.
    Ich denke dass dieses Buch vielen Gelegenheits-Sternguckern wieder Appetit auf durchwachte sternklare Nächte macht und auch Möglichkeiten aufzeigt, was trotz Regentagen und wolkigem Himmel an astronomisch orientierter Freizeitbeschäftigung machbar ist.


    Dave Eagle hält Laptop's und Smartphone für einen adäquaten Ersatz für Atlanten, wo ich eine andere Meinung vertrete, ohne zusätzliche Abdunklung sind diese Displays viel zu hell. Sonst finde ich an diesem Buch nicht viel zu meckern.


    Der Autor gibt sehr viele weiterführende Quellen an, Literatur, Dokumente zum Download und zahlreiche Internet-Seiten, auch immer wieder im Text eingestreut. Leider bezieht sich der überwiegende Teil der Adressen und Links auf Institutionen, Organisationen und Internetauftritte im englischen Sprachraum.


    Insgesamt erscheint das Buch in guter Aufmachung, die Kapitel sind übersichtlich gegliedert, die Schrift ist gut zu lesen und das Englisch ist gut verständlich. Der Text wird durch einige Fotos und Grafiken aufgelockert.
    Leider ist der Textsatz partiell etwas irritierend, durch den Texteinzug am Anfang eines Absatzes wird das Textbild bei kurzen Absätzen bzw. Auflistungen sehr unruhig und daher unübersichtlich.


    Durch die umfassende Abdeckung der astronomisch möglichen Beobachtungen ist dieses Buch nicht nur für Gelegenheits-Sterngucker und Einsteiger geeignet, auch wer schon etwas länger dabei ist wird hier noch für etwas interessantes finden.



    <b>Fazit: </b>


    Ob es sich um die Kleinkörperbeobachtung, Veränderliche Sterne oder den Sonnenfleckenzyklus handelt, Dave Eagles findet in jedem Interessensgebiet eine Möglichkeit die Beobachtungen sinnvoll auszuweiten und evtl. auch wissenschaftlich auszuwerten.
    Dieses Buch motiviert und bringt den engagierten „Sterngucker“ auf den richtigen Weg in Richtung „Amateurastronom“.