Beiträge von Kalle66 im Thema „Lyottest-Anordnung nach Lyot“

    Moin Rolf,
    bei einem 300 f/4 Spiegel, der aus dem Krümmungsmittelpunkt vermessen wird, ergeben sich wg. spährischer Aberration der Lichtwellen Laufwegeunterschiede vom Spiegel-Zentrum und vom Spiegel-Rand von ~2*18my (hin- und zurück). Und da ich die PTB (https://www.ptb.de/cms/fachabt…terferenzmikroskopie.html) als zuverlässige Quelle ansehe (dort steht: Kohärenzlänge von Weißlicht ist ~2my), kann ich Dir nicht sagen, was Vernet auf seinem Lyotbild tatsächlich sieht.


    Meine erste Überlegung ist, dass nur einzelne Teilzonen jeweils für sich in Interferenz treten. Wenn meine Überlegung sich bestätigt, heißt das im Klartext, dass ein Graukeil nicht wirklich zur Kalibrierung taugt. Diese Art der Kalibrierung geht im Vergleich vom Licht des Gesamtspiegels aus. Aber vielleicht findet ja jemand den Fehler in meinem Gedankengang.


    So langsam wundere ich mich jedenfalls nicht mehr, warum ich keine wellenoptische Erklärung des Lyottests finde, die als Grundlage für einen Lyotsimulator taugen könnte. Oder hat schon jemand erfolgreich eine Lyotbild-Simulation programmiert, die ausgehend von einem Rauheitsprofil das dazugehörige Lyotbild generiert. Zumindest in dieser Richtung - das beweisen die tatsächlichen Lyotbilder - müsste eine Simulation ja möglich sein.

    Michael,
    mir fällt noch ein ...
    Bei Weglängendifferenzen über 1 my in der Geometrie des Parabolspiegels (gegenüber einem Kugelspiegel) für Tests aus dem KR überschreitet man auch die Kohärenzlänge von Weißlicht (lt. PTB etwa 2my). Spätestens da müsste der Phasenkontrast dann zu "Matsch" werden.


    Gruß

    Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... Einfluss der sphärischen Aberration ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine Überlegung dazu ...


    Da der Lyottest auf die Phase abstellt, wird es problematisch, wenn ein Parabolspiegel am Rand mehr zur Phasenverschiebung beiträgt, als der Test verträgt. Die Wegdifferenz der Strahlen bei Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt ergibt sich geometrisch als Funktionsdifferenz von Kreisfunktion und Parabelfunktion:


    Die Kreisfunktion ist mit KR=r: y = r+/-Wurzel(r^2-x^2) (Minusast reicht hier)
    Die passende Parabel dazu ist mit KR=2f: y=1/4f*x^2


    Der zu untersuchende Wertebereich ergibt sich aus dem Öffnungsverhältnis/Spiegeldurchmesser (x =: +/- 0,5*Spiegeldurchmesser). Delta-y als Differenz von Kreiswert und Parabelwert beschreibt die Weglängendifferenz.


    Das wäre jetzt mein Ansatz dazu. Wenn man das jetzt weiter "denkt" würde ich vorschlagen, dass man Parabolspiegel mit einer Art Maske abfährst, so dass die delta-y-Werte innerhalb der Maske immer im zulässigen Bereich bleiben - also sich vom linken zum rechten Maskenrand um nicht mehr als Lamda/8 ändern.


    Im Ergebnis begrenzt das die Ortsfrequenzen am oberen Ende.


    Es dürfte nichts nützen, wenn man den Streifen einfach breiter macht (bzw. den Kantenabstand erhöht), die Phasendifferenz der sphärischen Aberration mindert den Kontrast über Gebühr.


    Gruß

    Ja ... nur kommt dann das leidige Thema des 'Refokusing' wieder ins Spiel, wenn man den Spot mit kleinster transversaler Aberration sucht.
    Und wie die Energie sich da genau verteilt, ist ein anderes Thema.


    Die Suche nach der optimalen Testkonfiguration für kleinste Ortsfrequenzen geht ja noch weiter ...


    ... indem man die Optik abblendet bzw. mit Subappertures arbeitet. Da gibt es dann eine Öffnung, bei der das Airy-Pattern noch nicht zu groß wird, dass es 'dominiert'.


    Gruß

    Moin Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage an alle: ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    schau mal hier: http://www.astro.virginia.edu/…ell/astr511/lec13-f03.pdf


    Gruß


    PS: Mittels Fouriertransformation bekommst Du u.a. die untere Ortsfrequenz der Strukturen. Die ist direkt abhängig vom Kantenabstand bzw. kleinsten Streuwinkel. Hast Du doch schon selbst ausgerechnet. So zumindest verstehe ich den Test. [;)]