Beiträge von Astrohardy im Thema „Update : ISON mit LASCO jetzt im Bildfeld“

    Moin Günter, ISON brauchst Du nicht zu versuchen. Der hat sich mehr oder minder komplett aufgelöst. Irgendwelche Reste hat bisher keiner beobachtet, sie sind in jedem Fall so schwach, dass sie nicht mit dem Feldstecher zu sehen sein werden.


    Bei Lovejoy habe ich das Gefühl, dass Du ein viel zu helles Objekt erwartest. Im Parallelthread schriebst Du, dass Du ein Objekt erwartest, das so hell ist wie der schwächste Stern im Kasten des Großen Wagens. Der hat laut Guide 3.3mag. Komet Lovejoy hat ca. 5. Größe, ist also volle 2 Größenklassen SCHWÄCHER. Und diese Helligkeit verteilt sich dann noch auf eine gewisse Fläche. Erwarte im Feldstecher etwas, was vielleicht wie M13 aussieht (der ist etwas heller als 6. Größe), aber geringfügig heller ist. Du kannst zu Trainingszuwecken ja mal versuchen, M13 mit Deinem Feldstecher zu sehen. Den Schweif wirst Du erst auf dem 2. Blick in Deinem Feldstecher sehen können. Und wie Witold schon schreibt: Ein dunkler Himmel machts einfacher. Mir ist klar, dass der am Ruhrpottrand nicht leicht zu haben ist.

    Hartwig

    Halley würde ich jetzt mal nicht in die Rubrik "Hype" einordnen. Halley ist der berühmteste Komet von allen und war daher in den Medien präsent. Es war ein "once-in-a-livetime event". Jedem war klar, dass er 1986 insb. von unseren Breiten aus aufgrund der Bahngeometrie leider nicht sehr hell werden würde. Das war Jahre vorher klar, und das haben die meisten Medien auch so kommuniziert. Der Komet hielt sich brav an die Prognosen - war sogar etwas heller - was will man mehr? Es gab natürlich zweifelhafte Medienhighlights wie die "legendäre" Berichterstattung vom Giotto-Vorbeiflug im Deutschen Fernsehen (dafür hatte ich ein Abendessen mit einer lieben Freundin abgekürzt, grrr). Aber die Helligkeitsentwicklung des Kometen wurde von den Medien nicht allzu doll übertrieben. Klar, auch ich war enttäuscht, dass der Komet ausgerechnet bei "meiner" Sichtbarkeit so ungünstig stand wie noch nie in der Historie, aber erwarten konnte man eigentlich nicht mehr, als es dann zu sehen gab. Aus der Amateurastrosicht war es übrigens ein wichtiges Ereignis: Es rückte die kanarischen Inseln und auch Namibia ins Blickfeld vieler Sternfreunde. Es gab danach sogar eine nette Kometentagung in Heppenheim, wo man David Levy treffen konnte. Schön war das.


    Von einer Hype spreche ich, wenn die veröffentlichte euphorische Berichterstattung und/oder Reklame sich komplett von den Ereignissen am Himmel abkoppelt. Klassisches Beispiel: Verhalten der Massenmedien im Falle Kohoutek.


    Hartwig

    Naja, das Aufspüren irgendwelcher Reste, wenn er im Dezember wieder vor nachtdunklem Himmel steht, könnte einen sportlichen Reiz haben. Die Trümmerwolke sollte sich schnell ausdehnen, und falls ein paar Fragmente so lange durchhalten, könnte es vielleicht einen Bereich von ein paar Grad geben, wo sich kleine teleskopische Kometchen rumtreiben. Aber sehr optimistisch bin ich da nicht, denn die Aktivität ist inzwischen, wenn ich die C3-Bilder richtig deute, nahe bei 0. Die Staubwolke wird bestehen bleiben und sich ausdehnen, und dann wird sie schwerer und schwerer detektierbar und immer flächenschwächer sein. Aber, wer weiß, vielleicht kann man das mit CCD usw. noch nachweisen.


    Irgendwie hatten wir natürlich alle etwas anderes erhofft. Ich muss aber sagen, dass seit Mai eigentlich die Lichtkurvenerwartungen stets nach unten korrigiert wurden. Irgendwann im August und September war absehbar, dass ISON in dem Sichtfenster im November kein "großer Komet" sein würde. Die Einschläge kamen immer näher, als die Aktivität des Kometen sich bis Mitte November trotz Annäherung an die Sonne kaum steigerte. Natürlich konnte keiner bis heute morgen ein Großes-Kometen-Szenario komplett ausschließen, aber die Voraussetzungen für ein solches wurden Tag für Tag immer unwahrscheinlicher. Von Jahrhundertkometszenarien mal ganz zu schweigen! Es gab vielleicht eine gewisse Resthoffnung, als vor 2 Wochen der Ausbruch stattfand. Aber auch der reichte nicht aus, um den Kometen in der Dämmerung im November groß rauskommen zu lassen. Das einzige, was hätte helfen können,war ein Lovejoy-artiges Ereignis, also Fragmentierung und immenser Staubausstoß nach der Sonnenpassage. Das mit dem Staubausstoß hat sich dann nicht materialisiert. Aber im Grunde war das, wenn man mal ehrlich ist, der letzte Strohhalm. Und der ist letzte Nacht umgeknickt.


    Dominik hat recht, Kometenwissenschaftler und Amateurkometenbeobachter sind meist auf dem Teppich geblieben. Beide sind aber auch besser in der Lage, mit einem Helligkeitsverlust umzugehen, als ein Normalmensch. Wenn der Komet + 5. Größe hat statt -5., fluch ich wie ein Rohrspatz, aber ich habe ein Fernrohr und das nötige Knowhow. Die Wissenschaftler haben mehr Technik, haben eine ganze Menge Daten gesammelt und sind wohl ganz happy mit der Ausbeute. Der typische Medienkonsument, der auf einen Monsterkometen eingestellt war, hat diese Möglichkeiten aber nicht. Er ist darauf angewiesen, dass der Komet unübersehbar im Himmel steht. Das kann ihm eben keine Helligkeitsprognose der Welt garantieren.


    Und dies ist Richtung Medien schwer kommunizierbar. Naturwissenschaft ist doch superexakt, > 12 Stellen hinterm Komma, oder? Außerhalb der Szene kann sich kaum einer vorstellen, dass naturwissenschaftliche Prognosen mit Unsicherheiten behaftet sind und dass diese im Fall eines hellen Kometen gerade für den Bedarf eines Zeitungslesers viel zu groß sein können.


    Bei PANSTARRS und ISON mussten mir persönlich zu viele Teleskope beworben, Bücher und Hochglanzzeitschriften herausgebracht und z.T. auch Reiseprodukte verkauft werden. Weshalb es manche Leute wohl ganz praktisch fanden, die näher kommenden Einschläge gerne mal zu überhören, damit die Legende weiterlebt. Das hatte natürlich zur Folge, dass eine Menge interessierte Laien, aber auch nicht so ganz kometenerfahrene Amateurastronomen ganz gut verwirrt wurden. Druckprodukte haben zudem einen zeitlichen Vorlauf, und da fällt es objektiv schwer, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Gedrucktes wirkt einfach total seriös, sogar wenn es seit 48 Stunden veraltet ist! Das war 1973 auch schon so. Dieses Buch hier kam heraus, als das Abknicken der Lichtkurve von ahnungslosen 13-Jährigen erkannt werden konnte.



    Ich hatte jedenfalls, wenn ich bei ISON mal kundtat: "Die Lichtkurve gefällt mir gar nicht", lustige Zuschriften. Lustige Zuschriften hatten bei PANSTARRS auch erfahrene Kometenbeobachter (und -Entdecker) aus Australien, wenn sie in Diskussionsgruppen schrieben "so hell ist das Ding gar nicht, Nordhalbkugelbewohner, erwartet bitte nicht zu viel".


    Ich hab ja versprochen, das ganze noch mal irgendwo zusammenzustellen, vor allem einen Vergleich Kohoutek-ISON/PANSTARRS. Die Sachen sind wirklich sehr vergleichbar, wobei die Ursachen der Hype damals andere waren als diesmal. Aber in vielen Details war dies ein Replay der Kohoutekhype unter Internetbedingungen.


    Was mir diesmal mehr auffiel als jemals vorher, sind die vielen Youtubevideos, die wg. ISON den Weltuntergang ankündigten. Aus der Neuzeit sind Weltuntergangsideen vor allem von 1P/Halley 1910 überliefert. Sowas gab es bei Kohoutek und Hale-Bopp auch untergründig, aber nicht so doll, von einem kollektiven Suizid einer parareligös-u_fologischen Gruppe bei Hale-Bopp mal abgesehen. Aber diesmal ist solcher Unfug wg. Internet auch besser kommunizierbar.


    Die Kohoutek-Hype hatte einen unangenehmen Nachspann. Der Flopp bewirkte einen Backlash auf die Astronomen und führte dazu, dass keiner mehr Kometen ernstnahm. Und als dann 1976 Komet West am Himmel stand - jupiterhell, mit 20 Grad Schweif, klinkten sich die Medien komplett aus. Hinzu kam: Die Astros hatten auch keine Lust mehr auf Medienmenschen. Das sind nämlich die Kollateralschäden der Kometenhype. Vertrauensverlust ist eher schädlich für alle, die von Astronomie oder den Astrofans leben oder Astronomie in die Öffentlichkeit tragen möchten.


    Was ich hoffe ist, dass unsere Szene sich einen gewissen Verhaltenskodex auferlegt: Objektiv bleiben, nicht von Jahrhundertkometen faseln, auf die Unsicherheiten hinweisen. Ehrlich sagen, dass niemand weiß, ob der Komet hell genug wird, dass der Zeitungsleser ihn sehen kann. In Amateurastrozeitungen und Foren auf dem Teppich bleiben. Da Kometen ja dank der Suchprogramme heute sehr früh entdeckt werden, sollte man vielleicht die Tagesmedien auch erst einschalten, wenn ein Komet sich WIRKLICH als Monster am Osthimmel erweist. Und es wäre schön, wenn diejenigen, die an Astros Produkte verkaufen möchten, es kümftig vermeiden würden, eine Kometenhype als Werbemasche zu nutzen. Mich als potentiellen Kunden turnt das jedenfalls ziemlich ab.


    Hartwig

    Naja, alle bis auf die vordersten Fragmente sind bereits komplett ausgegast, mal sehen, wie lange die verbleibenden Trümmer noch durchhalten. OK, den Jahrhundertkomet hatten wir ja schon länger abgesagt, die letzte Resthoffnung auf einen "Großen Kometen von 2012" können wir jetzt wohl endgültig abhaken. Kann sogar sein, dass für die Fotografen wenig überbleibt, aber das wird man sehen.


    Aber: Man muss es mal sehr klar so sagen: Seit spätestens August war absehbar, dass es schon eine sehr günstige Entwicklung geben müsste, damit der Komet noch sowas wie ein "großer Komet" wird. Alles war immer sehr iffy. Gleich nach der Entdeckung sah es ja sehr gut aus. Obwohl die Bahnelemente sehr ähnlich waren wie Komet Kirch, erwies sich der Komet dann aber leider als neu. Ab Mai nahm die errechnete Grundhelligkeit in allen Lichtkurvenfits immer nur ab. Als er im August wieder sichtbar wurde, hatte sich der Trend schon massiv fortgeseztz. Am Ende war er sehr nahe der Bortle-Grenze, und dafür hat er bis zum Zerfall ja sehr lange durchgehalten. Die Sichtbarkeit vor dem Perihel war schon unspannend. Als er ins SOHO-Feld kam, sah er schwächer aus als damals Lovejoy 2011. Am Ende gab es nur noch eine - nicht sehr wahrscheinliche - Chance: Es hätte alles zusammenkommen müssen: Ein staubreicher Komet, der im richtigen Augenblick im Perihel zerplatzt. War beides nicht der Fall. Ewr war nicht staubreich, und er zerplatzte zu früh. Shit happens.



    Ausführlicher Abgesang und ein paar kritische Bemerkungen zur Kohoutekiade 2013 folgen.


    Hartwig

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weltall doof. Mond doof. Himmel doof. Sterne doof. Sonne ganz doof.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Lovejoy nicht doof


    Hartwig

    Ich habe mal ein wenig herumgerechnet. Ich seh das so ähnlich wie Ronny. Der Komet hat sich anders als Lovejoy bereits deutlich VOR dem Perihel fragmentiert. Dabei entstand eine Kette von Teilchen, die im Perihel stark in die Länge gezogen wurde. Es sind viele Teilchen, weil bisher keines von ihnen Bloomingspikes verursacht. Die größeren Teile fliegen vorne weg, die kleineren hinten. Die kleineren beginnen auszugasen und verschwinden, also wird die Schleppe von hinten immer kürzer. Sie wird auch breiter, da sich bei der Fragmentierung die Bahngeschwindigkeit der Teilchen unterschiedlich ändert (klassische Dusttrailbildung nach McNaught & Asher). Dabei unterscheidet sich vor allem die Exzentrizität der Bahnen der Fragmente, und das führt dazu, dass die erst sehr scharfe Kette der Trümmer in die Breite geht. Auch das ist auf den Bildern zu sehen. Dieser Trend wird sich sehr deutlich fortsetzen.


    Der auf den SOHO-Bildern nach 10 Uhr weggehende Schweif ist tatsächlich der sich neu bildende Staubschweif (oder vielmehr die Summe der Staubschweife der Einzelteile); er zeigt auch in die korrekte Richtung. Das nach 7 Uhr weggehende Ding ist die Schleppe der Trümmer.

    Ähnlich wie bei Lovejoy kommt jetzt aus den Resten ziemlich viel Staub. Interessant für heute ist, ob ähnlich wie bei Lovejoy die Staubproduktion zunimmt. Am Ende des heutigen Tages wird man eher abschätzen können, was man Anfang Dezember erwarten kann. Ich vermute mal, dass man im Dezember ein paar bereits recht weit auseinandergerückte nicht allzu helle Einzelkerne sehen wird, eingebettet in mehr oder minder viel Staub. Das ganze dürfte aber möglicherweise diffus und flächenlichtschwach erscheinen. Vielleicht wird es gar nicht in den allerersten Dezembertagen interessant, sondern dann, wenn der Staubschweif vor nachtdunklem Himmel gesehen werden kann. Momentan denk ich aber, dass es eher was für Kometenfreaks und Astrofotografen wird als für die breiten Massen.


    Bleiben wir dran
    Hartwig

    OK, die Bilder würde ich jetzt mal so interpretieren: Der Komet hat sich sehr stark desintegriert, es gibt eine Reihe diskreter Kerne, die sich auseinanderbewegt haben und sich jetzt dusttrailmäßig a la Asher & McNaught 1999 verhalten. Die Teilchen dieser Wolke haben alle eine leicht andere große Halbachse und verhalten sich entsprechend. Sie sind massemäßig sortiert. Diese Kernfragmente machen einzeln das, was, was Lovejoy auch gemacht hat, nämlich zur Stunde wieder Gas und Staub in die Gegend pusten und heller werden. Und neue Schweife entwickeln - so lange, wie der Vorrat reicht. Man kann, indem man auf die Bahnelemente der ISON-Bahn nimmt und die große Halbachse (bzw. die Extentrizität) variiert, abhschätzen, wie schnell die Dinger auseinanderdriften und abschätzen, ob man Anfang Dezember eine Kette heller ISONS bekommt oder eine große Lovejoyartige Sache, in deren Koma man eine Kette von Kernen sieht. Ist etwas Aufwand, mach ich morgen, wenn ich ausgeschlafen bin und man abschätzen kann, wie lang der Trail insgesamt ist. Momentan hat der Trail eine Gesamtlänge von ca. 1 Sonnendurchmesser.


    Auch Lovejoy hat es im Perihel zerlegt, allerdings drifteten die Teilchen erheblich weniger auseinander. Denkbar, dass sich die Teilchen bei Lovejoy auch etwas später getrennt haben. Entscheidend für die Performance Anfang Dezember wird sein, wie lange es die größeren Einzelteile vorne überleben und wieviel Staub sie in den nächsten 2 Tagen in die Gegend pusten.


    Harwig

    Klar, Dominik - Die ganze Idee, ISON wäre sowas wie Lovejoy, aber viel heller, scheitert ja daran, dass ISON vor dem Perihel natürlich weniger hell war im SOHO C3. Du weisst ja - ich war ja noch nie ein ISON-Optimist. Wenn morgen früh kein heller Kern an der ISON-Position ist (am besten mit Bloomingspike) und er übermorgen früh nicht fröhlich Staub spuckt, dann wars das. Für einen Abgesang ist es mir noch ein paar Stunden zu früh.


    Hartwig

    Ansonsten guckt Euch zum Vergleich mal den Vorbeiflug von Lovejoy an

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Der Komet war auch gleich nach dem Perihel schweiflos und sehr schwach, um dann wieder zu erscheinen.
    In den kommenden Stunden wird es sich entscheiden, ob da ein leuchtender Kern neu entsteht.
    Hartwig

    Dass der Schweif abreißt und liegenbleibt hatten wir bei Lovejoy auch schon.
    Lasst uns gucken, was hinter der Scheibe wieder rauskomt. Da bildete sich bei Lovejoy ein neuer Schweif.
    Die kommenden Stunden werden spannend.
    Die NASA-SOHO Seiten sind fast tot, ganz gut gehen die von der ESA
    Hartwig

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Er fliegt 1.8 Millionen Kilometer von der Sonnenoberfläche aus entfernt, also etwas mehr als ihr Durchmesser<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    NEIN. Die Periheldistanz ist der Abstand Sonnenmittelpunkt-Komet. Das bedeutet, dass er etwa 2.5 Sonnenradien vom Sonnenmittelpunkt entfernt ist, oder 1.5 SonnenRADIEN von der Oberfläche.


    In den SOHO-C3-Bildern ist der Sonnendurchmesser der kleine weiße Kreis in der Abdeckblende.


    Hartwig

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bei den Bildern von 12:42 und 14:30 ist vor dem Kern ein Strich nach vorne, was ist das?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Strich ist der Blooming-Spike, zwar noch schwach, aber jetzt ist er da. Das zeigt nur, dass der Komet jetzt hell genug ist, um den CCD zu übersättigen. Scheint also immer noch bei Annäherung an die Sonne heller zu werden, das Teil. Das ist ein gutes Zeichen. Der Komet ist bei Erscheinen des Spikes noch 13.5 Sonnenradien weg - Lovejoy war 10 Sonnenradien entfernt. Klingt bisher ganz gut.



    See what happens


    Hartwig

    Naja, mir fällt auf, dass er noch keine Bloomingspikes zeigt. Die zeigte Lovejoy 2011 auch nicht, als er ins C3-Gesichtsfeld reinflog, aber bald danach. Aber die Idee, Komet ISON wäre von der Grundhelligkeit her um viele Größenklassen heller als damals Lovejoy, trifft wohl nicht zu. Mir scheint ISON eher ähnlich hell bis etwas schwächer zu sein als Lovejoy damals in vergleichbarer Sonnenentfernung.


    Interessant ist die weitere Entwicklung, vor allem auch NACH dem Perihel. HIER findet Ihr direktes Vergleichsmaterial von Lovejoy. Ihr könnt in das dortige C3-Video auch anklicken und in hoher Auflösung sehen.


    Interessant wird sein:
    1) Ab wann zeigen sich Bloomingspikes?
    2) Wahrscheinlich wird ähnlich wie bei Lovejoy der Schweif morgen abend im Perihel abreißen und sich danach neu bilden. Wird der Komet dann heller oder schwächer sein als auf dem Hinweg zur Sonne? Lovejoy war deutlich heller und wurde ein großer Komet.


    Die spannende Phase wird also in der Nacht vom 28. auf den 29.11. beginnen, und Definitives wird man am 30.11. sagen können. Da wird man Anhaltspunkte bekommen, ob der Komet eine Lovejoy-artige Entwicklung nimmt oder nicht.


    Hartwig