Hallo Armin,
nun ja, wenn man das Licht wieder als Welle betrachtet, dann ist die Lichtgeschwindigkeit in Materie geringer, weil die Verhältnisse im elektromagnetischen Feld dort anders sind. Es gelten nicht mehr die Vakuum-Werte für die magnetischen und elektrischen Feld-"Konstanten", sondern die Werte in Materie (wobei der Wert für die magnetische "Konstante" bei der Frequenz des Lichtes wohl ziemlich genau dem Vakuum-Wert entsprechen dürfte). Wenn man im Teilchenbild bleiben möchte, dann darf man sich m.E. das durchaus so vorstellen (ohne Anspruch, quantenmechanisch korrekt zu sein), als machte das Licht in der Materie Umwege. Es kommt wieder darauf an, WAS man erklären möchte. Für den Brechungsindex einer Okularlinse kommt es auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Glas an (prima mit dem Wellenbild zu erklären), während ich von einer nennenswerten Rotverschiebung des sichtbaren Lichtes im Okular durch Stoßprozesse (für die man wohl das Teilchenbild heranziehen würde) noch nichts gehört habe. Das dürfte wohl neben der zu durchlaufenden Strecke auch eine Frage der "Gleichberechtigung" der Stoßpartner sein. Elefant gegen Maus oder Elefant gegen Elefant?
Es ist sicher nicht falsch, jeweils das andere Modell zu nehmen. Aber manchmal ist eins von beiden (Welle oder Teilchen) einfach besser geeignet oder notwendig. Es hängt sehr von der Fragestellung ab.
Grüße
Karl