Moin Rolf,
bei einem 300 f/4 Spiegel, der aus dem Krümmungsmittelpunkt vermessen wird, ergeben sich wg. spährischer Aberration der Lichtwellen Laufwegeunterschiede vom Spiegel-Zentrum und vom Spiegel-Rand von ~2*18my (hin- und zurück). Und da ich die PTB (https://www.ptb.de/cms/fachabt…terferenzmikroskopie.html) als zuverlässige Quelle ansehe (dort steht: Kohärenzlänge von Weißlicht ist ~2my), kann ich Dir nicht sagen, was Vernet auf seinem Lyotbild tatsächlich sieht.
Meine erste Überlegung ist, dass nur einzelne Teilzonen jeweils für sich in Interferenz treten. Wenn meine Überlegung sich bestätigt, heißt das im Klartext, dass ein Graukeil nicht wirklich zur Kalibrierung taugt. Diese Art der Kalibrierung geht im Vergleich vom Licht des Gesamtspiegels aus. Aber vielleicht findet ja jemand den Fehler in meinem Gedankengang.
So langsam wundere ich mich jedenfalls nicht mehr, warum ich keine wellenoptische Erklärung des Lyottests finde, die als Grundlage für einen Lyotsimulator taugen könnte. Oder hat schon jemand erfolgreich eine Lyotbild-Simulation programmiert, die ausgehend von einem Rauheitsprofil das dazugehörige Lyotbild generiert. Zumindest in dieser Richtung - das beweisen die tatsächlichen Lyotbilder - müsste eine Simulation ja möglich sein.