Beiträge von ES-Europe im Thema „Lyotbild - Auswertung“

    Hallo,


    ich korrigiere mich: man kann das mit dem Gewebe kalibrieren. Indem mann eine Testreihe macht, bei der man die entsprechenden Deformationen alle x Sekunden mit dem ASAI quantifiziert erfasst. Es muß nur sichergestellt sein, daß der Prüfling im Lyotaufbau und während der ASAI-Messung einen ähnlichen Wärmeaustausch mit der Umgebung hat - also ASAI-Plättchen nur kurz aufgelegt werden, und der Spiegel nicht vollflächig auf einer Unterlage liegt, sondern auf drei kleinen Punkten.


    Clear skies


    Tassilo

    Hallo Kai et al,


    du könntest bei Deinen (meiner Meinung nach berechtigten) Zweifeln am Rußfilter zumindest die Homogenität der Messgenauigkeit über die Spiegeloberfläche testen. Dazu müsste man eine reproduzierbare Struktur mit verschiedenen Strukturbreiten auf den Spiegel aufbringen. Dann kann man sehen, ob die Struktur über die gesamte Oberfläche homogen den gleichen Kontrast erzeugen. Die Struktur sollte zweidimensional sein, damit man Richtungsabhängigkeiten sehen kann. Das klingt jetzt etwas trocken - die Durchführung ist aber einfach. Der Abdruck eines Gewebes ist z.B. eine solche Struktur. Bei Carbonfaser ist die Strukturbreite sehr konstant und über die TEX-Zahl halbwegs reproduzierbar. Also einfach verschiedene Gewebereste in kochendes Wasser tauchen (reproduzierbare Temperatur), dann kurz auf Küchenkrepp drücken (um das Wasser wegzubringen, das sonst die Kontaktflächen verschmieren würde, wenn das heiße Wasser den Spiegel runterläuft) und eine definierte Zeit auf den Spiegel legen. Dann sollte sofort im Lyot und eventuell im Focault + Interferomenter die Stuktur im Test sichtbar sein. Dann kann man gucken, wie sich das verhält - wie lange sehe ich die Störung in den verschiedenen Messaufbauten, wie wirkt sich die Lage der Störung aus, wie ist der Kontrast in X und Y... und vieles mehr. Wenn Du noch Reste von Geweben von Deinem Teleskopbau hast, kostet das gar nix - und man gewinnt eine relativ sichere Übersicht über die Empfindlichkeiten der Tests etc.
    Wenn man die Ausdehnung des Spiegels nach dem Auflegen quantifizieren könnte, dann könnte man den Lyot sogar richtig kalibrieren - aber ich glaube im Moment nicht, daß man da sinnvoll quantitiv messen kann.


    Nur so als Anregung - die Auswerteverfahren gehen ja alle davon aus, daß man eine Region misst, und dann auf den ganzen Spiegel verallgemeinert. Ob man das wirklich darf wurde ja schon angeschnitten - so könnte man das direkt messen.


    Clear skies


    Tassilo
    EDIT: P.S - Wenn Du noch Carbongewebereste für den Zweck brauchst, schick mir eine PN